Wenn nächtens der Bär auf dem Lichtenfelser Säumarkt und anderswo steppt

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Spätabendliche Ausgelassenheit am Marktplatz. Zu den Klängen der Party-Band "Dochrinna" zog es manche auf die Bänke und Tische.
Spätabendliche Ausgelassenheit am Marktplatz. Zu den Klängen der Party-Band "Dochrinna" zog es manche auf die Bänke und Tische.
Mayor Lenzes heißt die Band aus älteren Lichtenfelser Herren, die sich in den 60er- und 70er-Jahren musikalisch beheimatet fühlt.
Mayor Lenzes heißt die Band aus älteren Lichtenfelser Herren, die sich in den 60er- und 70er-Jahren musikalisch beheimatet fühlt.
 
Licht aus - Nebelmaschine an: Die Party-Band "Dochrinna" leuchtete in die Nacht. Fotos: Markus Häggberg
Licht aus - Nebelmaschine an: Die Party-Band "Dochrinna" leuchtete in die Nacht. Fotos: Markus Häggberg
 
Eine Klasse für sich: Stefan Eckert von Highway 49.
Eine Klasse für sich: Stefan Eckert von Highway 49.
 

Samstagabend am Korbmarkt. Musik in jedem Winkel der Innenstadt. Aber auch Tradition. Hinter dieser steckt zudem ein ganz klein bisschen Absicht zur Zuordnung.

Als es dunkel war, steppte der Bär am Unteren Tor. Säumarkt wird der Ort genannt, an dem es zumeist Soul, Funk, Jazz gibt. Der Abend gehörte CJ & The Sunshinegang. Sänger Carles Johnson stammt auch tatsächlich aus Übersee und wurde als charismatisch angekündigt. Der Mann hielt, was das Programmheft versprach.
Mit Songs wie Cherish von Kool & the Gang waren die Interpreten der Soul- und Discohits der 70er und 80er am Säumarkt richtig. Das semiprofessionelle Septett darf von sich behaupten, Support von Roger Chapman oder Jethro Tull gewesen zu sein. Mitreißend brachte sie die Menschen, die sich dicht vor der Bühne drängten, zum Tanzen.

"Am Säumarkt gibt's tagsüber immer Jazz und ab Abend geht's in die Blues-Richtung", sagt Citymanager Steffen Hofmann. "Das haben wir so gelassen", sagt der junge Mann, der für das Unterhaltungsprogramm auf dem Korbmarkt maßgeblich verantwortlich zeichnet. "Wir wollen für jeden etwas haben", sagt er und deutet an, dass es Orte mit Tradition gibt. Der Blues, der Jazz oder all das, was sich daraus entwickelte, gehören an den Säumarkt.

Zur gleichen Zeit in der Bahnhofstraße bei der Sparkasse. Wie immer ein beliebter Ort, an den zu gelangen vonnöten ist, sich in das Gedränge des Gangs ab Bamberger Straße einzureihen. Die Mayor Lenzes traten auf, fünf ältere Lichtenfelser Herren mit reichlich Banderfahrung. Damit ist auch klar, wo die Band zu verorten ist: 60er- und 70er- Jahre. Auch sie hatte ihr Publikum mit Songs der Beatles, der Rolling Stones oder Manfred Man, vorgetragen in Spiellaune.

Die gab es auch auf dem Hauptmarkt, als die Dochrinna auftraten. Spaßband, etwas rustikaler in den Aussagen und eingängig in den Melodien. Auch sie war umlagert und die vielen Besucher fanden Gefallen an Gassenhauern, auch wenn die bisweilen in Umtextung dargereicht wurden. Eine kleine Tradition besteht auch in den Auftritten der Band Highway 49 am Irish Pub. Frontmann Stefan Eckert schätzt Springsteen-Songs und kann sie singen. Beeindruckend, wie ihm und seiner Band beispielsweise "Atlantic City" gelang. Der musikalische Korbmarktrundgang durch Lichtenfels war lohnend und bot Vielfalt. Vor allen Dingen bot er bis spät in die Nacht hinein Hörenswertes und hielt die Besucher bei Laune.