Pünktlich zum Frühlingsbeginn wird es nach der Kältewelle wieder wärmer - für den Winterdienst bedeutet das vor allem eines: mehr Einsätze.
"1200 Tonnen Salz haben wir seit November bis jetzt gestreut", verkündet Kreisbauhofleiter Heiko Tremel. Zwar war der Winter insgesamt sehr mild, allerdings hat der Winterdienst mit 71 Einsätzen deswegen nicht weniger ausrücken müssen als in den Vorjahren. "Der Winter verlief für uns total durschnittlich", erklärt er.
Normal seien 65 bis 80 Einsätze pro Saison. "Es gab nur wenige Schneeräumdienste, dafür aber viel Glatteis." Außerdem sei der Winter ja nicht automatisch vorbei, wenn meteorologisch der Frühling beginnt. Ganz im Gegenteil: "Wir hatten schon den Fall, da hat es wochenlang nicht geschneit, und plötzlich mussten wir zu Ostern, gegen Ende April, noch einmal Schnee räumen." Auch dieses Jahr ist der Räumdienst auf späte Einsätze vorbereitet.
Blitzeisgefahr steigt wieder
Vor allem jetzt, da die Kältewelle vorüber ist und die Temperaturen tagsüber wieder auf Plusgrade steigen, steht dem Winterdienst viel Arbeit bevor. "Milde Winter sind für den Winterdienst problematischer als tiefe Minusgrade. In der Bevölkerung wird das meist falsch wahrgenommen", erklärt der Kreisbauhofleiter.
Denn die anhaltenden Minusgrade in den vergangenen Wochen waren für die Räumdienste keine große Herausforderung, solange die Straßen trocken waren. "Problematisch wird es erst, wenn es tagsüber so warm wird, dass das Eis schmilzt und in der Nacht wieder gefriert."
Dann kann sich Glatteis auf den Straßen bilden. Am gefährlichsten wäre es aber, wenn es in den nächsten Tagen regnet und der Boden gefroren ist. Dann kann es zu Blitzeis kommen. "Das Risiko dafür ist hoch", so Tremel.
"Bei Blitzeis müssen wir schnell ausrücken und mindestens das Doppelte an Salz streuen." Das sind maximal rund 40 Gramm pro Quadratmeter.
Salz nachbestellen muss der Kreisbauhof aber nicht mehr. Noch ist die Lagerhalle zur Hälfte befüllt. Dort liegen etwa 500 Tonnen Salz, welche zum größten Teil noch bis Mitte April aufgebraucht wird. Denn: "Normalerweise benötigen wir insgesamt etwa 1600 Tonnen Salz." Auch im Vorjahr 2016/17 wurden bei 79 Einsätzen 1631 Tonnen Salz gestreut. Nach Schätzungen Tremels wird die Winterbilanz in diesem April ähnlich ausfallen.