Das Müllgebührenranking 2022 hat einen fränkischen Sieger: Nürnberg schneidet unter den 100 größten deutschen Städten am besten ab. Das hat verschiedene Gründe, erklärt der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb ASN und gibt Tipps zum zusätzlichen Sparen.
- Nürnberg: Bürger müssen deutschlandweit am wenigsten für Müll zahlen
- Logistik, Personal und Gebührenmaßstab: Abfall-Betrieb erklärt die Hintergründe
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Nürnbergist deutschlandweit am günstigsten in Sachen Abfallgebühren. Das ist das Ergebnis des diesjährigen Müllegebühren-Rankings des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Hierbei wurden im Auftrag von Haus und Grund Deutschland die Abfallgebühren der nach Einwohnerzahlen 100 größten Städte in Deutschland untersucht. In der Frankenmetropole fallen verschiedene Aspekte zusammen, die das gute Abschneiden erklären können, so Hans-Peter Kauppert, zweiter Werkleiter bei ASN, gegenüber inFranken.de.
Nürnberg hat niedrigste Müll-Gebühren - Fixbetrag enthält viele Leistungen
Um die Städte zu vergleichen, ging die Studie von einem Musterhaushalt aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern aus, heißt es im Ergebnisbericht. Hier werden vier Müllsorten Restmüll, Biomüll, Sperrmüll und Altpapier produziert. Der Abtransport unterscheide sich im Abfuhrrhythmus und im Servicegrad zwischen den Städten. Nicht angebotene Varianten erhielten hypothetische Gebühren - anschließend wurden die Ergebnisse in einem Müllgebührenindex zusammengefasst.
Nürnberg belegt dabei Platz eins von 100, Fürth 59, Erlangen 63 und Leverkusen den letzten. In Nürnberg bestimmen Anzahl und Größe der Restabfallbehälter die städtischen Abfallgebühren. Die Abholung erfolgt wöchentlich, informiert der ASN online. Abfallgebühren fallen nur für die grauen Restabfallbehälter an, die anderen Leistungen sind in dieser Gebühr enthalten.
Dazu gehören Wertstoffhöfe, Problemabfallsammlung, Sonderleistungen (wie zum Beispiel die Christbaumsammlung, Abfallberatung, Förderung der Eigenkompostierung, Überwachungen und Messungen) und Gartenabfallsammelstellen. Das Angebot sei gut, aber nicht zu ausufernd, so Kauppert.
Zentrale Müllverbrennungsanlage und minimales Personal weitere Gründe
Eine positive Eigenschaft des Preiskonzepts sei der übersichtliche Gebührenmaßstab, so Kauppert gegenüber inFranken.de. Mit einer 60-Liter-Restmülltonne zahle man beispielsweise einen jährlichen Fixbetrag von 140,40 Euro. "Ich weiß genau, wie viel ich zahlen muss und es entstehen keine zusätzlichen Kosten, zum Beispiel wie in Schwabach, wo 15 Euro für die Abholung von Sperrmüll zu entrichten sind."
"Außerdem wurde in weiser Voraussicht die Müllverbrennungsanlage zentral in die Stadt gebaut. So entstehen keinerlei Leerfahrten und Kraftstoff wird gespart. Wir versuchen dazu, so wenig Personal wie möglich einzusetzen", führt Kauppert aus. Innerhalb der vergangenen acht Jahre habe die Stadt die Abfallgebühren sogar um zweimal 10 Prozent im Vierjahresrhythmus senken können. Die sinkende Abschreibung der Müllverbrennungsanlage mit sinkendem Zins habe dies ermöglicht.