Schon 2024 sprach der Sozialkonzern Diakoneo von einer "dramatischen Lage" - nun hat sich diese offensichtlich noch mehr zugespitzt: Das Unternehmen will seine ganze Gesundheitssparte verkaufen - und damit mehrere Kliniken in Franken.
Bereits vor einem Jahr forderte der Klinikbetreiber und Sozialkonzern Diakoneo eindringlich finanzielle Unterstützung von den Kommunen und sprach von einer "dramatischen Situation" der bundesweiten Krankenhauslandschaft. Nun scheint sich die Lage weiter verschärft zu haben.
In einer Mitteilung verkündet der Klinikbetreiber die Entscheidung, den gesamten Gesundheitsbereich des Unternehmens zu verkaufen. Dazu gehören das Gesundheitszentrum Mittelfranken, die Rangauklinik Ansbach, die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg sowie die Klinik Schwabach.
Stadt Schwabach verkauft Klinik für einen Euro - entscheidende Voraussetzung für neue Maßnahme von Diakoneo
Stattdessen wolle man sich künftig auf die Bereiche Bildung, vom Kindergarten über Schulen bis zur Berufsausbildung, sowie Dienste für Menschen, in dem Angebote für Senioren und für Menschen mit Behinderungen gebündelt sind, konzentrieren.
Das begründet Diakoneo auch mit den Rahmenbedingungen, die sich in den vergangenen Jahren unter anderem durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz erheblich geändert hätten. "Unter diesen Bedingungen lassen sich weder Kliniken noch MVZs unter dem Dach von Diakoneo wirtschaftlich betreiben. Alle Häuser sollen deshalb verkauft werden", heißt es in dem Schreiben. Bis für die entsprechenden Einrichtungen neue Träger gefunden seien, werde man diese zunächst weiter betreiben.
Am 7. Februar habe der Stadtrat Schwabach beschlossen, die bisher von der Stadt Schwabach gehaltenen 25 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Klinik Schwabach an Diakoneo für einen symbolischen Betrag von einem Euro zu veräußern.
Suche nach neuen Trägern gestartet: Diakoneo verkauft fränkische Gesundheitszentren und Kliniken
Als alleiniger Besitzer der Krankenhaus Schwabach gGmbH erlange Diakoneo damit nun die volle Handlungsfähigkeit. Dies sei eine entscheidende Voraussetzung für notwendige Sanierungsmaßnahmen zur Vorbereitung eines Verkaufs.
"Wir beginnen nun mit der Suche nach passenden neuen Trägern, die nicht nur die erforderliche Erfahrung mitbringen, sondern auch eine tragfähige Zukunftsperspektive für unsere Einrichtungen bieten können. Damit stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeitenden auch zukünftig ihre bedeutende Arbeit fortsetzen können", sagt Ina Strickstrock, Vorständin Personal und Unternehmensentwicklung von Diakoneo.