Bürgermeister, Stadträte, Landwirte und Anwohner diskutierten mit Vertretern des Energieversorgers Tennet über den Verlauf der Trasse des neuen Ostbayernrings. Baubeginn für die 380 Kilovolt-Leitung soll 2018 sein.
An Stellwänden zeigen lange Pläne den Verlauf des bestehenden Ostbayernrings und den Korridor in dem der von der Firma Tennet geplante Ersatzneubau verlaufen könnte.
Pläne, vor denen Bürgermeister, Stadträte, betroffene Landwirte, Anwohner und interessierte Bürger stehen und mit den Mitarbeitern des Netzbetreibers diskutieren. Am Mittwochnachmittag informierten sich im Hotel "Rot" in Gärtenroth zahlreiche Besucher über den Ersatzneubau des Ostbayernrings als 380 Kilovolt-Leitung.
Der Ostbayernring führt vom Umspannwerk Redwitz über die Umspannwerke Mechlenreuth und Etzenricht bis zum Umspannwerk Schwandorf in der Oberpfalz. Ziel des Ersatzneubaus ist, die Transportkapazitäten von derzeit 220 und 380 Kilovolt (kV) auf zwei 380-kV-Systeme zu erhöhen. Dazu ist es laut Tennet notwendig, eine neue Leitungstrasse zu bauen.
"Es geht auch um die künftige Entwicklung der Gemeinde."
"Es geht auch um die künftige Entwicklung der Gemeinde", sagt Bürgermeister Christian Mrosek aus Redwitz. Auf der Karte prüfen Mrosek und Bauamtsleiter Joachim Stefan sehr genau einen möglichen Verlauf der Trasse. Sie sollte möglichst ortsfern sein und Optionen für die Zukunft offen lassen.
Verträglich für Bürger und Natur Informieren wollen sich am Mittwochnachmittag auch einige Stadträte aus Burgkunstadt. Stadtrat Günter Knorr aus Mainroth geht es auch darum, die Stimmung aufzunehmen. "Die Trasse soll möglichst verträglich für Bürger und Natur gestaltet werden", sagt Knorr. Dann geht es Knorr auch darum, dass sichergestellt ist, dass die alten Strommasten nach Inbetriebnahme der neuen Trasse auch tatsächlich abgebaut werden.
Außerdem besteht der Wunsch, einen Vertreter des Netzbetreibers in eine der nächsten Stadtratssitzung einzuladen. "Damit wir umfassend informiert werden", sagt Knorr.
Auf künftige Nachfragen von Bürgern möchte Stadträtin Ingrid Kohles eine Antwort geben können. Ihr Interesse galt unter anderem auch dem Zeitrahmen, in dem das Vorhaben realisiert werden soll.
Unter den Besuchern der Informationsveranstaltung sind auch Landwirte, die wissen wollen, inwieweit ihre Waldstücke und landwirtschaftliche Flächen vom Ersatzneubau betroffen sind. Dass sich die Mitarbeiter von Tennet für jede Nachfrage ausreichend Zeit nehmen, wertet ein Waldbesitzer als ausgesprochen positiv. "Ein persönliches Gespräch ist besser als ein pauschaler Vortrag in einer Wirtschaft", sagt der Mann.
Hier ein wenig von Ort weg, dort etwas weiter in nördlicher Richtung und auf keinen Fall das Anwesen XY berühren.
Wollte das Unternehmen alle Wünsche und Vorschläge berücksichtigen, müsste die Trasse einen regelrechten Zickzack-Kurs nehmen. Technisch sei einiges möglich, erklärt Ina Haffke, die bei Tennet als Referentin für Bürgerbeteiligung tätig ist.
Rückmeldung auf alle Einwände Für Tennet ist Gärtenroth der dritte von insgesamt acht Bürgerinformationsmärkten, wie das Unternehmen die Veranstaltung nennt. Ein Team von zehn Fachleuten, darunter Techniker, Umweltplaner, Projektleiter und Ansprechpartner für Dienstbarkeiten, versucht möglichst alle Fragen der Bürger zu beantworten.
Die am häufigsten geäußerten Wünsche betreffen laut Haffke den Trassenverlauf, damit die Trasse möglichst weit weg von der Wohnbebauung kommt.
"Ein großes Thema sind die Eingriffe im Forst".
Alle Einwände der Bürger nehmen die Mitarbeiter von Tennet mit Namen und Begründung in sogenannten Konsultationsbögen auf. Diese Bögen werden anschließend an die Planer des Unternehmens weitergeleitet.
"Die Bürger erhalten dann eine Rückmeldung", erklärt Haffke. Tennet ist jeweils fünf Stunden vor Ort, damit in den Abendstunden auch Berufstätige die Möglichkeit haben sich zu informieren.
Der Zeitplan Herbst 2014 Information der Bürger in vor-Ort-Veranstaltungen
Ende 2014/2015 Raumordnungsverfahren
2015 bis 2017 Planfeststellungsverfahren
2018 Geplanter Baubeginn des Ersatzneubaus für den Ostbayernring
2020 Geplante Inbetriebnahme der Leitung
2020 bis 2021 Rückbau der alten Leitung