Im Morgengrauen kommt es auf einem Parkplatz in Schwabach zum Blutbad. Ein 60 Jahre alter Mann wird nun wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Update vom 31.07.2025: Lebenslange Haft für Mord an Ehemann von Geliebter
Fast eine Stunde lang skizziert Richter Markus Bader in seiner Urteilsbegründung detailliert die Vorkommnisse, die sich am 19. August des vergangenen Jahres auf dem Parkplatz eines Wohnkomplexes in Schwabach abgespielt hatten. Der Vorsitzende der 5. Strafkammer am Landgericht Nürnberg-Fürth gelangt am siebten Tag der Hauptverhandlung zu einem eindeutigen Schluss: Der 60 Jahre alte Angeklagte hat den Ehemann seiner langjährigen Geliebten mit voller Tötungsabsicht erstochen.
Auf lebenslange Haft wegen Mordes lautet das Urteil der Kammer folglich. Der Angeklagte hatte seine Schuld bis zuletzt bestritten. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert. Das Gericht schenkte der Darstellung des Mannes jedoch keinen Glauben.
Der Verurteilte hatte die Ehefrau des Getöteten kennengelernt, als diese in seinem Lottogeschäft in Nürnberg für ihn tätig war. Es entwickelte sich ein intimes Verhältnis. Das Gericht wertete zahlreiche Chatverläufe von den Mobiltelefonen der Beteiligten aus. Als die Ehefrau des 60-Jährigen hinter die Affäre kam, kündigte die Frau in dem Lottogeschäft - das Verhältnis flammte dennoch wieder auf, wurde sogar noch intensiver, wie der Vorsitzende Richter ausführte.
Tatwaffe verschwunden
Aus den Chatverläufen sei hervorgegangen, dass der 60-Jährige - nach Darstellung des Gerichts "in vielerlei Hinsicht kein Kind von Traurigkeit" - durchaus schon eine Zeit vor der Tat die Bereitschaft signalisiert habe, den Ehemann aus dem Weg zu räumen. Nicht nur, um die Frau vor Übergriffen ihres Gatten zu schützen. Gleichzeitig nämlich, habe er heimlich gefilmte Sexszenen an die Schwester des Opfers und Schwägerin seiner Geliebten weitergeleitet. Außerdem habe er begonnen, die Frau zu überwachen - sogar in das eheliche Schlafzimmer gefilmt.
Am Tag der Tat schließlich, habe er dem Mann in voller Absicht aufgelauert, als dieser im Morgengrauen seine Wohnung verließ und zur Arbeit fahren wollte. Er stellt sein Opfer, es kommt zum Gerangel - und schließlich zum Blutbad. Zeugen sollten später von wahren Bächen sprechen, in denen das Blut, vermischt mit dem strömenden Regen, die Straße hinabfloss.
Unklar blieb bis zum Schluss, wo die Tatwaffe - ein Messer mit etwa 30 Zentimeter langer Klinge - geblieben ist. "Das weiß nur der Angeklagte", sagte Richter Markus Bader. Die Witwe des Opfers und Mutter eines gemeinsamen Sohnes verfolgte die Urteilsverkündung als Nebenklägerin im Gerichtssaal. Sie würdigte ihren ehemaligen Geliebten keines Blickes. Gegen das Urteil kann noch Revision eingelegt werden.
Update vom 30.07.2025: Erstach er den Mann seiner Geliebten? Urteil gegen Franken (59) fällt diese Woche
Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines 42 Jahre alten Mannes in Schwabach soll an diesem Donnerstag das Urteil gesprochen worden. Das gab das Landgericht Nürnberg-Fürth bekannt. In dem Prozess ist ein 60 Jahre alter Mann des Mordes angeklagt. Er soll den Ehemann seiner Geliebten im August 2023 in Schwabach erstochen haben.