Polizist tötet Mann (51) mit drei Schüssen: Ermittlungen eingestellt

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Ein psychisch auffälliger Mann bedroht seine Lebensgefährtin mit einem Messer. Daraufhin greift ein Polizist zur Waffe und tötet den Mann. Nun wurden die Ermittlungen gegen die Beamten eingestellt.

Update vom 09.01.2025, 12 Uhr: Mann von Polizei getötet - Ermittlungen eingestellt

Nach tödlichen Schüssen der Polizei auf einen Mann im November 2024 in Nürnberg hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Beamten eingestellt. Die Staatsanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass die Schüsse als Nothilfe für eine bedrohte Frau gerechtfertigt waren, wie eine Sprecherin der Behörde mitteilte. Es liege somit kein strafbares Verhalten vor.

Der 51-Jährige soll laut den Ermittlungen am 2. November 2024 in einer Nürnberger Wohnung seine Lebensgefährtin mit einem Messer bedroht haben. Nachbarn verständigten aufgrund von Hilferufen einer Frau den Notruf. Daraufhin eilte eine Polizeistreife zu der Wohnung. Laut Staatsanwaltschaft legte der als psychisch auffällig bekannte Mann trotz mehrfacher Aufforderung und der Androhung der Polizisten, von ihrer Schusswaffe Gebrauch zu machen, das Messer nicht weg. Da die Frau weiter um Hilfe gerufen und der Mann angekündigt habe, sie «mitzunehmen», hätten die Polizisten von akuter Lebensgefahr ausgehen müssen. Ein Polizist gab daraufhin demnach drei Schüsse auf den Oberkörper des Mannes ab und verletzte ihn dadurch tödlich. Die Frau blieb unverletzt.

Der Ablauf der Tat wurde den Angaben zufolge von den Polizisten wie auch von der Frau und den Nachbarn übereinstimmend geschildert.

Update vom 02.11.2024, 18.50 Uhr: Mann stirbt durch Polizeischüsse - weitere Details bekannt

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Samstagabend (2. November 2024) berichtet, wurde bei dem Einsatz im Nürnberger Osten ein 51-jähriger Mann tödlich verletzt, nachdem Beamte von ihrer Schusswaffe Gebrauch machen mussten. 

Nach Angaben der Polizei ging gegen 10.30 Uhr bei der Einsatzzentrale die Mitteilung über einen Streit in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Wunibaldstraße ein. Bei Eintreffen einer Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost waren aus der betreffenden Wohnung Hilferufe einer Frau zu hören. Da auf das Klingeln der Beamten an Tür nicht geöffnet wurde, verschafften sich die Einsatzkräfte durch Eintreten der Tür Zutritt zur Wohnung.

In der Wohnung trafen die Beamten auf den Wohnungsinhaber, den 51-jährigen Mann, der seine 41-jährige Lebensgefährtin aus nächster Nähe mit einem Messer massiv bedrohte. Da der Mann das Messer auch auf mehrfache Aufforderung durch die Beamten nicht weglegte, machte ein Beamter von der Schusswaffe Gebrauch.

Polizei macht von Schusswaffe Gebrauch: 51-Jähriger stirbt an Verletzungen

Der 51-jährige Mann erlitt hierdurch schwerste Verletzungen, durch die er noch in der Wohnung verstarb. Die 41-jährige Frau sowie die eingesetzten Beamten blieben körperlich unverletzt.

Die Nürnberger Kriminalpolizei hat vor Ort die Ermittlungen zur Klärung der Hintergründe des Geschehens aufgenommen. In diesem Zusammenhang war der Bereich um das Mehrfamilienhaus für die Dauer der Tatortaufnahme und intensiver Spurensicherungsmaßnahmen weiträumig abgesperrt.

Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich der Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs führt - wie in solchen Fällen üblich - das Bayerische Landeskriminalamt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Noch am Samstag sicherte die Polizei die Spuren in der Wohnung und befragte Zeugen. Der Leichnam des Mannes sollte im Laufe des Sonntags obduziert werden. 

2024 deutlich mehr tödliche Schüsse der Polizei als in den Vorjahren

Polizeibeamte im Dienst haben 2024 bereits deutlich mehr tödliche Schüsse abgegeben als in den Jahren zuvor. Nach einer Auswertung von Polizeiberichten durch die Deutsche Presse-Agentur starben seit Januar bundesweit 18 Menschen bei einem Schusswaffengebrauch der Polizei.

Laut einer Statistik der Fachzeitschrift «Bürgerrechte & Polizei» gab es letztmalig 1999 eine so hohe Zahl von Menschen, die von der Polizei getötet wurden. Damals starben im gesamten Jahr 19 Menschen. Im Jahr 2023 gab es demzufolge zehn Tote.

In der Mehrheit der Fälle fielen die tödlichen Schüsse in Situationen, in denen die Beamten auf Männer oder Frauen trafen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befanden oder wegen psychischer Erkrankungen bereits in Behandlung waren. Mehrere der Menschen, die bei einem Polizeieinsatz erschossen wurden, hatten Messer bei sich.

Erstmeldung vom 2.11.2024, 12.15 Uhr: Schusswaffen-Gebrauch bei Einsatz in Nürnberg 

Im weiteren Verlauf des Einsatzes mussten die Polizisten Gebrauch von ihrer Dienstwaffe machen, heißt es. Ein 51 Jahre alter Mann wurde durch den Schuss tödlich verletzt. Er verstarb noch am Ort des Geschehens, so die Polizei gegenüber News5. Neben dem 51-Jährigen war noch eine 41 Jahre alte Frau in der Wohnung.

Zu den genauen Hintergründen und dem Ablauf des Vorfalls könne die Polizei derzeit noch keine Angaben machen. Dies habe ermittlungstaktische Gründe, erklärte eine Sprecherin im Gespräch mit News5. Die Kriminalpolizei sei für weitere Ermittlungen vor Ort.

Der Bereich um das betroffene Wohnhaus ist abgesperrt und Spuren werden gesichert. Zudem wurde das bayerische Landeskriminalamt wegen des Schusswaffengebrauchs hinzugezogen, wie in solchen Fällen üblich. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe laut den Beamten zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Vorschaubild: © NEWS5 / Lars Haubner (NEWS5)