Nach der Niederlage in Freiburg soll es an einem Rastplatz zu einem eher untypischen Treffen gekommen sein. Spieler des 1. FC Nürnberg sollen von einer Gruppe FCN-Ultras zum Stopp gezwungen worden sein. Und: Sportvorstand Martin Bader soll das Treffen angeordnet haben.
Es hört sich an wie eine Falschmeldung, soll sich aber so zugetragen haben: Nach Informationen der Nürnberger Nachrichten (NN) sollen die Spieler des 1. FC Nürnberg nach der Montags-Pleite beim SC Freiburg (3:6) einen unfreiwilligen Zwischenstopp eingelegt haben. Wie die NN berichtet, soll es auf der Raststätte Renchtal-Ost, kurz vor Karlsruhe, gegen Mitternacht zur Konfrontation mit FCN-Ultras gekommen sein.
Eine Gruppe von etwa 200 Personen soll die Mannschaft zum Rapport gebeten haben. Das Pikante: Sportvorstand Martin Bader soll das Treffen angeordnet haben.
Link zum Bericht: Martin Bader und der 1. FC Nürnberg trennen sichDas "Gespräch" dauerte etwa 45 Minuten, auf Seiten der Mannschaft sollen sich die Spieler Jan Polak, Guido Burgstaller und Thorsten Kirschbaum den Fans gestellt haben. Der Rest des Teams soll im Mannschaftsbus geblieben sein. Erst gegen 4 Uhr nachts soll das Team in Nürnberg angekommen sein.
Der Verein wollte sich auf Nachfrage zunächst nicht äußern, die FCN-Pressestelle verwies auf eine Meldung der FCN-Fanbetreuung. "Die Situation hätte man vielleicht verhindern können", sagte Club-Trainer René Weiler während der Pressekonferenz am Donnertsag im Vorfeld des Heimspiels gegen Heidenheim (Freitag, 18.30 Uhr). "Schlussendlich haben wir das über uns ergehen lassen. Wir sollten das jetzt aber nicht weiter thematisieren. Das ist Schnee von gestern", meinte der Coach.
Die Meldung der FCN-Fanbetreuung im Wortlaut: "Seit gestern wird öffentlich über ein Thema diskutiert zu dem sich die Fan-Betreuung an dieser Stelle gerne äußern möchte. Vorab, es ist richtig, dass in der Nacht zum Dienstag eine Zusammenkunft von Fans des 1. FC Nürnberg mit Mannschaft und Verantwortlichen des Club stattgefunden hat. Zur medialen Darstellung des Zustandekommens dieses Treffens möchten wir jedoch einige Aussagen richtig stellen.
Eine der Kernaufgaben der Fan-Betreuung ist es, bisweilen zwischen Verein und Anhängern zu vermitteln. Dass das gerade in sportlich schwierigen Zeiten mitunter gewisse Konflikte birgt - auf beiden Seiten - dessen kann man sich gewiss sein. Wir sind bei jedem Spiel vor Ort, so natürlich auch in Freiburg. Nach dem 0:3 nach nur 13 Minuten haben zahlreiche Clubfans uns in Gesprächen ihre Enttäuschung und Frustration über den Spielverlauf sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Mehrere hundert Club-Fans (übrigens beileibe nicht nur Anhänger der Gruppierung Ultras Nürnberg) haben das Stadion in Freiburg bereits zur Halbzeitpause verlassen und die vorzeitige Heimreise angetreten. Viele kündigten an, auf die Mannschaft am Valznerweiher warten zu wollen. Infolge dessen haben wir das Gespräch mit den in Freiburg anwesenden Vereinsverantwortlichen gesucht und über die Situation informiert. Man kann nun sicherlich darüber diskutieren, ob ein Treffen von Mannschaft und Fans noch auf der Heimreise richtig oder falsch ist. Wir haben bei der Fan-Betreuung hierüber durchaus kontrovers diskutiert, letztlich aber die Empfehlung ausgesprochen, dass ein Austausch mit den Fans sinnvoll ist. Davon dass irgendjemand diese Zusammenkunft befohlen hat oder jemand jemanden hat antanzen lassen, kann keine Rede sein. Uns war natürlich klar: Eine Empfehlung zu einem derartigen Treffen ist alles andere als normal. Aber seien wir mal ehrlich: der Spielverlauf in Freiburg war genauso wenig normal, wie die letzten anderthalb Jahre beim Club normal waren.
Wen es interessiert, das Treffen hat knappe 30 Minuten gedauert, jederzeit war die Atmosphäre absolut friedlich und konstruktiv. Hierbei stand von Beginn an einzig das Ziel, einen gemeinsam Weg zu finden im Vordergrund. Einzelne Fanvertreter waren im Gespräch mit einigen Spielern, Trainer und Sportvorstand. Von einer Drohkulisse kann hier nicht im Ansatz gesprochen werden. Alle Beteiligten waren sich einig, dass wir nur gemeinsam, Mannschaft und Fans die schwierige Situation meistern können. Die Fan-Betreuung nimmt für sich nicht in Anspruch, immer alles perfekt und richtig zu machen. Letztlich haben wir in dieser schwierigen Situation eine Empfehlung ausgesprochen, der Spieler, Trainer und Vorstand gefolgt sind. Zu dieser Empfehlung stehen wir auch. Abschließend möchten wir nicht unerwähnt lassen: Nein, Martin Bader hat uns weder gebeten noch gezwungen, diese Zeilen zu schreiben. Es war uns einfach ein Anliegen, weil es schlichtweg die Wahrheit ist, welche in einigen Zeitungsartikeln nur unzureichend dargestellt ist. Und mit der Wahrheit fährt man meistens gar nicht so schlecht.
Letztendlich ging es uns darum, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass am Freitag alle gemeinsam, auf den Rängen wie auf dem Platz, alles geben um die drei Punkte in Nürnberg zu behalten!"
FCN - Karnevalsverein
...bitten zum Tanz auf dem Vulkan.