Tag eins bei Rock im Park 2016: Die ersten Stunden auf dem Zeppelingelände sind bestimmt vom Nieselregen. Aber so schnell ersäuft Festivalstimmung nicht!
Henning, der Dosenhund, muss sich schon wieder übergeben. "Ach Henning", sagt sein Herrchen. Lässt ihn kurz sein Werk vollenden, ein letztes Mal mit Marlies der Dosenhündin kuscheln - und zieht ihn dann weiter. Die Bühne ist das Ziel. Und der Weg dorthin, der hält so allerhand Überraschungen parat.
Für Andi, Sepp und Thomas ist die größte Überraschung, dass sie bereits am Freitagmittag ihr Rock-im-Park-Ziel erreicht haben: Einmal mit ihrem Eigenkonstrukt im Fernsehen sein, oder auch auf infranken.de - ganz egal. Hauptsache berühmt. 18 Leute haben sich um die drei aus Berchtesgaden seit Donnerstagabend größte Mühe gegeben, dass Andi mit bierbehütetem Haupte übers Zeltplatzgelände stolzieren kann. "Das werden noch mehr", sagt der Hutträger - es klingt nach mehr als einer Hoffnung.
Es ist seine innere Überzeugung und wohl auch ein wenig Festival-Erfahrung, die ihn zu diesem Versprechen bewegt. "Mehr davon", einer ähnlichen Herausforderung hat sich Felix verschrieben. Ihn hat das tragische Schicksal erwischt, mit dem Bier verbunden zu sein. Das Gaffa-Tape umschlingt seine beiden Hände. Er hat das Bier - oder die Dosen ihn - fest im Griff.
Alle gemeinsam haben Sepp, Felix, Andi mit weiteren 65000 Menschen das Wetter im Griff. Nieselregen, hier und da ein stärkerer Schauer, wachsende Pfützen, dicke Tropfen, die an den Zeltwänden abperlen - all das kann ihnen am ersten Festivaltag nichts anhaben. Noch nicht.
Die Regenjacken sind noch dicht, die Gummistiefel noch nicht matschtrunken, der Ravioli-Appetit noch nicht gestillt.
Und einem erprobten Festivalgänger, dem kann selbst Regen nichts anhaben. Solange das Zelt hält und am nächsten Morgen die Frühstücksmelone angeschnitten werden kann und mit einem Schuss Vodka getränkt den Start in den Tag versüßt. Dann, ja dann ist bei Rock im Park alles gut.