Die Firma Neupert hat zwei Probebohrungen durchgeführt, um die Eignung eines möglichen Abbaugebietes zu prüfen.
Ist es ruhig geworden um die Pläne der Firma Neupert, südöstlich von Kümmersreuth einen Steinbruch zu errichten? Nicht direkt. Das Unternehmen hat inzwischen zwei Erkundungsbohrungen durchführen lassen. Und schaut man darauf, was dabei gesucht wird, versteht man auch, warum die Firma bisher so zurückhaltend agiert.
Denn das Ergebnis der Probebohrungen wird zeigen, ob die Pläne überhaupt Sinn machen. Die Steinwerke Kaider suchen eine bestimmte Sorte Gestein, einen so genannten magnesiumhaltigen Dolomit. Der muss auch noch in einer bestimmten Zusammensetzung vorkommen, damit Neupert ihn gemahlen verkaufen kann, etwa an die Futtermittelindustrie.
Es wird noch einige Wochen dauern, bis die Ergebnisse vorliegen, erst danach kann das Unternehmen entscheiden, wie man weiter vorgehen wird, sagt die Firma. Beantragt wurden die Erkundungsbohrungen schriftlich am 17. Januar beim Landratsamt Lichtenfels. Neupert reichte dazu alle entsprechenden Unterlagen ein, bestätigt Andreas Grosch, Sprecher am Landratsamt.
"Hierzu wurde auch das Wasserwirtschaftsamt Kronach (WWA) gehört. Sowohl das Landratsamt als auch das WWA hatten gegen das Vorhaben bei Beachtung bestimmter Inhalts- und Nebenbestimmungen keine Einwände", sagt er.
So erhielten die Steinwerke Kaider am 22. Februar ein Schreiben, dass sie die Probebohrungen durchführen können. "Eine Genehmigung war für die Bohrungen nicht erforderlich", so Grosch.
Die Bohrungen wurden am 16. und 17. April durchgeführt und direkt wieder verfüllt. "Unserer Kenntnis nach wurden die Antragsunterlagen für das Raumordnungsverfahren aber noch nicht bei der Regierung von Oberfranken eingereicht", sagt Grosch.
Das bestätigt auch das Unternehmen selber, mit Verweis darauf, dass eben noch keine Untersuchungsergebnisse vorliegen. "Wir haben da keine Eile", sagt Hans Neupert. 25 Meter tief bohrte man.
Kritik an Hohlmeier
Die Firma kritisiert eine Aktion der CSU-Europaabgeordneten Monika Hohlmeier. Sie hatte sich beim Kemnitzenfest auf die Seite der Bürgerinitiative gestellt und versprochen, sich gegen den geplanten neuen Steinbruch einzusetzen. Dieses Handeln sei "unüblich". Denn bei Neupert hätte man der Europaabgeordneten gerne die Sicht auf die Dinge aus eigener Perspektive erläutert, als Arbeitgeber von 40 Mitarbeitern mit drei Steinbrüchen. Auch die Zukunft des Unternehmens müsse man im Blick haben. Zudem verweist man bei Neupert auch darauf, dass überhaupt nicht entschieden sei, wie ein möglicher Abbau gestaltet werde: "Es muss machbar sein, dann gehen wir jeden Weg mit", sagt Hans Neupert. Inzwischen haben sich rund 130 der etwa 150 Einwohner von Kümmersreuth der Bürgerinitiative "Kürbiss" angeschlossen, sagt Sprecherin Silvia Messerer. Rund 1600 Unterschriften hat man gesammelt, die ihr Anliegen unterstützen: "Wir wollen sachlich bleiben und das Gespräch mit den Entscheidungsträgern suchen."
Ende des vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass sich die Firma Neupert überlegt, südöstlich von Kümmersreuth ein neues Abbaugebiet zu erschließen. Seitdem gab es mehrere Treffen von Kümmersreuthern auch mit Vertretern der Firma, Neupert selbst war auch im Rathaus von Bad Staffelstein sowie im Landratsamt vorstellig geworden.