Wahrscheinlich war es für einen Zweitligisten lange nicht so leicht wie in dieser Saison, ins DFB-Pokalfinale einzuziehen. Nur noch sechs Bundesligisten sind unter den letzten 16 Vereinen. Der 1. FC Nürnberg will deshalb mit aller Macht in die nächste Runde einziehen. Auf dem Betzenberg erwartet den FCN vor knapp 50.000 Zuschauern ein heißer Tanz.
Als letzter bayerischer Vertreter will der 1. FC Nürnberg im DFB-Pokal überwintern. Die Mannschaft von Trainer Cristian Fiél peilt am Dienstag (18.00 Uhr, live in der ARD und bei Sky) beim Zweitligarivalen 1. FC Kaiserslautern den Einzug ins Viertelfinale an. Schon in der vergangenen Saison hatten es die Franken in die Runde der letzten acht Mannschaften geschafft. Damals unterlagen sie dann aber zu Hause dem Bundesligisten VfB Stuttgart.
Die Aufgabe auf dem Betzenberg vor fast 50.000 Zuschauern wird für den Club schwierig, denn nach zwei heftigen Liga-Niederlagen am Stück ist die Mannschaft verunsichert. . "Da geht's um Mentalität. Und da müssen wir von der ersten Sekunde an da sein", Club-Trainer Fiél am Montag. "Wir müssen endlich wieder unser Ding machen."
Kaiserslautern gegen Nürnberg - Übertragung und mögliche Aufstellung
1:4 beim Karlsruher SC, 0:5 gegen Fortuna Düsseldorf: Fiél will nach zwei Klatschen in Serie beim FCK endlich wieder eine aktive Nürnberger Mannschaft erleben, die mit viel Herz auf dem Rasen agiert. "Ich vergesse nicht, was die Jungs vor Wochen schon gemacht haben", erinnerte der Spanier an die verheißungsvolle Phase vor der Länderspielpause. "Wollen und müssen wir es morgen besser machen? Ja, das werden wir auf alle Fälle versuchen." Heftige Niederlagen würden seinen Jungs ja "auch nicht so viel Spaß" machen.
Freude und rund 1,7 Millionen Euro Prämie würde den Franken der zweite Einzug ins Viertelfinale nacheinander bereiten. "Egal wie, das ist das, was wir schaffen wollen", formulierte Fiél das klare Ziel. Der Nürnberger Coach bangt um den Einsatz des zuletzt in der Liga gesperrten Mittelfeldspieler Jens Castrop, der angeschlagen ist. Zudem denkt Fiél daran, dem einen oder anderen Akteur auch eine Pause zu gönnen. Oder im Fall des nun in der Liga gesperrten Innenverteidigers Jannes Horn, eine neue Hintermannschaft einzuspielen. "Das sind auf jeden Fall Überlegungen, die man im Kopf hat", räumte Fiél ein.
Kaiserslautern hat in Dimitrios Grammozis wiederum einen neuen Trainer, der erst seit Sonntag im Amt ist. "In ein oder zwei Tagen kannst du nicht viel anders machen", befand Fiél gelassen. "Die Spieler sind dieselben." Im Sturm sind das Kraftpakete wie Terrence Boyd und Ragnar Ache, die in der Luft stark sind, also dort, wo der Club mit Flanken seine Probleme hat. "Diese Themen wirst du wieder serviert bekommen", warnte Fiél. Sein Gegenüber Grammozis hat für den Stimmungskick viel Videostudium betrieben und Einzelgespräche geführt. Der frühere Schalker Coach hofft, dass seine Spieler vor mindestens 48.000 Zuschauern "ein, zwei Dinge umsetzen können, die wir ihnen an die Hand" gegeben haben. "Bei mir herrscht eine brutale Vorfreude auf das Spiel", sagte Grammozis weiter. "So eine Kulisse möchte man gerne miterleben."
Erstmals seit 1992/93 nur sechs Bundesligisten im Achtelfinale des DFB-Pokals
Spannend: Diese Saison sind im Wettbewerb nur noch sechs verbliebene Bundesligisten dabei. In den ersten vier Partien steht neben dem FCN-Spiel auch das Bundesliga-Aufeinandertreffen zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg (20.45 Uhr/ARD und Sky) im Blickpunkt. Außerdem treffen die Zweitligisten 1. FC Magdeburg und Fortuna Düsseldorf aufeinander (18.00 Uhr). Und Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli gastiert beim Regionalligisten FC 08 Homburg (20.45 Uhr).
Erstmals seit der Saison 1992/93 haben sich nur sechs Bundesligisten für die Runde besten 16 qualifiziert. Im Viertelfinale werden es auch nur maximal vier Vereine aus dem Oberhaus sein, denn am Mittwoch kommt es in der Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund zu einem weiteren Bundesliga-Aufeinandertreffen. Die weiteren Duelle am Mittwoch sind 1. FC Saarbrücken gegen Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen gegen SC Paderborn 07 und Hertha BSC gegen den Hamburger SV.