Bereits im August wurde ein Mann, der sich über eine Kontakt-App verabredet hatte, beim Treffen ausgeraubt. Die Kriminalpolizei hat in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg daraufhin die Ermittlungen aufgenommen.
Anlass für die Ermittlungen war laut dem Präsidium Mittelfranken ein Raubdelikt vom 20. August im Aschaffenburger Stadtteil Schweinheim. Ein 45-Jähriger hatte sich über eine Kontakt-App mit einer ihm bis dahin unbekannten Person an einem Grillplatz in der Ebersbacher Straße verabredet, wurde dort dann jedoch von Unbekannten ausgeraubt und dabei auch verletzt.
Fünf Tatverdächtige aus dem Raum Aschaffenburg im Alter zwischen 19 und 26 Jahren sind daraufhin in den Fokus der Untersuchungen geraten. Ihnen wird vorgeworfen, Männer über eine Kontakt-App mit falschen Angaben gelockt und teilweise unter Anwendung von Gewalt beraubt zu haben. Der Verdacht hat sich gegen die jungen Männer schließlich so weit verfestigt, dass die Kriminalbeamten am Mittwoch (23. Oktober 2024) richterlich angeordnete Durchsuchungsbeschlüsse durchführten. Hierbei konnten die Polizisten alle fünf Verdächtigen festnehmen und Beweismittel sicherstellen.
Die Polizei bittet Opfer sich zu melden
Noch unklar ist die Frage, ob die jungen Männer auch für die Vorfälle am 20. August verantwortlich sind - dies bleibt Gegenstand der anhaltenden Ermittlungsarbeiten. Bislang konnten die Festgenommenen damit nicht hinreichend in Verbindung gebracht werden. Die Tatverdächtigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg bei der zuständigen Ermittlungsrichterin vorgeführt. Diese konfrontierte die Beschuldigten jeweils einen zuvor bereits erwirkten Untersuchungshaftbefehl aufgrund der anderweitig ermittelten Taten, unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des erpresserischen Menschenraubs.
Die Staatsanwaltschaft legt den Festgenommenen Taten zur Last, die sie auf jeweils ähnliche Art und Weise, auch unter erheblicher Anwendung von Gewalt, durchgeführt haben sollen. Bei den bislang vier bekannten Raubdelikten sollen die Verdächtigen in jeweils unterschiedlichen Konstellationen beteiligt gewesen sein. Die genauen Abläufe und die jeweiligen Tatbeteiligungen sind weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Alle bisher bekannten Tatorte liegen am Bayerischen Untermain. Ein Teil der bisher ermittelten Opfer stammt auch aus dem angrenzenden hessischen Raum. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass es noch weitere betroffene Personen gibt, die sich aus Scham bislang nicht an die Polizei gewandt haben. Diese Personen oder auch Zeugen, die hilfreiche Informationen geben können, werden dringend gebeten, sich an die Kriminalpolizei Aschaffenburg unter der Telefonnummer 06021/857-1733 zu wenden.