Im Rahmen des Gegenprotests einer Montagsdemo in Nürnberg haben sich zwei Personen am 23. Juni 2025 an der Fleischbrücke abgeseilt. Dann ließen sie sich in die Pegnitz fallen.
Am Montagabend (23. Juni 2025) beaufsichtigte die Polizei mehrere politische Versammlungen in der Nürnberger Innenstadt. Ein Zusammentreffen der gegensätzlichen Parteien wurde durch die Einsatzkräfte verhindert, heißt es in der Bilanz des Abends. "Letztendlich haben wir jeden Montagabend das gleiche Versammlungsgeschehen", erklärt ein Polizeisprecher gegenüber News5. Allerdings kam es diesmal gleich zu mehreren aufsehenerregenden Szenen.
Bei der Kundgebung mit dem Titel "Nürnberg stasifrei! Antidemokratischen NGO-Komplex zerschlagen!" versammelten sich demnach ab 18 Uhr rund 65 Personen in der Waaggasse zur Eröffnungsveranstaltung. Zeitgleich bildeten sich in Hör- und Sichtweite auf dem Hauptmarkt drei Gegenproteste ("Nürnberg Nazifrei", "Mahnwache gegen die Montagsdemo vom Team Menschenrechte", "Musiker*innen gegen Nazis"), an denen in der Spitze circa 300 Personen teilnahmen. Die Polizei hatte im Vorfeld durch Absperrgitter die unterschiedlichen Versammlungsflächen getrennt, so das Präsidium.
"Jeden Montag Rechtsextreme": Gegendemonstrant sorgt mit Abseilaktion für Aufsehen
Während der Auftaktkundgebung seilten sich laut Polizei zwei maskierte Personen von der Brüstung der Fleischbrücke sowie der Museumsbrücke ab und befestigten sich knapp oberhalb der Wasseroberfläche. Die dafür benutzten Seile waren demzufolge außerdem quer über die Brücken gespannt. Noch ehe die vier Personen von der alarmierten Feuerwehr geborgen werden konnten, lösten zwei von ihnen die Sicherungen und sprangen in die Pegnitz.
Daraufhin mussten sie von der Nürnberger Berufsfeuerwehr mit einem Boot aus dem Wasser gerettet werden, berichtet die Polizei. Ein Feuerwehrmann begab sich dazu selbst in die Pegnitz. Die beiden Personen müssten sich nun wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht verantworten, heißt es im Bericht.
"Ich habe mich heute mit einem Seil von der Fleischbrücke abgeseilt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Stadt Nürnberg uns hängen lässt. Nichts dagegen tut, dass hier jeden Montag Rechtsextreme durch Nürnberg laufen dürfen und ihren Hass und Hetze verbreiten", erklärt der vermummte "Aktivist" Okan in einem Interview mit News5. Er wurde von den Einsatzkräften nach eigenen Angaben "gut behandelt". Mitte Mai hatte der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen, weil sich ein Ordner des "Team Menschenrechte" - dem Nachfolger der Corona-Protestgruppe - rechtsextrem geäußert haben soll.
Hitziger Streit bei Nürnberger Montagsdemo: Polizei muss eingreifen
Gegen 19 Uhr formierten sich die Teilnehmer der ersten Versammlung laut Polizei zu einem Demonstrationszug und bewegten sich auf der festgelegten Route durch die Nürnberger Innenstadt. Die Gegendemonstranten beteiligten sich ebenfalls an einem Protestzug, jedoch mit einer alternativen Route. Entlang der Route versuchten sich den Beamten zufolge Teilnehmer des Gegenprotests an mehreren Orten zu Sitzblockaden niederzulassen.
Dies sei jedoch durch Absperrungen der Einsatzkräfte verhindert worden. Lediglich im Bereich der Ludwigstraße blockierten laut Polizei etwa 20 Personen die Route, indem sie sich auf den Boden setzten. Der Demonstrationszug sei hier durch eine Baustelle an der Blockade vorbeigeführt werden. Im Verlauf des Versammlungsgeschehens habe die Polizei vereinzelt unmittelbaren Zwang eingesetzt.
Zudem sei es am Rande des Geschehens zu intensiven Wortgefechten zwischen Teilnehmern des Gegenprotests und YouTube-Streamern, die der ersten Versammlung zugeordnet wurden, gekommen. Die Parteien seien getrennt worden - Straftaten hätten hier nicht stattgefunden. Gegen mehrere Personen des Gegenprotests wurden demnach Ermittlungsverfahren eingeleitet, da sie laut Polizei Vermummungsgegenstände auf dem Weg zur Versammlung mit sich führten. Im Nachgang sei eine etwa 30-köpfige Gruppe, die dem Gegenprotest zugeordnet werde, im U-Bahnhof "Weißer Turm" aufgrund des Verdachts von Verstößen gegen das Versammlungsrecht, meist wegen des Verdachts der Vermummung, polizeilich kontrolliert worden, heißt es.
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