Vor zwei Jahren begann Michael Forster von der Landmetzgerei Moosmeier, seinen Arbeitsalltag auf einem TikTok-Kanal zu dokumentieren. Seitdem werden seine Videos regelmäßig zu Hits - und sorgen für kontroverse Diskussionen unter den Zuschauern.
In der beschaulichen Gemeinde Münchsteinach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim leben gerade einmal etwas mehr als 1400 Seelen. Unter ihnen befindet sich mit Michael Forster von der Landmetzgerei Moosmeier aber ein waschechter Internetstar.
Auf der Videoplattform TikTok, gegen die die EU-Kommission aktuell ein Verfahren eröffnet hat, erreicht der Metzger regelmäßig ein Millionenpublikum. Mit inFranken.de spricht Forster unter anderem über die Anfänge seines TikTok-Kanals im Frühjahr 2022 sowie die Vorteile und Nachteile des Viral-Gehens.
Landmetzgerei Moosmeier geht viral: "Beim Schlachten habe ich die meisten Zuschauer"
"Mein Azubi hat mir damals gesagt, ich soll mir mal TikTok anschauen, weil da die jungen Leute unterwegs sind", erinnert sich Forster. Dort erregten speziell die Clips der polarisierenden Influencerin "Die Militante Veganerin" seine Aufmerksamkeit. "Ich habe dann diese Videos gesehen, in denen mein Beruf extrem durch den Dreck gezogen wurde. So kam mir der Gedanke, den Leuten selbst zu zeigen, wie die Arbeit eines Metzgers wirklich aussieht". So begann Forster kurz darauf, seinen Berufsalltag zu filmen und auf dem TikTok-Kanal der Landmetzgerei Moosmeier hochzuladen. Schon nach wenigen Videos gingen die Klickzahlen in die Hunderttausende, mittlerweile knacken manche sogar die Drei-Millionen-Marke.
Dabei zeigt der 33-Jährige nicht nur die verhältnismäßig "harmlosen" Teile seiner Arbeit wie etwa die Produktion von Leberkäse, sondern auch die Schlachtung von Tieren. "Beim Schlachten habe ich die meisten Zuschauer. Es hat sicher auch etwas mit dem Schockeffekt zu tun, aber ich glaube, die Mehrheit der Leute ist einfach neugierig. Wenn ich in meinen Zuschauern im Livestream etwa das Herz zeige, sehe ich in den Kommentaren oft ihr Interesse daran", so Forster. "Ich bin in einer Metzgerfamilie aufgewachsen, und einmal habe ich für den Biologieunterricht ein paar Tierorgane von zu Hause mit in den Unterricht gebracht. Da haben dann meine Mitschüler den ganzen Unterricht lang alle aufgepasst, was ja sonst nicht so oft vorkam", erinnert sich Forster mit einem Lachen.
Dass sich die Videos der Schlachtungen trotz des Hypes nicht jeder so ohne weiteres anschauen kann, ist ihm bewusst. Auch er selbst habe sich zunächst gefragt, ob er die naturgemäß blutigen Videos wirklich online stellen sollte. "Viele sagen, es ist nicht richtig, sowas zu zeigen. Aber es ist genau andersherum, man muss es zeigen." Forster bezeichnet seine Clips als "Aufklärungsarbeit". "Nicht alle, aber doch recht viele Leute wollen ihr Fleisch möglichst billig haben, verstehen aber nicht, was dahinter steht". Für seinen Content bekommt er in den Kommentaren in der Tat viel Zuspruch, allerdings auch einiges an Ablehnung. "Man wird angefeindet, bis hin zu Morddrohungen war alles dabei. Mal wurde ich als Tiermörder und Tierquäler bezeichnet, mal wurde gesagt, man soll dasselbe mit mir machen wie mit den Tieren", so der Metzger.
Metzger aus Münchsteinach bekommt Hassnachrichten - und wehrt sich gegen Vorwürfe
Drohungen dieser Art seien schließlich sogar in seinem Briefkasten gelandet. Doch: "Es wird immer weniger, die Leute haben sich wohl an meine Videos gewöhnt. Ich denke, einige Verfasser dieser Hassnachrichten haben sich meine Videos mal länger angeschaut und gemerkt, dass ich es tatsächlich zur Aufklärung mache". Die Vorwürfe der Tierquälerei lösen in ihm jedoch nach wie vor Betroffenheit aus: "Ich spreche, glaube ich, für alle Metzger, wenn ich sage, dass keiner von uns Spaß am Töten hat. Auch ich war bei meiner ersten Schlachtung aufgeregt und habe mir Gedanken darüber gemacht, dass ich einem anderen Wesen das Leben nehme", so Forster.
"Am Ende des Tages stelle ich aber Nahrungsmittel für die Bevölkerung her, und das nicht in der Massentierhaltung, sondern in einem regionalen Kleinbetrieb", führt der Metzger weiter aus. Dass Michael Forster mit seinen millionenfach geklickten Videos viral ging, wirkte sich abgesehen von Hassnachrichten allerdings durchaus positiv auf sein Leben abseits des Internets aus. Dank der neuen Reichweite auf Social Media freue sich die Landmetzgerei Moosmeier über ein gut laufendes Geschäft über den Online-Shop, dessen Verkaufszahlen jedoch auf spezielle Art und Weise von den TikTok-Posts abhängig seien.
Gibt es gegen sowas nicht ein Gesetz - zumindest beim Jugendschutz?
Ist ganz einfach abartig!
Essen Sie Fleisch?
Jugendschutz, ja. Aber ansonsten sollte man davon nichts zensieren. Das Fleisch wächst eben nicht in der Verpackung und Kühe sind nun mal auch nicht Lila.
1. seit wann ist Essen abartig?
2. genau die Jugend sollte sehen wo ihr Schnitzel herkommen.
3. und wer es nicht sehen will braucht es ja nicht einschalten.
4. es gibt schon genug unsinnige Gesetze in Deutschland.
5. Da gibt es schlimmeres im Netz zum schauen, glauben sie es mir
Man kann auch einfach nicht auf TikTok gehen...