Mehrere Einsätze in Nürnberg: Menschenmenge schürt Feuer und wartet mit Wasserbomben auf Polizei

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In Nünrberg-Gostenhof musste die Polizei am Samstagabend zu mehreren Einsätzen ausrücken. Am Jamnitzerplatz hatten rund 50 Menschen ein Lagerfeuer entfacht.

Zu gleich mehreren Polizeieinsätzen kam es am Samstagabend (08.08.2020) im Nürnberger Stadtteil Gostenhof. Gegen mehr als 50 Menschen wurden Platzverweise erteilt, nachdem ein Lagerfeuer am Jamnitzerplatz geschürt wurde.

Gegen 20.15 Uhr wurde eine Streifenbesatzung auf etwa 20 Personen aufmerksam, die an einer nicht genehmigten Außenbestuhlung einer Gastwirtschaft in der Unteren Seitenstraße alkoholische Getränke konsumierten, berichtet die Polizei. Die Außenbestuhlung war mit zwei Tischen auf öffentlichen Verkehrsgrund in einer Parkbucht eingerichtet worden. Der Betreiber wurde aufgefordert die Stühle zu entfernen und muss sich nun wegen eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens wegen unerlaubter Sondernutzung verantworten. Im Verlauf der Kontrolle gesellten sich weitere Schaulustige hinzu, kritisierten lautstark die polizeilichen Maßnahmen und skandierten beleidigende Parolen.

Einsatz in Nürnberg-Gostenhof: Lagerfeuer in Brunnen - Schaulustige beleidigen Polizei

Gegen 22.30 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken Anrufe mehrerer Anwohner des Jamnitzerplatzes ein, wonach ein Lagerfeuer im dortigen Brunnen geschürt worden sei und es zu erheblichen Lärmbelästigungen komme. Die alarmierten Einsatzkräfte stellten beim Eintreffen mindestens 50 Menschen fest, die sich um den Brunnen am Jamnitzerplatz versammelt hatten. In dem Brunnen brannte eine Euro-Palette aus Holz. Das Feuer hatte eine Fläche von circa zwei mal zwei Metern. Die Flammen schlugen circa zwei Meter in die Höhe.

Die Streifenbesatzungen wurden durch die Menschenmenge mit lautstarken und beleidigenden Parolen empfangen. Zudem zündeten Unbekannte zwei Silvester-Kracher im Nahbereich des Parks.

Im Verlauf des daraufhin folgenden Polizeieinsatzes verwiesen die Beamten rund 50 Personen des Platzes und stellten die Identitäten von 35 Beteiligten fest. Hierbei musste zur Durchsetzung der polizeilichen Maßnahmen in elf Fällen unmittelbarer Zwang in Form von Schieben, Drücken, Festhaltungen und körperlichen Durchsuchungen nach Ausweispapieren angewandt werden. Im Rahmen der Identitätsfeststellungen stellte sich heraus, dass unter den Anwesenden auch mehrere Personen waren, die sich zuvor an der nicht genehmigten Außenbestuhlung der Gastwirtschaft befanden.

Menschenmenge erwartet Polizei mit Silvester-Krachern und Wasserbomben

Das Feuer wurde durch die Einsatzkräfte gelöscht. Neben dem Brunnen war von Unbekannten ein Einkaufswagen bereitgestellt, in welchem sich circa 80 gefüllte "Wasserbomben" befanden. Diese sollten offenbar zum Bewerfen der Einsatzkräfte dienen. Hierzu kam es jedoch aufgrund des schnellen und konsequenten Einschreitens der Polizeibeamten nicht. Alle Personen wurden dahingehend belehrt, dass bei Nichtbefolgung des erteilten Platzverweises auch Gewahrsamnahmen zu dessen Durchsetzung rechtlich möglich sei.

Gegen 23.30 Uhr wurden erneut eine Person angetroffen, gegen welche bereits zuvor ein Platzverweis erteilt wurde. Da der Mann sich vehement weigerte, dem Platzverweis nachzukommen, wurde er in Gewahrsam genommen und gegen 00.30 Uhr wieder entlassen. Personen kamen nach bisherigem Erkenntnisstand nicht zu Schaden.

Das Polizeipräsidium Mittelfranken prüft nun mögliche strafrechtliche Verstöße im Zusammenhang mit dem Einsatzgeschehen in Gostenhof. 

Vorschaubild: © Patrick Seeger/dpa