Viel Licht und wenig Lärm in den Klassenzimmern

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Mit Farbnuancen wurde die Fassade der Schule zur St.-Georg-Straße hin bereits neu gestaltet. Foto: Matthias Einwag
Mit Farbnuancen wurde die Fassade der Schule zur St.-Georg-Straße hin bereits neu gestaltet. Foto: Matthias Einwag
Im Schulhof wird ein Aufzug angebaut, um die Etagen aller Gebäudetrakte barrierefrei zu machen. Foto: Matthias Einwag
Im Schulhof  wird ein Aufzug angebaut, um die Etagen aller Gebäudetrakte barrierefrei zu machen. Foto: Matthias Einwag
 
Die Plattenkörper der Heizelemente befinden sich an den Decken der hellen Klassenräume. Foto: Matthias Einwag
Die Plattenkörper der Heizelemente befinden sich an den Decken der hellen Klassenräume. Foto: Matthias Einwag
 
Die Schulflure werden gerade umgestaltet; sie sind wesentlich freundlicher als die alten Gänge. Foto: Matthias Einwag
Die Schulflure werden gerade umgestaltet; sie sind wesentlich freundlicher als die alten Gänge. Foto: Matthias Einwag
 
Der Schriftzug der Schule an der fertigen Fassade zur St.-Georg-Straße hin. Foto: Matthias Einwag
Der Schriftzug der Schule an der fertigen Fassade zur St.-Georg-Straße hin. Foto: Matthias Einwag
 

Die drei Trakte der Staffelsteiner Adam-Riese-Schule werden derzeit gründlich saniert. Rund sechs Millionen Euro fließen in die Arbeiten, die bei laufendem Unterricht ausgeführt werden. Der Abschluss der Sanierung wird für 2023 angepeilt.

Einige Klassenzimmer und Flure sind bereits fertig. Sie sind hell und freundlich gestaltet. In den Nischen, in denen bisher Heizkörper hingen, befinden sich nun praktische Holzregale, die Schülern und Lehrern viel Stauraum für Bücher und Schulranzen bieten. Die Heizelemente in den Gängen und Klassenräumen befinden sich jetzt an den Decken - und sie fallen nicht einmal als solche auf. Überhaupt bieten die bereits fertig sanierten Räume in dem Trakt an der St.-Georg-Straße viel Komfort: Massive Zimmertüren und Akustikdecken schlucken viel Lärm, so dass für Schüler und Lehrer eine angenehme Atmosphäre entstanden ist.

"Das wird eine schöne, zeitgemäße, moderne Schule", schwärmt Konrektorin Cornelia Zauritz. Zwar haben die Umbauarbeiten erst begonnen, und es wird wohl bis 2023 dauern, bis alle drei Trakte saniert sind. Doch dann haben wir "fast einen Neubau, eine komplett neu gestaltete Schule", fährt sie fort. Einige Details fehlen derzeit in den neuen Klassenzimmern noch, doch die seien im Zulauf. Die Kreidetafeln, die momentan noch in den Klassenzimmern stehen, sollen bald verschwinden und durch Digitaltafeln ersetzt werden.

Bei laufendem Schulbetrieb

Eine besondere Herausforderung ist die Schulsanierung deshalb, weil sie bei laufendem Unterrichtsbetrieb erfolgt. Der Baulärm sei die größte Belastung, sagt Cornelia Zauritz, doch das sei alles mit richtiger Planung beherrschbar. Derzeit sei deswegen die Klassenstruktur der Grund- und Mittelschule im Gebäude durchmischt, sagt sie. Und im Sommer, wenn die Quali-Abschlussarbeiten geschrieben werden, nähmen die Handwerker Rücksicht.

Das Resümee der Konrektorin: "Ich glaub', dass wir eine wahnsinnig schöne Schule kriegen; die Stadt als Sachaufwandsträger finanziert die maßgeschreinerten Möbel. Es ist wundervoll, hier zu unterrichten."

Über zwei Förderprogramme werde die Komplettsanierung der Adam-Riese-Schule finanziert, erklärt Stadtbaumeister Andreas Ender. Rund eine Million Euro koste es, die Fassade neu zu gestalten, eine Außendämmung anzubringen, und im Inneren die bisherigen Leuchtstoffröhren durch LED-Elemente zu ersetzen.

Weitere fünf Millionen Euro würden für den Umbau der drei Trakte und die barrierefreie Erreichbarkeit aller Stockwerke investiert. Dafür wird unter anderem ein Aufzugsschacht im Innenhof angebaut. Die komplette Haustechnik (Heizung, Sanitär, Elektro) werde erneuert und EDV-Leitungen würden durch neu geschaffene Mediensäulen gelegt und erschließen die Räume in allen Stockwerken.

In den drei Gebäudetrakten, die aus den 70er-Jahren stammen, sind überall kleine Höhenunterschiede zu überwinden, Stufen durch Rampen oder einfache Treppenlifte auszugleichen. Der Umbau des Hortes stehe ebenfalls bevor; vom kleinen Pausenhof müsse eine schiefe Ebene nach unten gebaut werden, sagt Ender.

Erschwerend sei, dass im Bestand saniert werde und nicht, wie es von anderen Kommunen gemacht werde, mit Containern, ergänzt er. Es komme darauf an, den Schulbetrieb so umzuorganisieren, dass eine Etage nach der anderen saniert werden könne, "Stockwerk für Stockwerk durch die gesamte Schule". Das sei zudem für die Stadt die wirtschaftlichere Methode, schon weil Containerlösungen nicht förderfähig seien.

Die ersten Schüler zogen bereits zu Beginn des Schuljahres in ihre neuen Klassenzimmer ein. "Die zweite Etage ist zu 98 Prozent fertig, nur einige Möbel fehlen noch", sagt der Stadtbaumeister. Die erste Etage sei großenteils fertig, sie können um Weihnachten herum bezogen erden. "Auf die Akustik wurde viel Wert gelegt", erklärt Ender und weist auf die massiven Klassenzimmertüren und die speziellen Akustikdecken hin, die Lärm schlucken.

Danach werde das Erdgeschoss angepackt; bis Ostern 2020 sollen die Räume dort fertig sein, womit der Teil I (also der Trakt an der St.-Georg-Straße) abgeschlossen werde. Anschließend werde der Teil II (jener Gebäudetrakt an der Seite zum Georg-Herpich-Platz) angegangen. "Das wird über 2020 hinausgehen, da fressen wir uns auch wieder von oben bis unten durch", sagt Ender. "An der Fassade zur St.-Georg-Straße ist schon das neue Farbkonzept zu erkennen - das will man auch nach innen holen", fährt er fort. Denn das Innere der Schule soll nicht nur durch das Brandschutzkonzept und die Alarmanlage sicherer gemacht werden, es werde zudem durch LED-Lichter mit Präsenzmeldern und leicht zugängliche Mediensäulen mit Digitalkabeln modernisiert.

Zudem sollen die Räume bunt und freundlich gestaltet sein. Andreas Ender befragte Kinder, die bereits in den neuen Räumen unterrichtet werden, wie es ihnen dort gefällt: "Die zeigten alle mit dem Daumen nach oben."