Nürnberg bekommt ein neues Quartier: Das ehemalige Güterbahnhofareal an der Brunecker Straße wird neu bebaut. Auf rund 100 Hektar Land sollen Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und sogar eine neue Universität entstehen.
- Nürnberg Lichtenreuth: Ein neues Viertel entsteht
- Bis zu 1600 neue Wohnungen auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal
- In der Nähe vom Dutzenteich: Auch Schulen und Kindertagesstätten sind geplant
- Milliardenprojekt: Die Technische Universität Nürnberg entsteht hier
Neues Viertel Lichtenreuth in Nürnberg entsteht: Zwischen der Innenstadt und dem Gebiet rund um den Dutzendteich in Nürnberg liegt das circa 100 Hektar große ehemalige Güterbahnhofsareal. Die Aurelis Real Estate GmbH bebaut das Gelände in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern. Hier soll das neue Stadtviertel Lichtenreuth entstehen. Das Gelände unterteilt sich in drei Module: Das Modul Universität sowie die Module 1 und 2, die für Wohnflächen, Parkanlagen, Kindertagesstätten, Schulen und Gewerbe genutzt werden.
Nürnberg-Lichtenreuth: Bis zu 1600 neue Wohnungen entstehen
Im sogenannten Modul 1 (siehe Bild) wird ein Wohngebiet gebaut. In dem 33,5 Hektar großen Teilgebiet sind zwischen 1500 und 1600 Wohnungen geplant. Die neuen Wohnflächen werden größtenteils aus Geschosswohnungen bestehen, das bestätigt Pressesprecher Stefan Sagner gegenüber inFranken.de. "Natürlich entscheidet letztendlich der Käufer selbst, wie die Wohnung aussehen soll." Das Bebauungsplanverfahren wurde mit dem Satzungsbeschluss vom 19. September 2019 abgeschlossen. Die ersten Wohnbaufelder wurden von der Aurelis bereits verkauft. Zusätzlich sollen im Modul 1 eine Schule und drei Kindertagesstätten entstehen, sowie Möglichkeiten der Nahversorgung.
Im 18,8 Hektar großen Modul 2 (siehe Bild) soll ein sogenannter Nutzungsmix entstehen. "Die Rahmenplanung wurde ebenfalls am 19. September 2020 abgeschlossen", so Sagner. Wie genau der Bebauungsplan aussehen werde, soll aber erst im Jahr 2021 feststehen. Geplant sei eine Mischung zwischen Wohnflächen, Gewerbe sowie gastronomischen und kulturellen Einrichtungen.
Bereits 2018 sind 37 der rund 100 Hektar an den Freistaat Bayern verkauft worden. Hier soll die Technische Universität Nürnberg entstehen. Wie die Stadt mitteilt, wird der Freistaat circa 1,2 Milliarden Euro für den Bau investieren. Bis zu 6.000 Studenten können im Zukunftsfeld „Technikwissenschaften“ forschen und lernen. Bereits 2021 soll der Lehrbetrieb schrittweise beginnen, in Form von Online-Seminaren, noch bevor das erste Gebäude der Universität steht. Am 10. November 2020 hat die bayerische Staatsregierung den Gesetzentwurf zur Errichtung der TUN beschlossen. Damit beginnt das Gesetzgebungsverfahren im bayerischen Landtag. Es ist beabsichtigt, dass der Landtag das Gesetz noch in diesem Jahr beschließt und damit die Gründung der TUN zum 1. Januar 2021 ermöglicht.
Lichtenreuth: Natur steht im Vordergrund - Stadtviertel wird autoarm
"Das Areal ist sehr gut öffentlich erschlossen und der Autoverkehr soll auf ein Minimum reduziert werden", so Sagner. Das Stadtviertel Lichtenreuth wird einen zusätzlichen Zugang zur U-Bahnstation Hasenbruck der U1 bekommen. Außerdem soll die Straßenbahnlinie 7 um drei neue Haltestellen ("Quartiersplatz", "Bruneckerstraße" und "Universität") verlängert werden. Es wird ein ausgewogenes Radwegenetz mit Anbindung an das umliegende Stadtgebiet geben und natürlich auch eine Anbindung an das umliegende Straßennetz. Im Viertel selber soll es aber keinen Durchgangsverkehr geben.
Lichtenreuth ist vor allem von grünen Flächen definiert. Sowohl im Modul 1 als auch im Modul 2 wird es eine große Parkanlage geben. Insgesamt 10,5 Hektar sollen insgesamt als Parkfläche genutzt werden, davon 2,5 Hektar im Modul 1 und acht Hektar im Modul 2. Außerdem wird es auch das Teilgebiet "Lichtenreuth naturnah" im Süden des Areals geben. "Lichtenreuth naturnah ist eine naturbelassene und geschützte Fläche, die nicht öffentlich zugänglich sein wird", berichtet Sagner. Der acht Hektar große Bereich diene dem ökologischen Ausgleich und Artenschutz.