Bis Sonntag sieht man sie wieder alle am Nürnberger Zeppelinfeld rumspringen, die verschiedenen Typen der Rock im Park-Besucher. Welche Arten von Mensch man so auf Festivals antrifft, haben wir für euch zusammen gestellt.
Die
Alt-Rocker sind richtige Festival-Veteranen. Sie tragen klassischerweise ihre graue Wallemähne zum Pferdeschwanz gebunden - außer beim Head-bangen, versteht sich. Ihren Festival-Werdegang tragen sie via T-Shirts zur Schau, ihre Lieblingsbands auch gerne mal als Tattoo unter der Haut. Das Bier in der Hand gehört ebenfalls zum Erscheinungsbild. Betrunken auf der Wiese liegend sieht man den Alt-Rocker aber nur selten. Schließlich will er jeden einzigen Moment des Festivals genießen.
Die
Hippies leben das Motto Love&Peace auch auf dem Festival voll aus. Optisch zu erkennen sind sie an kreischbunter Kleidung, wirrer Wallemähne (gerne mit Blumenketten dekoriert) und fehlenden Schuhen. Barfuß erlebt man nämlich alles viel intensiver. Die Hippies wollen auf Festivals vor allem ein entspanntes Wochenende erleben. Dafür rauchen sie auch gerne mal einen Joint und sind dann ausreichend tiefenentspannt, um selbst beim lautesten Konzert unter den Lautsprechern ein Schläfchen halten zu können, während um sie herum Pogo getanzt wird, bis alles zu spät ist.
Party-Macher wollen auf Festivals nur eines: Party machen. Und zwar egal, um welchen Preis. Dafür nehmen sie sich auch eine Woche, schließlich reisen sie donnerstags schon an und brauchen danach bis Mittwoch, um wieder nüchtern zu werden. Der Party-Macher braucht auf dem Festival einen Grundpegel von gefühlten 1,5 Promille, um überhaupt in Stimmung zu bleiben. Den hält er mit Saufspielen und durch stetige Vernichtung von Bierdosen. Aus den leeren Dosen gestaltet er dann kreative Kunstwerke an Absperrzäunen. Modisch ist der
Party-Macher flexibel. Vom Ganzkörperkondom bis Superman-Kostüm oder einer tierischen Plüsch-Klamotte ist alles drin. Hauptsache partytauglich.
Sie geben sich zwar unauffällig, doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man sie: Die
Spießer auf Freigang. Sie tragen Jeans uns T-Shirts (bitte nicht zu bunt!), ziehen sich bei Regen als erste einen Plastikponcho über (bitte nicht erkälten!) und nicken bei den Konzerten rhythmisch mit dem Kopf, anstatt zu tanzen (bitte nicht blamieren!). Wenn der Spießer auf Freigang überhaupt auf dem Campingplatz nächtigt, ist er meist bei seinen Zeltnachbarn nicht besonders beliebt - bitte nicht so laut! Sehr zur Freude der anderen Festivalbesucher schläft der Spießer auf Freigang aber bevorzugt zu Hause, bei Freunden oder im Hotel.
Ebenfalls eine selten gewordene Spezies, die sich aber wacker gegen ihr Aussterben wehrt, sind die
Metal-Freaks. Sie tragen meist sehr viel Haar - am Kopf, im Gesicht und an anderen Körperstellen. Ihre Kleidung ist meist ausschließlich schwarz mit vereinzelt silber, je mehr Nieten, desto besser. Der Metal-Freak flippt bei den Konzerten erst so richtig aus, wenn alle anderen fluchtartig das Gelände verlassen und "Was für ein Krach!" jammern. Hinterher ist der Metal-Freak dann vorübergehend taubstumm. Taub von der Lautstärke der bevorzugten Musik, stumm weil heiser vom mitgrölen.
Last but not least wäre da noch der
Festival-Profi. Er ist deutlich jünger als der Alt-Rocker, aber mindestens ebenso Festival-erfahren, wie man auf den ersten Blick an der beeindruckenden Sammlung von Einlassbändchen am Handgelenk (oder Unterarm) erkennen kann. Der Festival-Profi ist für alle Eventualitäten gerüstet: Er trägt matsch- und regenfeste Stiefel, Band-Shirts, über die bei Bedarf ein Festival-Pullover gestülpt wird, und Outdoor-Hosen mit 53 Taschen, in denen er alles Notwendige verstauen kann. Mit einem Tetra-Pak an Klebeband gibt sich der Festival-Profi nicht ab: Er hat einen Rucksack, aus dem man trinken kann. Dank seiner Vorbereitung ist der Festival-Profi auch der letzte, der bei plötzlichen Wetterumschwüngen die Flucht ergreift. Er geht erst, wenn die letzte Band ihr Schlagzeug zusammen packt.