Der Einsatz in Nürnberg-Gibitzenhof hatte im Sommer für Aufsehen gesorgt, nachdem ein Video im Netz kursierte, das zeigte, wie zwei Polizisten auf einen am Boden liegenden Mann einschlagen.
Die beiden Polizeibeamten, die im Juni im Nürnberger Stadtteil Gibitzenhof bei einer Festnahme wiederholt auf einen 45-Jährigen eingeschlagen hatten, müssen keine Konsequenzen fürchten. Das Ermittlungsverfahren sei inzwischen eingestellt worden, teilte die Pressesprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Antje Gabriels-Gorsolke, auf Anfrage mit.
Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil Anwohner die Vorgehensweise der Streifenpolizisten gefilmt und ins Internet gestellt hatten. Die Polizisten hatten auf den am Boden liegenden Mann, der sich nicht fesseln lassen wollte, eingeschlagen.
"Trainierte Verhaltensmuster"
Das Zeugen-Video sei vom für interne Ermittlungen zuständigen Landeskriminalamt einem Beauftragten des Innenministeriums für Polizeiliches Einsatzverhalten vorgelegt worden, teilte die Pressesprecherin mit. Dieser habe nach Analyse der Bilder herausgefunden, dass der 45-jährige Nürnberger die beiden Beamten immer wieder mit kleinen, schnellen und für den Laien kaum sichtbaren Angriffen attackiert habe. Das Vorgehen des Mannes wirke laut Einschätzung des Experten sehr professionell und sei ein Indiz für geplante und trainierte Verhaltensmuster, teilte Gabriels-Gorsolke mit.
Die Streifenbeamten hätten sich auch jedes Mal zurückgenommen, wenn der Mann seine Attacken heruntergefahren habe. Vieles sei erst durch Betrachtung des Videos in Zeitlupe zu erkennen gewesen, so die Oberstaatsanwältin.
Nach der Einstellungsverfügung wegen mangelnden Tatnachweises wird das Handeln der beiden Polizeibeamten nun als rechtmäßig gewertet. Das Verfahren gegen den 45-Jährigen wegen des Vorfalls - die Streifenbeamten waren wegen eines Streits mit einem Nachbarn gerufen worden - laufe noch, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit.