Das insolvente Wohn-Center Spilger kommt in neue Hände. Künftig laufen die beiden Standorte des unterfränkischen Familienunternehmens unter der Flagge der bekannten Einrichtungskette XXXLutz - das passiert mit den mehr als 130 Beschäftigten.
XXXLutz setzt Wachstumskurs fort - künftig zwei neue Filialen in Franken: Das in finanzielle Schwierigkeiten geratene Familienunternehmen Wohn-Center Spilger aus dem unterfränkischen Landkreis Miltenberg wechselt den Besitzer. Investor wird die österreichische Einrichtungshaus-Kette XXXLutz. Wie aus einer Pressemitteilung des weitverbreiteten Möbelhändlers hervorgeht, wird der Kauf gegenwärtig noch von den Kartellbehörden überprüft. Sollte alles nach Plan laufen, übernimmt XXXLutz die bisherigen Spilger-Standorte in Obernburg und Großwallstadt zum 1. Oktober 2023.
Laut Mitteilung stellte das Familienunternehmen aus Unterfranken im Juni einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung und war seither auf der Suche nach einem potenziellen Käufer. Mit der Übernahme durch XXXLutz sei der Fortbestand des traditionsreichen Einrichtungshauses und seines erst 2022 modernisierten Discounters gewährleistet, teilt XXXLutz mit. Sämtliche Arbeitsplätze von Spilger seien gesichert, heißt es.
"Überaus positives Zeichen": XXXLutz übernimmt sämtliche Spilger-Mitarbeiter
Die vertraglichen Grundlagen zur Zusammenarbeit wurden nach Angaben der Möbelhaus-Kette bereits unterzeichnet. Das Wohn-Center Spilger in Obernburg mit einer Gesamtverkaufsfläche von 40.000 Quadratmetern werde ebenso wie Spilgers Sparmaxx in Großwallstadt mit weiteren 8000 Quadratmetern Verkaufsfläche unter neuer XXXLutz-Markenfirmierung weitergeführt. Laut Pressemitteilung beschäftigt Spilger beschäftigt aktuell 136 Angestellte.
"Unser Ziel war es, einen Käufer zu finden, der große Erfahrung mitbringt und dafür Sorge trägt, dass der attraktive und qualitativ hochwertige Möbelhandel in der Region bestehen bleibt", wird Bernd Spilger, der Geschäftsführer des fränkischen Familienbetriebs zitiert. Mit XXXLutz sei ein Unternehmen gefunden worden, das für eine sichere Zukunft stehe und führend am Möbelmarkt sei. "Insbesondere für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Übernahme durch XXXLutz ein starkes und zugleich überaus positives Zeichen: Sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten."
Laut XXXLutz-Deutschland-Chef Alois Kobler verbinden beide Möbelhändler mehrere Gemeinsamkeiten. "Beides sind inhabergeführte Familienunternehmen mit einer großen, über 75 Jahren währenden Tradition und einem ganz besonders treuen Kundenstamm", wird Kobler in der Mitteilung zitiert. Er spricht hinsichtlich der Spilger-Übernahme von einem "Lückenschluss" bezüglich des Filialnetzes. "In Nordbayern sind wir mit unseren Standorten Würzburg, Schweinfurt und Haßfurt vertreten, auf der anderen Seite in Eschborn, Dreieich, Wiesbaden und Mannheim.", erklärt der XXXLutz-Geschäftsführer. "Jetzt kommen Obernburg und Großwallstadt hinzu."
Beschäftigte werden "Teil einer der erfolgreichsten Möbel-Gruppen weltweit"
Spilger und die bekannte Einrichtungshaus-Kette verbinde die grundsätzliche Ausrichtung hinsichtlich Auswahl, Markenpräsenz und Kundenservice. Dies gelte es im Sinne der Kunden weiter voranzutreiben. "Da passt es, dass Spilger mehrfach für sein Kundenengagement ausgezeichnet worden ist", so Kobler.
Die momentan 136 Beschäftigten von Spilger würden damit "Teil einer der erfolgreichsten Möbel-Gruppen weltweit", heißt es in der Pressemitteilung. XXXLutz betreibt laut Eigenaussage über 370 Einrichtungshäuser in 13 europäischen Ländern und beschäftigt mehr als 26.300 Mitarbeitende. Mit einem Jahresumsatz von 5,75 Milliarden Euro sei die XXXLutz-Gruppe "einer der drei größten Möbelhändler der Welt".