Das Verbot von Großveranstaltungen wird wegen Corona wohl bis mindestens Ende 2020 verlängert. Für die Veranstaltungsbranche ist das ein harter Schlag. "Wir haben offiziell ein Berufsverbot", klagt Tim Gruber von der Nürnberger Event-Agentur "werk:b events" im Gespräch mit inFranken.de.
Bund und Länder sind sich einig: Großveranstaltungen werden wohl bis mindestens Ende Dezember 2020 verboten werden. Für die Veranstaltungsbranche sind das schlechte Neuigkeiten. Die Nürnberger Veranstaltungs-Agentur "werk:b events" leidet vor allem unter der Ungewissheit. Tim Gruber von der Event-Agentur macht sich Sorgen, wie er im Gespräch mit inFranken.de verrät.
Die Event-Management-Agentur aus Nürnberg leidet wie viele andere Unternehmen der Branche schon lange unter der Corona-Krise. Bereits im April prognostizierte der Geschäftsinhaber Christoph Dietz: "Es wird ein großes Aussieben stattfinden." Mit dem voraussichtlichen Verbot von Großveranstaltungen bis Ende 2020 verlängere sich vor allem das Berufsverbot, erklärt Tim Gruber von "werk:b events".
Nürnberger Event-Agentur in der Corona-Krise: "Wir haben offiziell ein Berufsverbot!"
"Das Kind ist mit der Ausbreitung des Virus schon sehr schnell in den Brunnen gefallen", erklärt Gruber die aktuelle Lage. "Die Veranstaltungen 2020 sind alle bereits gecancelt. Das Verbot bis Ende des Jahres ist jetzt für uns auch erstmal egal." Jetzt bleibe nur die absolute Ungewissheit. Neben Public Viewings und vielen anderen Großveranstaltungen in Nürnberg hat die Event-Agentur vor allem die "Nürnberger Winterhütten" und den "PSD Eventsommer" organisiert.
Von der Politik ist Gruber enttäuscht: "Es wäre viel dringender notwendig, uns jetzt zumindest etwas mit an die Hand zu nehmen, wie ein Sommer 2021 aussehen kann. Jetzt schauen wir wieder nur in einer Zwei- bis Drei-Monats-Spanne nach vorne."
"Wir haben offiziell ein Berufsverbot. Wann dürfen wir wieder arbeiten? Kehren wir irgendwann zurück zu einer Normalität? Wie darf es weiter gehen?" Das seien die Fragen, die für die Agentur und die gesamte Branche relevant wären. "Und die werden die nächsten Monate wahrscheinlich auch nicht beantwortet werden. Das ist für uns nicht gut", sagt Gruber.
"Die fallen um wie die Fliegen" - düstere Aussichten für die Veranstaltungsbranche
Derzeit setze man sich mit vielen kreativen Lösungen auseinander, wie ein Sommer 2021 aussehen könne. "Was uns fehlt, ist eine Lobby bei den entscheidenden Personen. Da muss sich irgendwann mal hingesetzt werden und klar darüber gesprochen werden. In der jetzigen Phase wird die Branche bewusst zerstört."
Die Prognose von "werk:b events"-Geschäftsführer Christoph Dietz bestätigt sich: "Wir haben jetzt das Glück, dass wir die letzten Jahre gut wirtschaftlich gearbeitet haben. Aber keine normale Agentur in der Branche überlebt das. Das kann keine normale Event-Agentur auffangen. Die fallen um wie die Fliegen", erzählt Gruber.