Druckartikel: Furcht vor IS-Angriff bei Fasching in Franken - Polizei erklärt Lage

Furcht vor IS-Angriff bei Fasching in Franken - Polizei erklärt Lage


Autor: Anton Knorr

Nürnberg, Montag, 03. März 2025

Kurz vor dem Auftakt des Straßenfaschings gab es vonseiten des IS Anschlagsaufrufe - etwa für Nürnberg. Weitere fränkische Städte reagieren auf die Drohungen, die Polizei wendet sich an die Bevölkerung.
In einem Schreiben einer IS-nahen Medienanstalt wird unter anderem zu Anschlägen in Nürnberg aufgerufen. In der Faschingszeit sorgt das besonders für Angst unter der Bevölkerung.


Im Internet haben Islamisten zu Anschlägen in Köln, Rotterdam und auch der fränkischen Metropole Nürnberg aufgerufen. Seit der Veröffentlichung des Schreibens einer IS-nahen Medienstelle sei die Angst in der Bevölkerung noch einmal gewachsen, so die Polizei Mittelfranken, die sich in einem Facebook-Post an die Öffentlichkeit wendet.

Darin wird hervorgehoben, dass das Schreiben keine konkreten Anschlagspläne beinhaltet, sondern dazu aufruft. Die Polizei erklärt, wie die Lage eingeschätzt wird und welche Maßnahmen folgen. Laut den Beamten sollen durch das Schreiben Einzelpersonen dazu animiert werden, Anschläge zu verüben. Zudem diene die Veröffentlichung dazu, die Bevölkerung zu verunsichern und Angst zu schüren.

"Keine Hinweise auf konkret stattfindende Anschlagstat": Polizei will fränkische Bevölkerung beruhigen

Es gebe "keine Hinweise auf eine konkret stattfindende Anschlagstat", das ergab eine Bewertung durch den polizeilichen Staatsschutz und andere Sicherheitsbehörden. Trotzdem wird eine Faschings-Veranstaltung in Nürnberg ausfallen. Der Name einer Bar, in der eine Afterparty stattfinden sollte, wurde wohl in dem Schreiben der Islamisten genannt. In dem Post der Polizei heißt es jedoch dennoch, dass eine hohe abstrakte beziehungsweise generelle Gefahr von Anschlägen bestehe.

Diese grundsätzliche Gefahr bestehe allerdings bereits seit mehreren Jahren und wurde nicht durch die kürzlichen Anschlagsaufrufe oder Vorfälle in München oder Magdeburg hervorgerufen. Im Hinblick auf die kommenden Faschingsveranstaltungen werden durch das Polizeipräsidium Mittelfranken umfassende Maßnahmen umgesetzt, um diese zu schützen, heißt es. Andere Städte in Franken haben angesichts der Terroraufrufe ihre Sicherheitsmaßnahmen zusätzlich verschärft.

Die Sicherheitskonzepte der Städte entstehen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei, heißt es in der Erklärung der Beamten. Die Polizisten, die die jeweiligen Veranstaltungen begleiten, seien sensibilisiert und höchst wachsam. Das Präsidium Mittelfranken wünscht den Teilnehmern der kommenden Veranstaltungen einen "ausgelassenen und befreiten Abschluss der närrischen Zeit" - trotz der möglichen Bedrohungen. Neben der Faschingsparty in der Nürnberger Bar wurde auch ein Nürnberger Faschingsumzug abgesagt.