Die neu gegründete Klinik für Gastroenterologie hat am Krankenhaus Rummelsberg die Arbeit aufgenommen. Innerhalb von vier Monaten wurden umfangreiche Baumaßnahmen umgesetzt und insgesamt eine Million Euro investiert.
Knapp eine Million Euro hat das Krankenhaus Rummelsberg für die Leistungserweiterung in den Bereich der Gastroenterologie investiert. Im Eingangsbereich des Laurentiushauses wurden innerhalb von vier Monaten mehrere Räume umgebaut, sodass mit einer Anmeldung, einem Arztzimmer, zwei Untersuchungsräumen, einem Überwachungsraum und einem Aufbereitungszimmer eine hochmoderne Endoskopieabteilung für die neu gegründete Klinik um Chefarzt Dr. Adrian Vizireanu entstanden ist.
"Während die Baumaßnahmen mit knapp 250.000 Euro zu Buche schlagen, haben wir auch modernste Technik für die Endoskopie im Wert von 750.000 Euro angeschafft", so Stauch. Sogenannte Endoskopie-Türme wurden gekauft, Gerätschaften für die Endosonographie, zahlreiche Endoskope, Patientenliegen und –monitore und unter anderem auch eine Osmoseanlage, welche demineralisiertes Wasser bereitstellen kann. Dieses wird für die Aufbereitung der Endoskope benötigt.
"Einer der angeschafften Endoskopie-Türme ist sogar mit einem Künstliche-Intelligenz-Modul ausgestattet", hebt Dr. Vizireanu hervor und ergänzt: "Bei der Untersuchung weist das Modul den Arzt auf kleinste Veränderungen der Schleimhäute hin. So können Veränderungen auch dann entdeckt werden, wenn sie für den Arzt aufgrund der Anatomie des Darms oder der geringen Größe nur schwer zu erkennen sind. Über die technische Ausstattung und den Umbau in der Kürze der Zeit bin ich begeistert – das hat mich hier am Krankenhaus Rummelsberg sehr beeindruckt."
Bei neun von zehn Patienten wird Darmkrebs gänzlich vermieden
Für Patienten wächst dadurch das ambulante und stationäre Angebot an der Klinik in Rummelsberg. Magenspiegelungen und Darmspiegelungen, im Fachjargon Gastroskopien und Koloskopien, sind ambulant möglich, um den oberen Teil des Verdauungstraktes wie Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm zu untersuchen oder den Dickdarm und Teile des Dünndarmes.
"Diese Untersuchungen führen wir in der Regel ambulant durch und können dabei eine Polypabtragung vornehmen", weiß Vizireanu. Darüber hinaus wird aber auch eine Enddarmspiegelung und die Behandlung von Hämorrhoiden und Krampfadern der Speiseröhre angeboten, eine Anlage einer Ernährungssonde, die Erweiterung von Engstellen inklusive Stentimplantation, endosonograpgische Ultraschalluntersuchungen sowie die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie, kurz ERCP, bei der die Gallen- und Bauchspeicheldrüse untersucht werden, um Gallensteine, Engstellen, Tumore oder Zysten zu erkennen und zu behandeln.
"Der überwiegende Teil unserer Leistungen lässt sich ambulant durchführen. Eine ERCP muss jedoch zwingend stationär erfolgen", erklärt Vizireanu, der an die Bevölkerung in der Region appelliert: "Mit einer Darmspiegelung kann Krebs schnell aufgespürt werden und auch verhindert werden. Vorformen können frühzeitig erkannt und entfernt werden. Damit können wir bei neun von zehn Patienten Darmkrebs sogar gänzlich verhindern. Ab dem 55. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte sogar einen Anspruch auf eine solche Maßnahme. Nehmen Sie dieses Angebot wahr und sprechen Sie mit ihrem Hausarzt, der Sie dann an uns überweist!" Abgerundet wird das gastroenterologische Angebot um Ultraschall-Diagnostik, Diabetologie und EKG-Diagnostik.
Bis zu 15 Patienten am Tag
Bei einer Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm begutachtet und auf Polypen oder krebsverdächtiges Gewebe untersucht. Dazu wird ein flexibler Schlauch über den After in den Darm eingebracht. Dieser Schlauch, auch Koloskop genannt, ist mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet, mit der das Darminnere betrachtet werden kann. Für den Fall, dass verdächtige Schleimhautstellen entdeckt werden, kann eine Probe entnommen werden, die anschließend untersucht wird. Bis zu 15 Patienten kann das Team um Vizireanu pro Tag untersuchen. Bei allen Darmspiegelungen kann zudem eine CO2-Insufflation durchgeführt werden. Der Vorteil: Im Vergleich zur Raumluft wird das Kohlenstoffdioxid deutlich schneller aus dem Darm resorbiert, das hat zur Folge, dass Beschwerden wie Bauchkrämpfen oder Blähgefühlen vorgebeugt wird. Zum Hintergrund: Bei der Insufflation wird Gas in den Darm eingeblasen, um für den Behandler bessere Sichtverhältnisse zu schaffen.
Im stationären Bereich wird eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie von Chefarzt Sven Henne angestrebt, der ab 1. Mai 2025 seine Arbeit in Rummelsberg aufnimmt. Bereits vorab wird auch die Intensivstation am Krankenhaus Rummelsberg von zehn auf 14 Betten erweitert. Die zusätzlichen Kapazitäten werden in Kürze an den Start gehen, sodass eine internistische Intensivstation 24 Stunden vorgehalten werden kann. Für Notfälle steht rund um die Uhr die Zentrale Notaufnahme zur Verfügung.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.