Nürnberg "große Problemstadt"? Precht-Aussage sorgt für Diskussion
Autor: Isabel Schaffner
Nürnberg, Freitag, 31. Oktober 2025
Richard David Precht sieht in Nürnberg eine "große Problemstadt", wenn er an die Migrationsquote und das U-Bahn-Fahren denkt. Seine Aussage polarisiert merklich.
Markus Lanz und Richard David Precht haben sich kürzlich über die von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angestoßene "Stadtbild"-Debatte ausgetauscht. Dieser hatte zuvor gesagt, in Deutschland gebe es ein Problem "im Stadtbild", weshalb jetzt "in sehr großem Umfang" Rückführungen von Migranten vorangetrieben würden. In ihrem Podcast "Lanz & Precht" diskutierten die beiden Medienmacher, ob Merz hier Rassismus vorgeworfen werden kann oder er tatsächlich die Realität in Großstädten beschreibt.
Der bekannte Philosoph und Bestsellerautor Precht kommt dabei auch auf seine eigenen Erfahrungen zu sprechen. Dabei nennt er Städte, die bei ihm einen besonders unliebsamen Eindruck hinterlassen haben - darunter Nürnberg. Die Frankenmetropole kommt gar nicht gut weg. In den sozialen Medien äußern sich daraufhin Hunderte zu Prechts Aussage.
"Große Problemstadt" Nürnberg - manche Leser stimmen Precht zu
Er bewege sich "pausenlos in deutschen Mittel- und Großstädten" und halte sich dabei auch oft an Hauptbahnhöfen auf, sagt der 60-Jährige zu Lanz. "Trübe Gestalten" an Bahnhöfen, die beispielsweise in Prostitution oder Drogenhandel involviert sind, seien seit mehr als 30 Jahren ein Phänomen, so Prechts Beobachtung. Wenn er beispielsweise den Frankfurter Hauptbahnhof verlasse, fühle er sich unwohl.
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"Du hast nicht nur einen hohen Anteil von Migranten, sondern auch einen sehr hohen Anteil an Junkies." Schaue er dann in die Gesichter einiger Migranten, erkenne er Gründe, "warum, die hier am Bahnhof herumlungern". Dann blickt er nach Franken: "Nürnberg ist eine große Problemstadt. Nürnberg ist eine Stadt mit einem Migrationsanteil von um die 50 Prozent. Und in Nürnberg die U-Bahn zu benutzen, macht keinen Spaß, weil sich dort diejenigen sammeln, denen man nicht unbedingt begegnen möchte." Weitere Details dazu nennt er nicht.
In den Facebook-Kommentaren zu unserer Berichterstattung sind etliche Meinungen zu finden. Sie gehen in beide Richtungen. "Wo er recht hat, hat er recht", schreibt eine inFranken.de-Leserin. Nürnberg sei "unansehnlich, unangenehm" und "keine Besserung" sei in Sicht. Eine weitere Frau pflichtet ihr bei: "Stimmt absolut. Ich war am Bahnhof. No-go-Area." Ein Mann kritisiert derweil einen anderen Faktor: "Nürnberg tatsächlich immer schlimmer, was aber an Verkehrsbehinderungen der Stadt liegt und nicht an Multikulti."
Philosoph erntet auch Ablehnung - Nürnberger teilt Kindheitserinnerung
Einige User können Prechts Ansicht allerdings nicht nachvollziehen. Eine Frau beschreibt ihren positiven Eindruck: "Ich war jetzt vier Jahre lang zum Abholen meiner Tochter am Bahnhof und in der Innenstadt und ehrlicherweise kann ich nicht feststellen, dass Nürnberg dreckig wäre. Noch, dass viele Ausländer rumhängen. Ich fühlte mich auch nachts am Bahnhof und auf dem Weg zum Parkhaus sicher." Eine andere Frau merkt an: "Ich bin vor kurzem in Dortmund U-Bahn gefahren.
Dagegen ist Nürnberg 1. Klasse mit Stern! Top sauber und sicher."
Ein Nürnberger widmet dem Publizisten einen eigenen Facebook-Post, in dem er ihm vehement widerspricht: "Seit ich ein Kind bin, fahre in mit der U-Bahn in Nürnberg, mehrere Jahre war sie meine treue Begleitung auf dem Schulweg. Keinen Tag meines Lebens habe ich mich unwohl in den öffentlichen Verkehrsmitteln gefühlt. "