"Anpassung zwingend notwendig": Nürnberger Tiergarten erhöht Eintrittspreise

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Nürnberg: Tiergarten erhöht die Eintrittspreise - "Zwingend notwendig" - das sind die Gründe
Im Tiergarten Nürnberg sollen ab 2024 die Eintrittspreise angehoben werden. Die Stadt wirbt unterdessen mit besonderen Angeboten für Nürnberger.
Nürnberg: Tiergarten erhöht die Eintrittspreise - "Zwingend notwendig" - das sind die Gründe
Luisa Rauenbusch / Tiergarten Nürnberg

Ein Besuch des Nürnberger Tiergartens wird bald teurer. Laut Stadt gibt es gleich mehrere Aspekte, die eine Anpassung "zwingend notwendig" machen. Wir erklären, was der Zoobesuch künftig kostet.

  • Tiergarten Nürnberg bald mit höheren Eintrittspreisen
  • "Notwendigkeit": Preisanstieg für Stadt unumgänglich
  • Corona, Krieg, Umweltschutz: Bericht zeigt Gründe auf
  • Das kostet die neue Eintrittskarte ab Januar 2024

Tiergarten Nürnberg wird teurer für Besucher: Der Nürnberger Kulturausschuss hat in einem Bericht mitgeteilt, dass die Eintrittspreise im Nürnberger Tiergarten erhöht werden sollen. Gleich mehrere Aspekte führten dazu, dass der Anstieg "notwendig" sei. Die neuen Preise sollen demnach zum Jahreswechsel in Kraft treten -  sie  wurden am 25. Oktober 2023 im Stadtrat beschlossen. 

Tiergarten Nürnberg: Das kostet die Eintrittskarte künftig - Stadt wirbt mit besonderen Angeboten für Einheimische

Für Januar 2024 sollen die Preise für Tiergarten-Besucher angepasst werden. "Letztmalig war dies im Jahr 2022 der Fall", heißt es. Laut dem Kulturausschuss bleibt die Preisstruktur des Tiergartens im Vergleich mit anderen Zoos "moderat". Dennoch kostet der künftige Zoobesuch in Nürnberg mehr als etwa in Berlin, München oder Frankfurt. Weitere Nachrichten aus Nürnberg gibt es in unserem Lokalressort.

Vor allem die Jahreskarte des Tiergartens Nürnberg ist deutlich teurer als in anderen Zoos und Tiergärten. Mit den neuen 94 Euro (vorher 85 Euro) als Erwachsener zahlt man deutlich mehr im Jahr als zum Beispiel in Berlin (57,50 Euro). Auch die Einzelkarte für Erwachsene wird im Januar 2024 von 18 Euro auf 20 Euro angehoben. Jugendliche (14-17 Jahre) zahlen in Zukunft 15 Euro statt 13,50 Euro. Bei Kindern (bis 13 Jahre) wird der Preis um 90 Cent auf 9,40 Euro angehoben. Der Preis für eine Familienkarte erhöht sich demnach von 42 Euro auf 45 Euro, die Teilfamilienkarte liegt dann bei 25 Euro. 

Die Stadt wirbt indessen mit besonderen Angeboten für Einheimische. "Auch in Zukunft wird es für viele Gruppen der Nürnberger Bevölkerung reduzierte Gebühren und Ermäßigungen geben. Beispielhaft sei erwähnt, dass die Inhaberinnen und Inhaber eines Nürnberg-Passes eine Ermäßigung von über 50 Prozent erhalten", heißt es. Eine bestimmte Karte soll vor allem von Vorteil dabei sein: "Mit der Dauerkarte wird für die regelmäßigen Besucherinnen und Besucher ein besonders attraktives Angebot aufgezeigt." So habe sich der Preis der Karte beim fünften Besuch des Tiergartens bereits ausgeglichen. 

Tiergarten Nürnberg "muss sich weiterentwickeln": Die Gründe für den Preisanstieg - Das ist neu ab 2024

Die Gründe für den nahenden Preisanstieg sind der Stadt zufolge verschiedener Natur. "Eine Anpassung der Gebühren ist zwingend notwendig aufgrund der finanziellen Auswirkungen der Coronajahre und des Ukrainekrieges", heißt es im Bericht des Kulturausschusses. Auch gestiegene Hygienestandards und Vorgaben der Besuchersicherheit werden in diesem Zuge mit aufgeführt. Eine weitere finanzielle Hürde stelle der kommende Personalmangel dar. Bis zur Umsetzung müsse der Tiergarten "mögliche Stellenplankürzungen" im Jahr 2026 und ein "bis dahin entstehendes personelles Defizit" kompensieren. Die laut Bericht "zu erwartenden Mehreinnahmen" würden wohl ausschließlich für externe Dienstleistungen und Outsourcing verwendet werden. 

Die Notwendigkeit an Sanierungen sei ebenfalls gestiegen. "Der Tiergarten wurde für seine Neueröffnung im Jahr 1939 innerhalb von zwei Jahren komplett neu erstellt. Dies hat zur Folge, dass große Teile der Bausubstanz und Infrastruktur aus dieser Zeit fast zeitgleich einen hohen Instandhaltungsbedarf aufweisen", heißt es im Bericht. Moderne und umweltfreundliche Anlagen "führen zu einem größeren Bedarf an Wartungen, Instandhaltungen und somit zu Mehrkosten des Tiergartens." Im Frühjahr 2024 eröffnet zudem ein neuer Klimawaldpfad. "Im Zuge dieser Maßnahme entstehen neue Tieranlagen, wie zum Beispiel eine Anlage für Waldrentiere und Eulen." 

Die Anlagen der Tiere sei ein weiterer Grund für den Preisanstieg. Um die Bedürfnisse der Besucher sicherzustellen, "muss sich der Tiergarten mit seinen wertvollen Bau- und Tierbeständen weiter entwickeln", heißt es. Durch vergangene und kommende Sanierungen in verschiedenen Gehegen wird das Angebot erweitert, ebenfalls sollen mehr Tierarten in den Zoo kommen. "Hervorzuheben sind Blauschafe, Wasserbüffel, die bedrohten Hirscheber, die kritisch bedrohten Visaya Pustelschweine, die kritisch bedrohten Chaco-Pekaris, die bedrohte Nutztierrasse der Japanischen Zwergkaninchen und die zu erwartenden Waldrentiere", heißt es in Hinblick auf die künftig höheren Eintrittspreise im Tiergarten Nürnberg.