Die Filmaufnahmen für den zweiten Franken-Tatort mit dem Titel "Das Recht sich zu sorgen" laufen noch bis Mitte August. Derzeit dreht das Team in einem kleinen Ort im Umland von Nürnberg. Infranken.de hat den Machern bei den Dreharbeiten über die Schulter geschaut.
Große Aufregung im beschaulichen Rockenbrunn knapp 20 Kilometer östlich von Nürnberg: Die Wirtstochter der ortsansässigen Gaststätte hat ihre Mutter tot im Gastraum entdeckt. Der Ehemann ist verschwunden, eine seiner Jagdwaffen fehlt. Polizei und Spurensicherung haben vor dem "Gasthaus alter Wirt" Position bezogen. Die Kommissare der Kripo Nürnberg tauschen sich aus. Irgendwann fährt ein Leichenwagen durch das kleine mittelfränkische Dorf mit gerade einmal 28 Einwohnern ...
Was sich wie eine Familientragödie in der Provinz anhört, ist Teil des Drehbuchs zum zweiten Franken-Tatort "Das Recht sich zu sorgen". Bis Ende der Woche dreht das Team um die Hauptdarsteller Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel in der Nähe von Nürnberg. Und der bekannte Gasthof "Schramm" im ehemaligen Jagdschloss an der Roggenquelle ist Schauplatz eines Mordes. "Wir sind hier super aufgenommen worden", freut sich Produzentin Uli Putz. Unter anderem habe der Wirt des Gasthauses der Crew nahezu freie Hand gelassen. "Wir durften hier alles komplett umgestalten." Und auch die ortsansässige Feuerwehr habe mitgeholfen. "Sie haben uns mehrere tausend Liter Wasser zur Verfügung gestellt, damit wir Regen produzieren können."
Kommende Woche in Würzburg
Bis Mitte August dauern die Dreharbeiten an, die Mitte Juli in Nürnberg gestartet sind und kommende Woche in Würzburg fortgesetzt werden. Die Story ist dreigeteilt. Neben dem Leichenfund in Rockenbrunn müssen sich die Kommissare noch mit einem mysteriösen Schädelfund in Würzburg und einer ungewöhnlichen Protestaktion vor dem Nürnberger Polizeipräsidium auseinander setzen.
Hauptdarsteller Fabian Hinrichs, der am Rande von Berlin lebt, gefällt es überaus gut in der fränkischen Provinz. "Ich bin sowieso gerne draußen, stehe auf kleinere Städte. Ich mag Franken wirklich. Es ist ein Privileg, hier zu arbeiten." Krampfhaft versuche er allerdings nicht, sich die fränkischen Sprachbesonderheiten anzueignen. "Das wäre doch eher peinlich. Das können andere besser." Bildergalerie: Dreh zum zweiten Franken-Tatort
So wie beispielsweise Matthias Egersdörfer, der den Leiter der Spurensicherung (Michael Schatz) spielt. Er habe es gar nicht erst versucht, "denen aus München" zu erklären, wo Ober- Mittel und Unterfranken genau liegen. "Das bringt doch sowieso nichts", weiß der Kabarettist aus Fürth. Mit seinen Kollegen würde er aber trotzdem sehr gut auskommen. "Das funktioniert." Wie er persönlich den zweiten Franken-Tatort findet? Egersdörfer antwortet in seiner typisch trockenen Art: "Noch schöner als eine Wurzelbehandlung."
Wie die Schauspiel-Crew will auch BR-Redakteurin Stephanie Heckner nicht allzu viele zusätzliche Details über den Inhalt des zweiten Franken-Tatorts ausplaudern. Nur so viel: "Es wird auch wieder lustig." Es sei allgemein eine reizvolle Aufgabe, einen zweiten Teil zu produzieren. Heckner ist aber zuversichtlich. "Mit dem Drehbuch von Beate Langmaack haben wir die besten Voraussetzungen für einen tollen Film."
Ausstrahlung im Frühjahr 2016
Die Ausstrahlung von "Das Recht sich zu sorgen" ist für das Frühjahr 2016 geplant. Das gesamte Tatort-Team hofft, dass das überraschende Ergebnis vom ersten Teil - Anfang April 2015 schalteten bei "Der Himmel ist ein Platz auf Erden" über zwölf Millionen Zuschauer ein - sogar noch getoppt werden kann. "Wir freuen uns total, den Nachfolger zu drehen. Und natürlich ist da nach Teil eins auch ein wenig Druck da", sagt Regisseur Andreas Senn.
Neben Matthias Egersdörfer halten in Teil zwei Eli Wasserscheid (Bamberg), Andreas Leopold Schadt (Hof), Benjamin Griebel (Bad Kissingen) und Sonja Tille (Erlangen) die fränkischen Schauspiel-Fahnen hoch. Tille, die die getötete Wirtin Andrea Schwinn spielt, war bei einem offenen Online-Casting aus vielen Bewerbern ausgewählt worden. Mit der Rolle der Tatort-Leiche hat sie keinerlei Probleme. "Nein, überhaupt nicht. Es ist außergewöhnlich, hier dabei sein zu dürfen."