Am Samstagabend lockte die Band "Coheed and Cambria" viele Menschen zur Clubstage bei Rock im Park. Die Progressive-Rock-Band aus New York hatte einiges zu bieten.
Samstag Abend, 23.35 Uhr bei Rock im Park. Viele Festivalbesucher sind längst fertig mit der Welt und schlafen den Schlaf der Gerechten. Im Zelt, vor einer der Bühnen oder einfach irgendwo. Sogar auf der Wiese vorm Dixi-Klo. Trotzdem ist die Clubstage voll, immer mehr und mehr Zuschuer drängeln sich noch hinein. Der Grund für den Andrang heißt Coheed and Cambria und ist eine Progressive-Rock- Konzeptband aus New York.
Konzeptband heißt nicht, dass sich die Jungs leicht aus dem Konzept bringen lassen. Sondern das Konzept besteht darin, dass Coheed and Cambria mit all ihren Songs eine Fantasy-Geschichte über das Ehepaar Coheed und Cambria Kilgannon erzählen. Die leben auf einem erdähnlichen Planeten und fungieren als Wächter in einem Netzwerk aus 69 Planeten innerhalb eines Universums. Weil Coheed ein Virus in sich trägt, dass er an seine vier Kinder vererbt hat und das bei deren 23. Geburtstag das ganze Universum zerstören könnte, versucht Coheed, seine Kinder zu töten. Bei dreien gelingt es ihm, Sohn Claudio (der übrigens den gleichen Namen trägt wie Frontsänger Claudio Sanchez) entkommt und muss nun seinerseits versuchen, seine Eltern zu retten, die in die Gewalt eines Intriganten geraten sind.
Klingt verwirrend? Ist es auch. Macht aber nix, weil man beim Einfach-nur-zuhören ohnehin nicht annähernd alle Details der Texte entschlüsseln kann. Aber dafür macht es einfach nur Spaß, Coheed and Cambria beim Spielen zuzuschauen. Sänger Claudio Sanchez ist ohnehin eine Nummer für sich. Er scheint fast ausschließlich aus Haaren zu bestehen; die Vorderseite seines Kopfes erkennt man fast nur am Mikrofon. Und auch seine erstaunlich hohe Stimme ist ein Alleinstellungsmerkmal, das der Band einen hohen Widererkennungswert verschafft.
Was genau es mit der Geschichte von Claudio, Coheed und Cambria auf sich hat, dafür werden wir wohl noch ein paar Alben abwarten müssen. Aber vielleicht kommen sie ja nächstes Jahr wieder bei Rock im Park vorbei. Ich würde mich freuen. Und der Enge und der Stimmung in der Clubstage nach zu urteilen, stehe ich mit dieser Meinung nicht alleine da.