Absoluter Gewinner in Nürnberg: Ulrich Maly mit Rekordergebnis

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Foto: Nikolas Pelke
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Ulrich Maly (SPD) ist der absolute Wahlgewinner. Mit einem Rekordergebnis von 68 Prozent schafft der Oberbürgermeister den Wiedereinzug in das Rathaus. Mit diesem Erdrutschsieg avanciert Maly wohl zum Hoffnungsträger der SPD in ganz Bayern.

Maly-Sprechchöre und Jubel bei der SPD: Mit einem Erdrutschsieg gewinnt Ulrich Maly (SPD) in Nürnberg die Wahl. "Dass die Nürnberger mich dermaßen in ihr Herz geschlossen haben, das wusste ich nicht und das berührt mich schon," sagt Maly nach der ersten Hochrechnung um 18.10 Uhr bei der Wahlparty der SPD im Karl-Bröger-Haus in die Kameras und Mikrofone.

Lange Gesichter dagegen auf der Wahlparty der CSU: Sebastian Brehm, mit 24 Prozent der abgeschlagene Herausforderer der CSU, gesteht im Anblick dieser niederschmetternden Prognose unumwunden seine Niederlage und gratuliert dem SPD-Kandidaten artig.

Dann ein kurzer Hoffnungsschimmer für die Freunde spannender Wahlabende: Der erste Wahlbezirk hat die Stimmzettel ausgezählt. "Höfles hat heute Abend am schnellsten ausgezählt", sagt der Leiter des Wahlamtes, Wolf Schäfer.
In dem kleinen Wahlbezirk sehen die Wähler die beiden Kandidaten von CSU und SPD in einem heißen Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Kontrahenten liegen hier mit jeweils 47 Prozent gleichauf.

Obwohl erst zehn von 590 Stimmbezirken zu diesem Zeitpunkt ausgezählt sind, sieht der Wahlleiter Wolf Schäfer nur dicke rote Balken auf seinen Monitoren. "Es wird keine Stichwahl geben", sagt Schäfer im Marmorsaal des Presseclubs, wo das Wahlamt der interessierten Öffentlichkeit laufend die aktuellen Ergebnisse verkündet. Die Spannung ist damit schnell raus aus diesem Wahlabend. Nichts Neues auf den Monitoren. Des einen Freud, des anderen Leid: Im Trend verändert sich praktisch überhaupt nichts.

Dann betritt ein strahlender Sieger die Bühne. "Ich bin richtig gerührt", sagt ein sichtbar gelöster Ulrich Maly (SPD). Ernsthaft habe er nicht daran geglaubt, das Ergebnis der letzten Wahlen noch einmal übertreffen zu können. Nun hat Maly es geschafft. Ein dickes Plus von vier Prozent hat er eingefahren. Ein Ergebnis, das im ganzen Land für Aufsehen sorgen wird. An eine absolute Mehrheit glaub Maly aber nicht. Man werde Koalitionsgespräche schnell führen, kündigt Maly an. Auch ein Thema soll nun schnell angegangen werden: der Ausbau des Frankenschnellwegs. An diesem tollen Wahlabend wolle sich Maly aber erst einmal freuen, sagt er und schaut mit leuchtenden Augen auf die Monitore mit dem dicken roten Balken.

Dann betritt der Verlierer des Abends den Marmorsaal im Presseclub. Sebastian Brehm gratuliert Maly. Brehm gesteht seine bittere Niederlage unumwunden ein. Nur die geringe Wahlbeteiligung von knapp 45 Prozent sei "eine Katastrophe", sagt Brehm.

Derweil schüttelt Maly tausend Hände. Auch Alt-Oberbürgermeister Peter Schönlein (SPD) herzt den absoluten Gewinner des Abends. Ob Maly nach diesem Wahlerfolg nicht fürchte von der SPD weggelobt zu werden, fragt ein Reporter. Maly strahlt und nickt und sagt: "Das entscheide ich immer noch selbst."

Dann sind alle Stimmbezirke ausgezählt. Nur im schnellsten Stadtteil des Abends in Höfles haben die Wähler die beiden Favoriten gleichauf gesehen. In Höfles liegen beide Kandidaten bei 47 Prozent. "In allen anderen Stimmbezirken liegt Maly bei über 50 Prozent", fasst der Leiter des Wahlamtes, Wolf Schäfer, einen denkwürdigen Wahlabend zusammen: Erdrutschsieg für Maly bei miesester Wahlbeteiligung.