Beim FCN ist alles für ein tolles Weihnachtsfest gerichtet: Am Valznerweiher darf endlich wieder von der Bundesliga geträumt werden. Sport-Vorstand Andreas Bornemann meint dennoch: "Jeder kann sich noch verbessern."
Zuletzt gab es fünf Siege in Folge vor der Winterpause und die Stimmung bei den FCN-Verantwortlichen und der Mannschaft ist dementsprechend rosig. "Wir sind nun eine Einheit", meint denn auch Trainer René Weiler nicht ohne Stolz.
Doch wo liegen die Ursachen für diesen ungewöhnlichen Aufstieg auf Platz drei in der Tabelle? Liegt es etwa auch am Abgang des einstigen Sport-Vorstandes Martin Bader im Herbst? Weiler zumindest bestätigt das: "Sicher entscheidend ist der Führungswechsel gewesen. Seitdem stehen persönliche Belange hintenan und die Sache im Vordergrund."
Und wie analysiert Baders Nachfolger, Andreas Bornemann, die Lage des 1. FC Nürnberg? Er geht zuversichtlich in die Winterpause: "Die Mannschaft ist zusammengerückt, hat sich stabilisiert und nach vorne bewegt, wie es eigentlich nicht zu erwarten war." Daran hat auch der Trainer einen großen Anteil, mit dem Bornemann eine gute Zusammenarbeit pflegt: "Es läuft sehr gut." Für den Sport-Vorstand ist wichtig, dass die Mannschaft immer von Spiel zu Spiel denkt und dabei versucht, das Beste heraus zu holen.
"Erras hat eine tolle Entwicklung gemacht"
Das Pokal-Aus im Dezember war zwar schmerzhaft, doch die Berliner waren eben einfach zu stark. Großes Lob gibt es von Bornemann für Youngster Patrick Erras. Der gebürtige Oberpfälzer hat die sportliche Führung mit seinen Leistungen überzeugt. Die Nachricht, dass der 20-Jährige seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert hat, ist eine weitere gute Kunde zum Jahresende 2015. "Er hat eine tolle Entwicklung gemacht und stand seinen Mann in nicht gerade einfachen Momenten. Ich glaube auch, dass er auch noch Luft für eine Weiterentwicklung hat", ist sich Bornemann sicher.
Der Team-Manager hofft nun auf jeden Fall auf eine reibungslose Vorbereitungsphase, bei der die Mannschaft von größerem Verletzungspech verschont bleibt. Und er fügt an: "Jeder kann sich noch verbessern. Das gilt vor allem auch für das Verständnis untereinander, damit das Team noch enger zusammen rückt."
Für die Club-Fans scheint dank des Überwinterns auf Rang drei klar, wohin die Reise ihrer Mannschaft hin gehen soll: zurück ins Fußball-Oberhaus. Das ist auch für Bornemann klar: "Unsere Anhänger dürfen natürlich träumen. Wir dagegen müssen realistisch bleiben." Das sieht auch der Trainer so. "Wir haben doch bislang nur eine größere Etappe geschafft", meint Weiler und kündigt aber danach sofort an, dass die nächsten Etappen folgen sollen.
Leipzig und Freiburg Favoriten
Für Bornemann sind RB Leipzig und der SC Freiburg die klaren Aufstiegsfavoriten. Den 1. FCN sieht er in einer Verfolgergruppe aus sechs bis sieben Teams, die auch ein Wort in Sachen Relegationsplatz mitreden können.
"Doch all das müssen wir ausblenden. Wir sollten im Hier und Jetzt bleiben. Ich strebe Stabilität und Kontinuität an, auch wenn das Schlagworte sind, die manch Fan nicht so gerne hört", schränkt der Vorstand ein. Dennoch gesteht er ein, dass der Verein ambitionierte Ziele hat. Daher hofft er auf eine spannende Rückserie - und setzt darauf, dass sein Team im Endspurt auch genügend Körner hat, um konkurrenzfähig zu sein. Damit der große Traum der Clubberer wahr werden kann.
Übrigens: Der 1. FC Nürnberg startet am 6. Februar (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel gegen 1860 München in die Rückserie der Zweiten Liga.