Die Firma Neutex macht ihre deutsche Produktionsstätte am Standort Münchberg dauerhaft dicht. Von der Schließung sind rund 90 Beschäftigte betroffen, wie die Hoftex Group mit Sitz in Hof erklärt.
- Hof: Hoftex Group gibt Standort in Münchberg großteils auf - Personalabbau von 90 Stellen
- Schließung von deutscher Produktionsstätte des Geschäftsbereichs Neutex angekündigt
- Maßnahme erfolgt unter anderem wegen "Preisdruck durch ausländische Produzenten"
- "Wird nach aktueller Einschätzung nicht erreicht": Konzern muss Prognose senken
Die Hoftex Group mit Sitz in Hof gibt ihre Produktion von Heimtextilien in Deutschland auf. Etwa 90 Menschen am Standort Münchberg verlieren ihre Arbeitsstelle. Das international agierende Textilunternehmen stellt Garne und Zwirne für verschiedene Anwendungsbereiche her. Die Produktion des Geschäftsbereichs Neutex soll voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2024 auslaufen, teilt die Hoftex Group in einer Pressemitteilung vom Montag (28. August 2023) mit.
Hoftex Group stellt Neutex-Herstellung in Münchberg ein - "profitable Produktion nicht mehr möglich"
Laut Unternehmensangaben hat der Vorstand der börsennotierten Hoftex Group AG am Montag mit Zustimmung des Aufsichtsrats der Gesellschaft beschlossen, die deutsche Produktionsstätte in Münchberg (Landkreis Hof) zu schließen. Ausschlaggebend dafür waren laut Schilderung des oberfränkischen Textilunternehmens gleich mehrere Ursachen.
"Aufgrund eines bereits seit Jahren allgemein rückläufigen Marktes für Heimtextilien in Verbindung mit einem kontinuierlichen Preisdruck durch ausländische Produzenten und signifikanten Kostensteigerungen, auch bei Energie, ist eine profitable Produktion an dem deutschen Standort nicht mehr möglich", heißt es in der Mitteilung. Der Fokus des Geschäftsbereichs Neutex soll künftig auf der Konfektion und dem Vertrieb "von maßkonfektionierten Heimtextilien und Sonnenschutzlösungen" liegen.
Ganz aus Münchberg verschwindet das Unternehmen gleichwohl nicht. Vor Ort werde die Neutex Home Deco GmbH weiterhin den Vertrieb und die Produktentwicklung betreiben, geht aus der Pressemitteilung hervor. Die rumänische Tochtergesellschaft SC Textor S.A. bleibe als Konfektionsbetrieb erhalten, gibt das Unternehmen aus Hof bekannt.
"Wird nach aktueller Einschätzung nicht erreicht": Fränkischer Textilkonzern muss Prognose anpassen
Der Textilhersteller muss derweil seine betriebswirtschaftliche Prognose anpassen. Der für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierte Bruttogewinn (EBITDA) von zwölf bis 14 Millionen Euro "wird nach aktueller Einschätzung nicht erreicht werden", erklärt die Hoftex Group. Zurückzuführen sei dies insbesondere auf finanzielle Effekte in Zusammenhang mit der Schließung in Münchberg sowie der unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung von Neutex.
Der Vorstand erwarte für das Geschäftsjahr 2023 nunmehr ein EBITDA von acht bis zehn Millionen Euro und einen Konzernumsatz von rund 160 Millionen Euro. Die Prognose des Konzernumsatzes für 2023 belief sich ursprünglich demnach auf 160 bis 180 Millionen Euro, teilt die Hoftex Group mit Sitz in Hof mit.
Erlebe dein grünes Wirtschaftswunder