Das neue Trainer-Duo des 1. FC Nürnberg hat gegen den Bundesliga-Spitzenreiter aus Dortmund nichts zu verlieren. Allerdings muss der BVB gegen seinen Leistungseinbruch kämpfen. Die Chancen auf eine Sensation stehen besser denn je.
Boris Schommers (41) und Marek Mintal (40), das neue Trainer-Duo des 1. FC Nürnberg, können ihrer Premiere in der Bundesliga relativ gelassen entgegensehen: Am heutigen Montag (20.30 Uhr) gastiert Spitzenreiter Borussia Dortmund im Max-Morlock-Stadion - der Club kann eigentlich nur überraschen. Allerdings durchlebt auch Dortmund eine Schwächephase.
Die zurückliegenden Ergebnisse des BVB: Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Werder Bremen (5:7 nach Elfmeterschießen), 3:3 nach 3:0-Führung in der Meisterschaft gegen die TSG Hoffenheim und 0:3 im Champions-League-Hinspiel des Achtelfinales bei Tottenham Hotspur.
Die klare Favoritenrolle hat Dortmund in Nürnberg trotzdem inne. Schließlich hat der Club seit 15 Begegnungen nicht mehr gewonnen und der letzte Heimerfolg gegen die Schwarz-Gelben liegt mehr als 28 Jahre zurück: Am 16. November 1990 hieß es nach Toren von Jörg Dittwar und Marc Oechler 2:0 für den von Arie Haan betreuten Club.
Beste Offensive : Dortmunf überrollte Nürnberg im Hinspiel mit 7:0
Zudem spricht für den BVB die aktuelle Bundesliga-Saison: Dortmund weist 15 Siege und nur eine Niederlage auf und stellt mit 54 Toren die beste Offensive. Allein sieben Treffer gelangen der Mannschaft von Trainer Lucien Favre im Hinspiel gegen den Club - der höchste Bundesliga-Erfolg in der aktuellen Spielzeit.
Zugleich war das 0:7 für den am Dienstag geschassten Club-Coach Michael Köllner der Anfang vom Ende - zumal zwei Spieltage später das 0:6 bei RB Leipzig folgte. Dem Nürnberger Team war im Defensiv-Bereich die Stabilität abhandengekommen und die Akteure wirkten mitunter überfordert. Darüber konnte auch das sehr kurze Zwischenhoch - das 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf - nicht hinwegtäuschen.
Erfolglose Kurskorrektur: Köllners Systemwechsel fruchtete nicht - mehr Erfolg unter Schommers und Mintal?
Es folgte eine Kurs-Korrektur: Hatte Köllner bis zu den beiden krachenden Niederlagen zumeist auf ein taktisches 4-3-3-System gesetzt, ließ er ab dem 9. Spieltag (1:3 bei der TSG Hoffenheim) nicht mehr so offensiv spielen. Fortan setzte er, mit Ausnahme gegen den VfB Stuttgart (0:2), entweder auf ein 4-4-2-, 4-3-2-1- oder 4-1-4-1-System. Was dazu führte, dass der FCN zwar weniger Gegentreffer hinnehmen musste, dafür aber die ohnehin sehr dürftige Ausbeute im Angriff weiter reduziert wurde. In Zahlen ausgedrückt: Den 13:29 Toren nach dem 12. Spieltag stehen aktuell 17:46 gegenüber. Der Club schoss also nur noch vier Treffer.