USK-Großeinsatz in Asylunterkunft: Mann rastet aus und droht mit Bluttat

1 Min
USK-Einsatz in Nürnberger Asylunterkunft
Bei einem Einsatz in einer Nürnberger Asylunterkunft haben schwerbewaffnete Einsatzkräfte nach einem Mann gesucht, der mit einer Bluttat gedroht haben soll.
USK-Einsatz in Nürnberger Asylunterkunft
Jan Woitas (dpa-Zentralbild)

In Nürnberg hat ein 20-Jähriger am Mittwoch gedroht, sich und mehrere Personen zu erschießen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot in die Asylunterkunft aus - doch der Mann war schon weg.

USK-Großeinsatz in Nürnberg am Mittwoch (30.06.2021): Mann rastet in Asylunterkunft aus und droht, mehrere Personen zu erschießen. In Nürnberg hat ein Bewohner der Asylunterkunft in der Münchener Straße am Mittwochnachmittag einen Großeinsatz mit Kräften des Unterstützungskommandos (USK) ausgelöst. 

Wie die Polizei Mittelfranken in einem Bericht schreibt, habe sich der Mann gegen 16 Uhr beschwert, dass einer der Hausmeister der Unterkunft unerlaubt sein Zimmer betreten habe. Der Asylbewerber sei schon in der Vergangenheit mehrfach wegen "renitenten Verhaltens" auffällig geworden, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums gegenüber inFranken.de

Mann will Nürnberger Asylunterkunft anzünden: Schwerbewaffneter USK-Einsatz

Über den konkreten Aufenthaltsstatus des 20-Jährigen konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Bei den Problemen, die es bisher mit dem Mann gegeben habe, sei aber "nichts Dramatisches" dabei gewesen, so der Sprecher weiter. Laut Polizeibericht bestritten die Hausmeister der Unterkunft, dass jemand das Zimmer des jungen Erwachsenen betreten hätte. 

Dies machte den Mann offenbar erst recht wütend. "Als dies verneint wurde, drohte er, alle Hausmeister und sich selbst zu erschießen und vorher die Unterkunft anzuzünden", schreibt die Polizei. Anschließend rückte das Unterstützungskommando aus, um die Asylunterkunft nach möglichen Waffen zu durchsuchen

"Nach den Ereignissen von Würzburg ist man logischerweise noch vorsichtiger. Allerdings hatte diese Entscheidung keine Verbindung zu der Tat. Eine große Unterkunft können Sie nicht mit ein, zwei Streifen durchsuchen, da brauchen sie 30 bis 40 Mann vom USK", so der Sprecher. 

Nach sechs Stunden Fahndung: Mutmaßlicher Täter wird gefunden - und eingeliefert

Zwar konnte in der Unterkunft im Stadtteil Langwasser glücklicherweise keine Waffe gefunden werden. Allerdings fehlte auch von dem Mann selbst jede Spur. "Mehrere bekannte Anlaufadressen des jungen Mannes wurden überwacht, ohne ihn jedoch anzutreffen", so die Polizei weiter. Nach insgesamt sechs Stunden und "intensiven Fahndungsmaßnahmen" hatten die Beamten und Beamtinnen dann doch Glück. 

Sie fanden mutmaßlichen Täter gegen 22 Uhr am Nürnberger Hauptbahnhof. Laut Polizei wurde er dort "widerstandslos" festgenommen. Er sei dann, so der Sprecher zu inFranken.de ins psychiatrische Bezirkskrankenhaus eingeliefert worden, weil er sich laut Polizeibericht in einem "psychischen Ausnahmezustand" befand. Eine Waffe habe er auch am Hauptbahnhof Nürnberg nicht mit sich getragen. 

Lesen Sie auch: Bombe in Nürnberg entschärft - Michael Weiß braucht nur wenige Minuten

Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.