Wenn der Bauschutt in die Grube fällt

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Beim Blick über den Absperrungszaun ist die Abbaufläche der Sandgrube zu erkennen, während im Hintergrund bereits begonnen wurde, die Deponie mit Bauschutt, einem sogenannten Inertabfall, zu verfüllen. Foto: privat
Beim Blick über den Absperrungszaun ist die Abbaufläche der Sandgrube zu erkennen, während im Hintergrund bereits begonnen wurde, die Deponie mit Bauschutt, einem sogenannten Inertabfall, zu verfüllen. Foto: privat

Die Inertstoffdeponie soll erweitert werden. Das sorgt nicht nur für Diskussionen im Gemeinderat. Auch die Frage nach der Abwasserregelung muss erst noch geklärt werden.

Nicht nur hinsichtlich des Abwassers gab es in der Sitzung des Abwasserzweckverbandes Klärungsbedarf. Die Diskussion um die Inertstoffdeponie avancierte zum Topthema. Mit dieser Deponie hatte sich der Michelauer Gemeinderat bereits in seiner jüngsten Sitzung kurz beschäftigt. In der Sitzung des Abwasserzweckverbandes ging es letztlich allein um die Frage der Abwasserregelung.

Im Rahmen einer Neuplanung sei seitens des Deponiebetreibers beabsichtigt, den Deponiebereich erheblich zu erweitern. Diese Planungsunterlagen waren seitens der betroffenen Gemeinden im Hinblick auf eine mögliche Abwasserentsorgung zu prüfen, nachdem die Firma Schramm Bauschutt-Recycling den Antrag auf Einleitung von Sickerwasser gestellt hatte.

Das Landratsamt hatte daraufhin den Abwasserzweckverband zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Dadurch erhielt, wie in der letzten Gemeinderatssitzung bekannt gegeben wurde, die Gemeinde Michelau Kenntnis von den Erweiterungsabsichten. Man habe sich deshalb bereits ans Landratsamt gewandt, da von dieser Erweiterung hinsichtlich der Immissionen der Gemeindeteil Lettenreuth betroffen sein könnte.

Friedlein-Zech klärt die Lage

Verwundert zeigte sich der Michelauer Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) darüber, dass das Wasserwirtschaftsamt kein Problem bei der Einleitung des Wassers aus der Deponie in die Rodach sieht. Während sonst bei ähnlichen Einleitungen zahlreiche Proben gefordert werden "wird hier Wasser eingeführt, von dem unser Kläranlagenpersonal sagt, das kann unserer Kläranlage schaden", sagteFischer.

Zur Klärung trug der Marktzeulner Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech (FW) bei. Das Abwasser werde innerhalb der Deponie gesammelt und beprobt und anschließend vom Abwasserunternehmen Mohr ausgepumpt und über den Bibitzenbach in die Rodach eingeleitet. Dafür gebe es eine wasserrechtliche Genehmigung.
Die Erweiterung der Deponiefläche sei, so Gregor Friedleich-Zech bereits 1987 in der Planfeststellung beschlossen worden. Die Erweiterung finde in Richtung Marktzeuln statt. "Lettenreuth wird dadurch überhaupt nicht tangiert". Dabei plane die Firma Schramm die Verfüllfläche insgesamt sogar zu verringern.

"Wir haben schon enorme Beschwerden aus Lettenreuth" warf Amtsleiter Norbert Eiser ein. Letztlich wurde die Diskussion um die Folgen der Erweiterung von den Abwasserbelangen abgetrennt. Laut eines Schreibens des zuständigen Ingenieurs, solle derzeit auf einen Anschluss der Deponie an das Abwassersystem der beiden Gemeinden verzichtet werden. So sah es auch die Verbandsversammlung, die diese Stellungnahme dem Landratsamt weiterleitet.

Ein abschließender Punkt betraf noch einmal den Gülleunfall in Redwitz. Hier musste ein Teil des mit Gülle verunreinigten Wassers im Regenüberlaufbecken zwischen Michelau und Schwürbitz "zwischengelagert" werden. Noch geklärt werden muss, wer für die Reinigungskosten von über 1100 Euro aufkommen muss.