Seniorin mit perfider Masche ausgeraubt - "Handwerker" macht fette Beute

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Eine 90-Jährige wurde in Nürnberg von einem falschen Handwerker ausgeraubt. Jetzt sucht die Polizei mit einer Beschreibung nach dem unbekannten Mann und gibt zudem Verhaltenstipps.

Mit einer perfiden Masche hat ein Betrüger eine 90-jährige Seniorin in Nürnberg um ihren Schmuck gebracht. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtet, ereignete sich der Vorfall am Montagnachmittag (4. Dezember 2023) im Stadtteil St. Johannis.

Ein unbekannter Mann, der sich als Handwerker ausgab, klopfte nach Polizeiangaben an das Fenster der 90-Jährigen. Er klärte ihr, dass ihr Hausdach undicht sei, händigte als vermeintliche Legitimation die laminierte Visitenkarte eines angeblichen Handwerkbetriebs aus und sah sich in der Wohnung der Frau um.

Seniorin in Nürnberg ausgeraubt: So wird der unbekannte "Handwerker" beschrieben

Erst als ein Nachbar auf die Situation aufmerksam wurde und den falschen Handwerker ansprach, flüchtete dieser in eine unbekannte Richtung. Dass ihr Schmuckkästchen verschwunden war, merkte die 90-Jährige erst am nächsten Tag und alarmierte die Polizei.

Der unbekannte Mann wird wie folgt beschrieben:

  • circa 55 Jahre alt
  • circa 1,80 Meter groß
  • Haarkranz
  • trug hellgraue Handwerkerkleidung

Der Wert der Beute beläuft sich auf rund 10.000 Euro. Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des Diebstahls aufgenommen und warnt davor, nicht bestellte Handwerker oder Dienstleister in die Wohnung einzulassen. Bereits im September erbeuteten falsche Handwerker in Nürnberg tausende Euro.

In dem Zusammenhang gibt die Polizei folgende Verhaltenstipps:

  • Schaue dir Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffne die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel.
  • Lasse keine Fremden in deine Wohnung. Bestelle Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Wehre dich energisch gegen zudringliche Besucher, spreche sie laut an oder ruf um Hilfe.
  • Triff mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
  • Verlange von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfe ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufe im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Such dir deren Telefonnummer selbst heraus.
  • Denk daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken nie "Geldwechsler" oder "Falschgeld-Prüfer" ins Haus. Verständige über das Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei.
  • Lasse nur Handwerker in deine Wohnung, die du selbst bestellt hast oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das Gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke.
  • Nimm für Nachbarn nichts ohne deren ausdrückliche Ankündigung entgegen, zum Beispiel Nachnahmesendungen oder Lieferungen gegen Zahlung.
  • Gib keine Unterschrift für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen. Wechsele niemals Geld an der Haustür. Du könntest, beispielsweise mit Falschgeld betrogen werden.
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