Und sie fahren doch durch: Autofahrer ignorieren Vollsperrung in Michelau

1 Min
Jeden Abend, wenn die Bauarbeiter die Baustelle in Michelau verlassen haben, kann man Autofahrer beobachten, die die Sperrschilder offenbar als Vorschlag ansehen. Foto: Popp
Jeden Abend, wenn die Bauarbeiter die Baustelle in Michelau verlassen haben, kann man Autofahrer beobachten, die die Sperrschilder offenbar als Vorschlag ansehen. Foto: Popp

Vor allem in den Abendstunden wird die Vollsperrung auf der Kreisstraße LIF13 in Michelau von etlichen Verkehrsteilnehmern ignoriert.

Wenn alles weiter nach Plan läuft, ist nun Halbzeit an der Großbaustelle LIF 13: Seit eineinhalb Wochen ist die Kreisstraße auf dem Stück vom Kirchplatz zum Bahnhof Michelau gesperrt, noch bis zum 11. September wird das so sein. Die Arbeiten, die Asphaltdecke und Wasserleitungen betreffen, liegen voll im Zeitrahmen, wie Kreisbauhofsleiter Heiko Tremel wissen lässt. Besondere Probleme gebe es nicht. Wenn das Wetter mitspielt, dürfte die Strecke in der zweiten Septemberwoche wieder befahrbar sein.

Viele Autofahrer machen das unerlaubterweise heute schon. In den Abendstunden, sobald die Bauarbeiter die Baustelle verlassen haben, und am Wochenende, wird das gesperrte Straßenstück quasi im Minutentakt befahren. Ob von der B 173 her oder ortsauswärts, auch vom Anger kreuzend, ob aus fremden Landkreisen oder aus der Region. In zehn Minuten haben wir zwölf Autos gezählt. Nach dem Bußgeldkatalog kostet das Ignorieren des "Durchfahrt verboten"-Schildes 20 Euro - eine Polizeikontrolle wäre finanziell eine lohnende Sache gewesen. Anzeigen oder Beschwerden habe es noch keine gegeben, heißt es auf Nachfrage bei der Lichtenfelser Inspektion.

Gleichwohl kommt es bei den Anliegern nicht gut an, wenn nächtens Autos über die Fräskanten rumpeln. Es mögen zwar weniger Fahrzeuge als sonst sein, die sind aber wesentlich lauter. Die Sperrung scheine viele nicht zu stören, beklagt sich eine Frau auf Facebook, "die fahren trotzdem durch, leider".
"Da kann man nur mit dem Kopf schütteln", sagt Andreas Grosch, Pressesprecher des Landratsamtes. Die Straße sei ja mit gutem Grund gesperrt - und er deutet an, dass in der Baustelle ein Fahrzeug durchaus auch mal Schaden nehmen könnte.

Ob es sich immer um ein bewusstes Hinwegsetzen über die Verbote handelt, in der Meinung, sich die großräumige Umfahrung sparen zu können, sei noch dahingestellt. Manche Autofahrer wirken schlichtweg überfordert, wenn sie plötzlich feststellen, dass es über die gewohnte Route nicht weitergeht. Das ist das eigentlich Erschreckende.