In Bad Windsheim laufen die Vorbereitungen für die Landesgartenschau 2027 auf Hochtouren. In diesem Zuge wurde jetzt ein ehemaliges beliebtes Ausflugsziel abgerissen.
Wie die Bayerische Landesgartenschau Bad Windsheim 2027 in einer Pressemitteilung schreibt, hat das Team der Stadtförsterei am Montagmorgen (20. Januar 2025) mit dem Abriss des Hochseilgartens hinter dem Kur- und Kongress-Center sowie der Franken-Therme begonnen. Damit wird eine weitere Maßnahme zur Vorbereitung der Landesgartenschau 2027 umgesetzt, die voll im bekannten Zeitplan ist.
Die Vorbereitungen verlaufen planmäßig: Die Zugangswege zum Gelände wurden gesperrt und das Wetter zeigt sich ideal mit strahlendem Sonnenschein und Windstille. "Bei viel Wind könnten wir die Stämme nicht umlegen, das wäre zu gefährlich", erklärt Sven Finnberg, Leiter der Stadtförsterei, der das vierköpfige Team vor Ort anführt. "Aber die Bedingungen heute sind perfekt. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Arbeiten in den nächsten zwei Tagen abschließen können."
Ein ehemaliges Highlight
"Hochseilgärten sind mittlerweile nicht mehr zeitgemäß", bedauert Jürgen Heckel, der Erste Bürgermeister der Stadt. Erfreut zeigt er sich jedoch darüber, dass es eine Einigung mit der "Gemeinsam zum Erfolg - Stadtentwicklung Bad Windsheim GmbH & Co. KG" gegeben hat und das Gelände an die Landesgartenschau übergeben wird: "So hat es wieder einen sinnvollen Nutzen."
"Zu seiner Bauzeit 2002 waren Hochseilgärten sehr beliebt", erklärt Altbürgermeister Wolfgang Eckardt. Damals war es eines der ersten Projekte der "Gemeinsam zum Erfolg GmbH". Seit dem 22. Juli 2018 ist die Anlage jedoch stillgelegt. "Es gab niemanden mehr, der es betreiben wollte."
Reibungsloser Ablauf
Das Team um Finnberg sorgt für einen kontrollierten und sicheren Abriss: Zunächst bringt es an allen Stämmen Kerben an, um den gewünschten Fallwinkel zu steuern. Bei den Stämmen, die durch Plattformen miteinander verbunden sind, kommen untersetzte Schnitte zum Einsatz, um die Verankerungen nicht aus dem Boden zu reißen. Mit einer Wurfbeutelschleuder wird ein Drahtseil um einen der mittleren Stämme geworfen und mit einer Seilwinde verbunden, die den gesamten Hochseilgarten auf einmal um zieht.
"Das Heikelste war dabei, dass sich die ganzen Seile, die zum Klettern gespannt sind, verheddern und sich dann was verkeilt. Aber durch die Fallkerben war das kein Problem", erklärt Daniel Linkshöfer, Mitarbeiter der Stadtförsterei, nach dem Fall des Hochseilgartens. Nach dem Umlegen des gesamten Hochseilgartens beginnt das Team mit derZerteilung der Stämme.
"Der Abtransport der Holzreste wird der zeitaufwändigste Teil des Abbruchs sein", so Finnberg. Alfred Heidl, ehemaliger Mitarbeiter der Stadtförsterei, übernimmt die hölzernen Überreste des Hochseilgartens. Er hatte seinerzeit die Bäume schon im Schussbachwald mit damaligen Kollegen gefällt, ehe Faszinatur aus ihnen die Anlage baute. Da die Stämme viel Metall enthalten und teilweise sehr morsch sind, macht er aus ihnen Brennholz. Der Teil eines Balkens wird jedoch erhalten und kommt bei der nächsten Veranstaltung im Rahmen der Landesgartenschau zum Einsatz. Die Stahl-Bodenanker, die den
Hochseilgarten ursprünglich gesichert haben, werden in den kommenden Wochen entfernt werden.