Das Einwohneramt in Nürnberg führt Sicherheitskontrollen ein. Mit der Angst vor Anschlägen habe diese Maßnahme nichts zu tun.
Chaos im Einwohnermeldeamt: Wer sich in Nürnberg anmelden oder einen Pass beantragen will, der braucht seit Monaten ganz viel Geduld und starke Nerven. Um die Gemüter zu beruhigen, setzt die Stadt nun auf Einlasskontrollen durch einen Sicherheitsdienst. Der große Andrang und die langen Wartezeiten hätten Eskalationspotenzial. Zuletzt sei es wiederholt zu unschönen Szenen gekommen.
Auch an diesem Freitagvormittag platzt das Amt in der Altstadt aus allen Nähten. Apathisch hocken die meisten vor der Anzeigetafel. Wie beim Bingo-Spiel sehnen alle den Moment herbei, in dem die eigene Nummer auf dem Display erscheint und man endlich an der Reihe ist. An diesem Tag beträgt die Wartezeit satte 97 Minuten. In dieser Zeit könnte man sich ein ganzes Fußballspiel anschauen. Selbstverständlich geht es auch noch langsamer.
"Teilweise müssen die Bürger drei Stunden warten", gibt Olaf Kuch, Leiter des Einwohneramtes, unumwunden zu. Die chaotischen Zustände kann Kuch sich nur teilweise erklären. "Wir stehen selber vor einem Rätsel, warum der Andrang so groß ist und die Wartezeiten so lang sind."
Nürnberg ist um 30.000 Personen gewachsen
Verschiedene Faktoren seien wohl zusammengekommen, vermutet der Behördenchef, der im Rathaus für seine Durchsetzungskraft bekannt ist. Einerseits kämpft das Amt mit Personalproblemen. 20 neue Mitarbeiter sollen das 200-köpfige Team demnächst verstärken. Andererseits ebbt der Zustrom von Menschen aus aller Welt nicht ab. Zusätzlich zu den Flüchtlingen kommen zahlreiche Neu-Nürnberger aus Südosteuropa und dem EU-Ausland. "Nürnberg ist in den letzten fünf Jahren um 30.000 Personen gewachsen", sagt Kuch.
Obendrein würden Sprachprobleme den Ablauf massiv verzögern. Teilweise müssten die Behördenmitarbeiter mit Händen und Füßen erklären, wie die Formulare korrekt auszufüllen sein. Hinzu kommen verschärfte Vorschriften durch das neue Bundesmeldegesetz, mit dem Scheinanmeldungen verhindert werden sollen.
Ab Montag wird nun ein Wachdienst den Zugang zum Amt kontrollieren. Taschen sollen nach Waffen und anderen gefährlichen Gegenständen durchsucht werden. "Diese Maßnahme hat nichts mit Bomben und Terrorismus zu tun", betont der Behördenchef. Durch den großen Andrang sei es zuletzt zu Reibereien und Meinungsverschiedenheiten zwischen Kunden und Sachbearbeitern. Manche Leute hätten alkoholisiert herumgepöbelt. Das Mitbringen von Alkohol soll durch den privaten Sicherheitsdienst ebenfalls verhindert werden. Andere Problem-Kunden hätten ein Messer dabei gehabt.
Einen gravierenden Vorfall habe es bislang zum Glück noch nicht gegeben. "Aber bei 1200 bis 1500 Menschen pro Tag gibt es einfach ein Eskalationspotenzial. Deshalb haben wir uns für diese präventive Maßnahme entschieden", sagt Kuch.
Derweil scheint die Menge im Wartesaal nicht weniger zu werden. Manche werden wohl umsonst gekommen sein an diesem Tag. Pünktlich um 12.30 Uhr macht das Amt seine Pforten dicht.
Hm... also wenn hier schon wieder von "drittweltverhalten und veranlagung" schwadroniert wird, frage ich mich ob die Zuzügler nicht mehr Ver- und Anstand haben, als so manche wilden Männer.
Schade, dass nicht erwähnt wurde, welche Personengruppen hierbei denn besonders auffällig sind.
Selbst einige Kliniken haben übrigens auch schon Sicherheitsdienste engagiert, u.a. wegen Belästigungen und Störungen, wenn mal wieder eine 20-köpfige Besucher-Großfamilie stundenlang ein Mehrbettzimmer lauthals in Beschlag nimmt. Und nein, dabei handelt es sich in der Regel nicht um die Müllers oder die Schmidts.
Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann selbst jeder Kleinstadt-Supermarkt einen Sicherheitsdienst engagieren muss. Aber Hauptsache, wir sind alle bunt.
War die Klientel des Einwohneramtes von Nürnberg vor einigen Jahren auch schon so problembehaftet, oder hat sich dies erst in letzter Zeit in diese Richtung entwickelt?
das hat sicher nichts mit der gigantischen einwanderungswelle aus der dritten welt, deren drittweltverhalten und veranlagung zu tun, nicht wahr?
Lieber Herrenmensch, Sie waren noch nicht viel außerhalb Mitteleuropas, oder? Ansonsten wüssten Sie, dass es , um in Ihrem Jargon zu bleiben, bei "Drittweltbehörden" gar nicht so chaotisch zugeht. Ich fand, insbesondere im arabischen Raum, es immer wesentlich gemütlicher, weil man wenigstens Tee und Gebäck von freundlichen Verkäufern erstehen konnte, leicht ins Gespräch kam, die Wartezeit gar nicht so unangenehm ist. Dank hoher sozialer Kontrolle war auch Drängeln die absolute Ausnahme.
Vor allem, es ist ein Einwohneramt, keine Notaufnahme, da passiert durch Warten nichts. Und wenn es länger dauert, muss man sein Zeitmanagement eben danach ausrichten, wer das nicht kann, hat Pech.