Bislang laufen die Impfungen gegen Corona im Landkreis ohne Probleme an. Da es aber zu wenig Impfstoff gibt, werden die Kapazitäten kaum ausgelastet.
Der Mangel an Impfstoff bremst auch im Landkreis Lichtenfels den Kampf gegen Corona. "Da wir nicht wissen wie viel Impfstoff wir bekommen, können wir auch nur schwer Termine vergeben", sagt Andreas Grosch, Sprecher am Landratsamt Lichtenfels. Aktuell werden nur 25 bis 30 Prozent der Kapazitäten vor Ort eingesetzt.
So wird es auch an diesem Wochenende nur eine Handvoll Impfungen im Impfzentrum in Lichtenfels geben, die Termine sind online schon lange vergeben. Immerhin: Seit dem 28. Dezember laufen die Impfungen, bislang ohne Probleme. 1039 Personen haben das Mittel von Biontec bereits bekommen, in ein paar Wochen folgt die zweite Dosis, nach der sich dann die Immunität vollständig aufbauen wird.
Eineinhalb Prozent
Das sind etwa eineinhalb Prozent der Landkreisbevölkerung. Damit liegt man etwas über dem bayerischen Schnitt und auch über dem bundesweiten, der sich bei rund 0,5 Prozent bewegt (Stand RKI, 7. Januar).
"Aktuell haben wir etwas mehr als die Hälfte im Impfzentrum verimpft. Unser Schwerpunkt sind aber die Heime und Einrichtungen. Das bedeutet nicht, dass wir im Impfzentrum keine Termine vergeben", sagt Grosch. Drei Teams mit jeweils drei Leuten sind unterwegs, bis auf fünf Teams kann man aufstocken.
Die Impfbereitschaft liegt um 50 bis 60 Prozent in Heimen und Einrichtungen, man verzeichnet aber im Landratsamt eine durchaus steigende Nachfrage, etwa von Ärzten, und geht davon aus, dass viele zu Beginn noch etwas zurückhaltend sind, sich das aber ändern wird.
Ohnehin braucht man wohl noch etwas Geduld: "Sobald wir wissen, dass wir Impfstoff geliefert bekommen, schalten wir Online-Termine frei. Ab nächster Woche sollen wir regelmäßig beliefert werden, dann wird sich die Terminvergabe auch verstetigen", hofft Grosch. Solange man sich aber nicht sicher sei, müsse man sich zurückhalten, weil man sonst Termine absagen müsste.
So tritt auch eine Frage aktuell etwas in den Hintergrund: Wie erreicht man Senioren im Landkreis, die nicht in Pflegeheimen wohnen? Es langt aktuell ohnehin bei weitem nicht für alle. Doch soll man sie nicht trotzdem informieren, etwa per Post? "Für den Landkreis Lichtenfels wären dies rund 5000 Briefe, die gleichzeitig verschickt werden. Soviel Impfstoff ist aber kurzfristig weder lieferbar noch so schnell verimpfbar. Wir müssten daher viele Anrufer und Impfwillige vertrösten. Daher gehen wir aktuell den Weg über die Terminvergabe." Wichtig sei vor allem, dass der Nachschub künftig regelmäßig komme.
Faltblatt kommt
Trotzdem arbeitet man im Landratsamt an einem Faltblatt, das verständlich die wichtigsten Fragen beantworten kann. Terminvergaben sind weiter möglich, wer kein Internet hat, kann sich unter 09571/18-160 melden und informieren.
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