Die Nürnberger Kriminalpolizei hat vor Ort die Ermittlungen zur Klärung der Hintergründe des Geschehens aufgenommen. In diesem Zusammenhang war der Bereich um das Mehrfamilienhaus für die Dauer der Tatortaufnahme und intensiver Spurensicherungsmaßnahmen weiträumig abgesperrt.
Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich der Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs führt - wie in solchen Fällen üblich - das Bayerische Landeskriminalamt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Noch am Samstag sicherte die Polizei die Spuren in der Wohnung und befragte Zeugen. Der Leichnam des Mannes sollte im Laufe des Sonntags obduziert werden.
2024 deutlich mehr tödliche Schüsse der Polizei als in den Vorjahren
Polizeibeamte im Dienst haben 2024 bereits deutlich mehr tödliche Schüsse abgegeben als in den Jahren zuvor. Nach einer Auswertung von Polizeiberichten durch die Deutsche Presse-Agentur starben seit Januar bundesweit 18 Menschen bei einem Schusswaffengebrauch der Polizei.
Laut einer Statistik der Fachzeitschrift «Bürgerrechte & Polizei» gab es letztmalig 1999 eine so hohe Zahl von Menschen, die von der Polizei getötet wurden. Damals starben im gesamten Jahr 19 Menschen. Im Jahr 2023 gab es demzufolge zehn Tote.
In der Mehrheit der Fälle fielen die tödlichen Schüsse in Situationen, in denen die Beamten auf Männer oder Frauen trafen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befanden oder wegen psychischer Erkrankungen bereits in Behandlung waren. Mehrere der Menschen, die bei einem Polizeieinsatz erschossen wurden, hatten Messer bei sich.
Erstmeldung vom 2.11.2024, 12.15 Uhr: Schusswaffen-Gebrauch bei Einsatz in Nürnberg
Im weiteren Verlauf des Einsatzes mussten die Polizisten Gebrauch von ihrer Dienstwaffe machen, heißt es. Ein 51 Jahre alter Mann wurde durch den Schuss tödlich verletzt. Er verstarb noch am Ort des Geschehens, so die Polizei gegenüber News5. Neben dem 51-Jährigen war noch eine 41 Jahre alte Frau in der Wohnung.
Zu den genauen Hintergründen und dem Ablauf des Vorfalls könne die Polizei derzeit noch keine Angaben machen. Dies habe ermittlungstaktische Gründe, erklärte eine Sprecherin im Gespräch mit News5. Die Kriminalpolizei sei für weitere Ermittlungen vor Ort.
Der Bereich um das betroffene Wohnhaus ist abgesperrt und Spuren werden gesichert. Zudem wurde das bayerische Landeskriminalamt wegen des Schusswaffengebrauchs hinzugezogen, wie in solchen Fällen üblich. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe laut den Beamten zu keinem Zeitpunkt bestanden.
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