45 Dienstjahre als Kreisrat dürften bayernweit Seltenheitswert besitzen: So lange bringt sich Winfried Weinbeer in dem kommunalpolitischen Gremium ein.
Seit 1972 gehört der 81-jährige Weinbeer zudem dem Ausschuss für Schule, Kultur und Sport auf Kreisebene an, und insgesamt seit 21 Jahren dem Personalausschuss. Weinbeer (Freie Wähler), auch Dritter Bürgermeister seiner Heimatstadt Lichtenfels, engagiert sich in einer Vielzahl von Vereinen und Organisationen. Landrat Meißner würdigte ihn als Mann des Ausgleichs und Mittler unterschiedlicher Interessen, der großen Anteil am guten Klima im Kreistag habe.
Man könnte meinen, jemanden, der so lange in der Öffentlichkeit gestanden hat wie Winfried Weinbeer, würde so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Am Montag aber gestand der 81-Jährige im großen Saal des Landratsamtes ein, arg nervös zu sein. Grund dafür war eine Würdigung, die ihm dort am Rande der Kreistagssitzung zuteil wurde: Seit 45 Jahren gehört er diesem Gremium an. Sogar auf den Tag genau passte der Termin, denn die konstituierende Sitzung des Kreistages 1972 fand am 24. Juli statt. Landrat Christian Meißner merkte an, dass er selbst damals in den Kindergarten gekommen sei... Mit drei seiner Vorgänger hat Weinbeer zusammengearbeitet: Helmut G. Walther, Ludwig Schaller und Reinhard Leutner. Dabei dürfte allein die Tatsache seiner steten Wiederwahlen Beweis dafür sein, wie bekannt und geschätzt der einstige Geschäftsführer der Firma Krauss und Weinbeer landkreisweit ist. Er ist ein großer Förderer der Vereine, zeigt ehrenamtliches Engagement im sportlichen wie auch kirchlichen Bereich. Die Ehrenmedaille des Landkreises als höchste Auszeichnung des Kreistages hat Weinbeer bereits 1996 erhalten. Deshalb überreichte der Landrat ein gerahmtes Landkreiswappen. Der Geehrte verzichtete auf ein Redemanuskript, riss Stationen seines Lebens an und zeigte sich vor allem dankbar. Parteiübergreifende, harmonische Zusammenarbeit sei das A und O des Erfolges, betonte er. "Bemühen wir uns weiter, gute Lösungen zu finden!", so sein Appell an die Kollegen.
Neuer Kreisrat
Landrat Christian Meißner (CSU) hat eine neue weitere Stellvertreterin: Monika Faber (SPD). Die langjährige Kreis- und Stadträtin wurde vom Kreistag mit großer Mehrheit für diese Aufgabe bestimmt. Es gab neun Gegenstimmen - es hatte aber auch zwei weitere Vorschläge aus dem Gremium gegeben: Heinz Petterich von den Freien Wählern sowie Bernhard Christoph von den Grünen. Über diese beiden Vorschläge musste nach dem klaren Vertrauensbeweis für Monika Faber nicht mehr eigens abgestimmt werden.
Neuer Kreisrat vereidigt
Stellvertretender Landrat ist und bleibt Helmut Fischer (CSU) aus Michelau. Da aber der weitere Stellvertreter Hans Peter Marx (SPD) im Mai mit nur 59 Jahren gestorben ist, wurde es nötig, wieder jemanden für diese Aufgabe zu bestimmen. Das ist nun Monika Faber. Die Lichtenfelserin hat im Vertretungsfall die gesamten Befugnisse des Landrats, sowohl im kommunalen als auch im staatlichen Bereich des Landratsamtes.
In der SPD-Kreistagsfraktion gibt es eine neue Aufgabenverteilung. Monika Faber ist nicht länger Fraktionsvorsitzende. Sie hatte dieses Amt im März 2016 nach dem Tod von Winfred Bogdahn übernommen. Ab sofort steht Frank Novotny aus Altenkunstadt/ Baiersdorf der Fraktion vor. Er ist seit 2014 für die Sozialen Bürger im Kreistag.
Als Nachrücker für den verstorbenen Kreisrat Marx wurde am Montag Georg Schütz aus Weismain vereidigt. Der 46-Jährige hatte bereits in der vergangenen Wahlperiode Erfahrungen als Kreisrat machen dürfen, allerdings nur für ein halbes Jahr, nachdem Georg Dusold wegen Umzugs ausgeschieden und Schütz nachgerückt war.
In Weismain ist Schütz seit bereits elf Jahren Stadtrat. Auf Kreisebene wird der Kommunalpolitiker nun auch im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport mitwirken. Für den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehr wurde er als stellvertretendes Mitglied benannt, ebenso für den Beirat der Volkshochschule im Landkreis.