Start frei für Ausbau in Schney

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Spatenstich für den Bau des neuen Gewerbegebietes "An der Zeil 2". Foto: Tobias Kindermann
Spatenstich für den Bau des neuen Gewerbegebietes "An der Zeil 2". Foto: Tobias Kindermann
 

Der Spatenstich für die Erweiterung des Gewerbegebietes um 36 Hektar fand statt.

Es ist das größte Investitionsprojekt der Stadt Lichtenfels in der kommenden Zeit: Mit dem Spatenstich wurde die Erweiterung des Gewerbegebietes "An der Zeil" angegangen. Die Fläche für die Ansiedlung von Gewerbe wird dort um 36 Hektar wachsen, das ist mehr als die bestehende Fläche. Rund fünf Millionen Euro wird die Stadt dort für die Erschließung ausgeben. Dazu kommen 1,3 Millionen Euro, die die Stadtwerke in die Hand nehmen, um das Gas- und Wassernetz zu verstärken.
Es ist die Fortführung eines bestehenden Planes. Vor 30 Jahren wurde der erste Teil an der heutigen B 289 alt erschlossen. Das Areal liegt kurz hinter dem Ortsausgang von Lichtenfels und im Süden und Osten schließt sich der Ortsteil Schney an. Zunächst wird eine neue Stichstraße von der B 289 aus gebaut. Sie soll, so der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD), den Namen des Mannes tragen, dessen Firma vor 30 Jahren als erstes hier baute: Siegfried Hofmann.


Hofmann braucht Platz

Die Firmen der Familie Hofmann sind es auch, die Grund für die Erweiterung sind. Man will expandieren und braucht Platz, das ist bekannt. Und auch Zulieferer sollen die Gelegenheit bekommen, sich in der Nähe anzusiedeln.
Die Firma Concept Laser, ein Pionier im 3D-Druck, ist gerade dabei, im wenige Kilometer entfernten Seubelsdorf eine neue Firmenzentrale aufzubauen und Schney zu verlassen. 500 Mitarbeiter sollen hier beschäftigt werden. Doch der Platz, der dadurch entsteht, reicht für die angrenzenden Hofmann-Firmen, der Robert Hofmann GmbH, spezialisiert auf Kleinserienbau, 3D-Druck und Lehrenbau, sowie der Siegfried Hofmann GmbH, Werkzeug- und Maschinenbau, nicht.
Etwa acht Hektar Fläche gehören der Stadt, der Rest verteilt sich auf private Eigentümer. Die Grundstücke sind teilweise ungünstig geschnitten, so dass ein Umlageverfahren angelaufen ist.
Sebastian Müller vom Bürgermeisteramt der Stadt schätzt, dass die neue Straße im kommenden Jahr fertig sein könnte. Momentan verläuft auch noch eine Stromleitung praktisch über der Straße. Sie soll noch verlegt werden.
Stellvertretender Landrat Helmut Fischer (CSU) betonte, "Wenn man Firmen festigen will, braucht man Entwicklungsspielraum." Der Vizepräsident der IHK Oberfranken, Wilhelm Wasikowski, wies auf den deutlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen in der Region hin: "Wir haben heute 28 000 Beschäftige im Landkreis, 4000 mehr als noch vor vier Jahren." Vor 30 Jahren habe es noch Stimmen gegeben, die das Gewerbegebiet damals als überdimensioniert kritisierten. Kreishandwerksmeister Mathias Söllner betonte, dass es auch im Handwerk heute High-Tech-Firmen gäbe. Und Schney sei vor rund 250 Jahren schon einmal Ausgangspunkt industrieller Erneuern in Franken gewesen, meinte CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU), da hier zuerst die Porzellanindustrie Fuß gefasst habe. Das beginne heute mit dem 3D-Druck als technologischem Treiber erneut.


Einst hatte Brose Interesse

Das Gewerbegebiet war übrigens vor einigen Jahrzehnten auch als Standort für das Brose-Werk im Gespräch, das sich heute in Hallstadt bei Bamberg befindet, sagte Wilhelm Wasikowski am Rande der Veranstaltung. Damals habe es die Stadt abgelehnt, das Areal auf eigene Kosten einzuebnen. So habe Brose den Weg nach Hallstadt gewählt.