Wie sind die Wasserhärten im Kreis Lichtenfels?

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Trinkwasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. Foto: Oliver Berg/dpa
Trinkwasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. Foto: Oliver Berg/dpa

Die Stadtwerke Lichtenfels haben eine Liste der Wasserhärten im Landkreis veröffentlicht. Was bedeutet das für die Bewohner?

Hart oder weich? Das ist hier die Frage. Und die Antwort haben die Stadtwerke Lichtenfels geliefert. Sie haben eine Tabelle der Wasserhärten für den Landkreis Lichtenfels veröffentlicht.

Der Begriff Wasserhärte stammt aus der angewandten Chemie. Vereinfacht ausgedrückt beschreibt die Wasserhärte, wie viele gelöste Inhaltsstoffe im Wasser sind.

Das Wasser, das täglich aus den Hähnen fließt, ist ein natürliches Wasser - Grundwasser im Boden oder Regenwasser. Die Härte entsteht durch die gelösten Salze in der Erde. Je mehr Salze im Wasser gelöst sind, desto härter ist das Wasser.

"Entscheidend für die Wasserhärte ist der Anteil an Calcium", erklärt der der Werkleiter der Stadtwerke Lichtenfels, Dietmar Weiß. Auch Magnesium sei für die Wasserhärte entscheidend. Davon scheint besonders viel in den Böden der Versorgungsanlagen Buch am Forst und der Banzer Gruppe zu sein. Denn dort ist das Wasser am härtesten.

Hart bringt Kalk

Wenn das Wasser hart ist, "hat man in Dusche, Badewanne oder Kochtöpfen weiße Ablagerungen", sagt der Wasserwart der Banzer Gruppe, Georg Schamberger. Denn Calcium ist nichts anderes als Kalk.

Die weißen Ablagerungen kommen allerdings erst bei einer Wasserhitze ab 60 Grad Celsius zum Vorschein, sagt Weiß. Für Haushaltsgeräte ist hartes Wasser nicht empfehlenswert. Denn dem Kalk sollte man "mit säurehaltigem Entkalker oder Essig zu Leibe rücken", empfiehlt der Werkleiter.

Entkalken müsse man das Wasser dennoch nicht, meint Wasserwart Schamberger. Was für Haushaltsgeräte schädlich ist, ist für den Menschen sogar gesund. Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für den Körper. Er dient unter anderem dem Aufbau von Knochen und Zähnen.

Mittlere Härte

Deshalb gebe es sogar einige Menschen, die Wert auf calciumhaltiges Wasser legen, meint Weiß. Laut Trinkwasserverordnung dürfen bis zu 400 Milligramm Calcium pro Liter im Wasser enthalten sein, erklärt er weiter.

In den meisten Gebieten des Landkreises Lichtenfels gibt es Wasser mit mittlerem Härtegrad, wie beispielsweise in einem Teilgebiet von Schney. Das besondere daran: Noch vor zwei Jahren lag die Wasserhärte über 20 Grad deutscher Härte.

Hier wurde von den Stadtwerken Lichtenfels das Wasser enthärtet. Ein Membranverfahren ist bei diesem Wasserwerk errichtet worden.

Mit einem solchen Membranverfahren werden beinahe alle Wasser mittlerer Härte gefiltert, die die Stadtwerke Lichtenfels beschreiben. Dieser Filter ist eine durchlässige Membran, die jedoch "die Härtebildner Calcium und Magnesium" gut zurückhält, erklärt Weiß.

Zu weich sollte das Wasser auch nicht sein. Vor allem Seife ist mit weichem Wasser schwerer von der Haut zu bekommen. Das weichste Wasser haben Isling, Oberlangheim, ein Teilgebiet von Schney und Rothmannsthal. Dort wird das Wasser von der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) bezogen. Die FWO bedient sich hauptsächlich von aufgefangenem Regenwasser. Das muss nicht durch salzhaltigen Boden und ist deshalb naturgemäß weich.