Im vergangenen Jahr hatte die Partei zumindest einen Verdacht: Durchgeführt von einer "Jugendorganisation in Kulmbach eines politischen Mitbewerbers", meint Kunzelmann. Doch wer hinter dem Plakatdiebstahl in Lichtenfels steckt, weiß sie nicht.
Mindestens eine Geldstrafe
Bei einem Diebstahl eines solchen Plakates handelt es sich um einen einfachen Diebstahl, "weil der Gegenstand nicht besonders gesichert ist", erklärt Günther. Die Strafen reichen von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe bis fünf Jahren, sagt er weiter.
Da es sich in diesem Fall um mehrere Plakate handelt, ist es kein Diebstahl einer geringwertigen Sache: "Es ist ein Schaden im niedrigen dreistelligen Bereich", sagt der Polizist. Die AfD-Politikerin Heike Kunzelmann beziffert den Materialpreis der entwendeten Plakate auf zirka 150 Euro. In ihrem Fundus habe die Partei momentan noch 500 Exemplare auf Lager.
Solche Delikte "kommen immer wieder vor", weiß Günther. Allerdings werden Plakate eher beschädigt als gestohlen. "Personen werden verunglimpft, Schnurrbärte oder Teufelshörner angemalt", beschreibt Günther. Das ist nach seinen Angaben auch kein Phänomen, das nur eine Partei betrifft: "Das zieht sich durch die Plakate aller Parteien durch."
Kunzelmann erinnert sich an vergangene Wahlen, bei denen "einzelne Plakate an prominenten Stellen zerfetzt" wurden. Das seien jedoch Einzelaktionen gewesen. "Eine solch massive und nachhaltige Aktion hatten wir während des Landratswahlkampfes nicht", sagt Kunzelmann.
Der Diebstahl könne am leichtesten mit Zeugen aufgeklärt werden, sagt der Lichtenfelser Polizeichef. Außerdem werden Fingerabdrücke genommen, sollten die Plakate im Müll gefunden werden. "Wenn es Ansatzpunkte gibt, werden wir diesen nachgehen", sagt Günther.
Um den Diebstahl aufzuklären, "möchten wir noch eine Prämie von insgesamt 500 Euro ausloben für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen", sagt Kunzelmann. Auch die SPD "setzt eine Belohnung in Höhe von 300 Euro für sachdienliche Hinweise aus".