Seit 1985 ist die Röthenbacher "Bierstube zum Quastler" eine echte Institution und beliebter Treffpunkt. Doch bald verabschieden sich die aktuellen Pächter. Eigentümer Dieter Quast sucht jetzt einen Nachfolger für sein Lebenswerk.
Etwa 39 Jahre lang gehen Menschen inzwischen schon in der Röthenbacher "Bierstube zum Quastler" ein und aus. Dieter Quast baute gemeinsam mit seinem Bruder 1985 eine ehemalige Druckerei um und wurde damals noch "für verrückt erklärt", wie er inFranken.de berichtet. "Die Leute sagten: 'Wie kann man in Röthenbach so eine Kneipe aufmachen?'" Doch die Bierstube wurde zum Erfolg.
"Sie lief vom ersten Tag an", erinnert er sich. Das Zepter hat der 70-Jährige inzwischen abgegeben, doch die aktuellen Pächter haben ihren Fünfjahresvertrag zum 30. Juni 2024 gekündigt. Die Nachricht habe sich unter den Röthenbachern "wie ein Lauffeuer" verbreitet. Alle hoffen jetzt auf einen geeigneten Nachfolger.
Wer übernimmt die Röthenbacher "Bierstube zum Quastler"? Verpächter spricht Wunsch aus
"Ich suche einen Pächter, der das mit Liebe und Herzblut macht", so Quast. Bis seine ehemalige Bedienung 2015 vorübergehend übernahm, stand der heute 70-Jährige selbst hinter dem Tresen seines Lebenswerks. Sein Bruder war 1990 ausgestiegen. So kehrte Dieter Quast seinem Hauptberuf als Bankkaufmann den Rücken und wurde selbstständiger Wirt. "Es war wie eine Befreiung, ich habe schon als Jugendlicher gerne bedient."
Mit der Gründung der 60 Quadratmeter großen Bierstube habe er damals gemerkt, dass Röthenbach genau so etwas brauche. Er blickt zurück auf zahlreiche Livemusik-Events, Faschings- oder Weihnachtsfeiern und sogar der Verein "Die wilden Quastler" für die Förderung gemeinnütziger Einrichtungen und wohltätiger Vorhaben gründete sich hier.
"Man ist mit der Kneipe gealtert. Ich habe Stammgäste von der ersten Stunde und sie sind mit mir alt geworden", lacht er. Für seine Gäste sei die Bierstube mit ihrer unkomplizierten Atmosphäre "wie ein Wohnzimmer". Die Altersgruppen seien "bunt gemischt". Dem ehemaligen Wirt sei wichtig, dass ein neuer Pächter "diesen Geist weiterträgt".
Interessenten-Anfragen willkommen - "wird nicht das Ende sein"
Hier bleibe man nicht lange ein Fremder. "Man trifft hier beim ersten Mal Leute, die beim zweiten Mal zum Bekanntenkreis gehören", führt er aus. Der Name bleibe auch unter neuen Pächtern bestehen, sagt er bestimmt. Manche Menschen riefen den Franken mit "Hey, Quastler", was zur Namensgebung geführt habe.
Mit zwei bis drei Interessenten habe er bereits gesprochen, doch weitere Anfragen seien willkommen. Dieter Quast nimmt diese entweder unter der Telefonnummer 0170 5206466 oder per Mail (dieter.quast53@gmail.com) entgegen. "Es wird nicht das Ende sein. Wir werden eine Lösung finden", betont er zum Schluss. "Ich möchte, dass es weitergeht."