Druckartikel: Nürnberg: Bewegender Bembers-Abschied mit "sehr persönlichen Lied" neben Sarg - Freund erinnert sich an gemeinsame Zeit

Nürnberg: Bewegender Bembers-Abschied mit "sehr persönlichen Lied" neben Sarg - Freund erinnert sich an gemeinsame Zeit


Autor: Ralf Welz

Nürnberg, Mittwoch, 18. Januar 2023

Zur Trauerfeier für den verstorbenen Roman Sörgel alias Bembers fanden sich zahlreiche Wegbegleiter auf dem Nürnberger Südfriedhof ein. Ein alter Weggefährte erinnerte mit einem "sehr persönlichen Lied" an die gemeinsame Zeit bei der Marine.
Gedenken an Bembers: Auf dem Südfriedhof in Nürnberg haben Angehörige, Freunde und Kollegen Roman Sörgel die letzte Ehre erwiesen.


Trauerfeier für Bembers: Familie, Freunde und Fans nehmen Abschied von fränkischem Kult-Comedian. Der unerwartete Tod von Roman Sörgel alias Bembers war für viele ein Schock. Der Comedian und Musiker war am 8. Januar 2023 im Alter von nur 56 Jahren überraschend gestorben. "Das kam für alle unverhofft und schnell", berichtete Benno Baum in der vergangenen Woche inFranken.de. Die beiden Freunde spielten zusammen bei der fränkischen Comedy Rock-Band "Wassd scho? Bassd scho!". Im Gespräch mit unserer Redaktion äußerte sich der Bembers-Kumpel auch zur Todesursache.

Angehörige, Freunde, Kollegen, Fans und sonstige Wegbegleiter haben inzwischen gemeinsam Abschied von Roman Sörgel genommen. Die Einäscherungsfeier fand am vergangenen Freitag (13. Januar 2023) auf dem Nürnberger Südfriedhof statt. Weit über hundert Menschen versammelten sich vor Ort, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Der Fürther Musiker Thomas Eisenhöfer ("Eisi and Band") sang neben dem Sarg ein selbst komponiertes Lied aus alten gemeinsamen Zeiten bei der Marine und begleitete sich dabei selbst auf der Gitarre.

Trauerredner erinnert an Bembers: Bühnenfigur und Privatperson "widersprüchlich"

"Thomas Eisenhöfer hat ein sehr persönliches Lied gespielt, dass er seinerzeit beim Bund komponiert hatte", berichtet Trauerredner Thomas Schmidt inFranken.de. Eisenhöfer und Sörgel haben sich demnach bei der Marine kennengelernt, wo die beiden Franken ihren Wehrdienst absolvierten. Der Song mit dem Titel "Sail away" sei daher für die Trauerfeier prädestiniert gewesen. Denn die Asche von Roman Sörgel soll im Rahmen einer Seebestattung auf dem Meer verstreut werden. "Das war sein letzter Wille", sagt Schmidt. 

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In seiner Trauerrede versuchte Schmidt laut Eigenaussage vor allem Sörgels Wesenszüge in Erscheinung treten zu lassen, die sich womöglich nicht auf den ersten Blick einstellten. "Ich war bemüht, Fakten aufzuzählen, die hinter die Person blicken", erklärt der Redner sein Vorgehen. So schilderte er beispielsweise, wie Roman Sörgel als Kind mit dem Zug einmal in die verkehrte Richtung fuhr. "Während der Fahrt hat er das Bahnpersonal unterhalten. Schon damals kam sein komödiantisches Talent hervor." 

Der Franke mit den langen, dunklen und lockigen Haaren sei im wahren Leben mitunter anders als die von ihm verkörperte derbe Bühnenfigur gewesen. "Wenn man sieht, was für ein weicher, offener, hilfsbereiter Mensch das war, war das widersprüchlich mit dem, wie er sich teilweise als Bembers gegeben hat", hält Schmidt fest. Ihm zufolge nahmen an der Zeremonie in der Friedhofskapelle gut hundert Menschen teil - unter ihnen auch "Wassd scho? Bassd scho!"-Keyboarder Pino Barone.

"Wassd scho? Bassd scho!"-Keyboarder lobt Trauerrede - Musiker verband langjährige Freundschaft

Pino Barone und Roman Sörgel verband neben ihrem musikalischen Projekt eine langjährige Freundschaft. "Wenn ein guter Freund geht, ist das natürlich ein trauriger Anlass." Er habe während der Trauerfeier die letzten 25 Jahre Revue passieren lassen, berichtet der Nürnberger Musiker. Die von Thomas Schmidt gehaltene Trauerrede lobt Barone. "Das war eine schöne Trauerrede, aufgerollt von der Geburt bis zum Tod." 

Die Bembers-Anhänger hatten sich derweil schon vor der Trauerfeier des fränkischen Kult-Comedians von ihrem Idol verabschiedet. "Ich hebe mein Glas auf dich. Du warst einer der ganz Großen", hielt jemand im Netz fest. Ein anderer Fan bedauerte merklich mitgenommen: "Einer der Besten verlässt die Bühne zu früh."

Im vergangenen September hatte Bembers alle Shows bis auf Weiteres abgesagt. In einem Post deutete der fränkische Kabarettist akute gesundheitliche Probleme an. Mit seiner damaligen Auszeit habe sein Tod aber nichts zu tun, wie Band-Kollege Benno Baum jüngst im Gespräch mit inFranken.de betonte.