Das Auto, das am Mittwoch unterhalb des Staffelberges gefunden wurde, sorgte für einen groß angelegten Einsatz von Polizei, Feuerwehr, BRK und Luftrettung. Nun ist bekannt, wie es zu dem spektakulären Unfall kam.
So etwas hat Gerald Storath von der Polizei Bad Staffelstein noch nicht erlebt: Eine Frau fährt mit ihrem Auto vom Plateau des Staffelberges, stürzt in die Tiefe, steigt - nur mit wenigen Kratzern - aus und geht nach Hause.
So die Kurzversion, des ungewöhnlichen Vorfalls. Dieser ereignete sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf dem Staffelberg und löste am Mittwochnachmittag eine umfangreichen Einsatz zahlreicher Rettungskräfte aus.
Für Verkehr gesperrt
Der Polizeibericht zeichnet eine Geschichte, bei der die Frau unglaublich viel Glück gehabt hat: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sucht die 40-Jährige ihren 16-jährigen Sohn. Der nach ihren Angaben gerne auf dem Staffelberg seine Zeit verbringt. Deshalb habe sie sich mit ihrem Pkw auf die Suche nach ihm begeben und fuhr auf das Plateau.
Dabei ist der Berg für den normalen Verkehr gesperrt. Für Autofahrer, die keine Genehmigung haben, ist am Waldparkplatz bei Romansthal Endstation. Die Wege zum Berg dürfe nur der landwirtschaftliche Verkehr nutzen. Zudem habe der Wirt der Staffelberg Klause eine solche Genehmigung. Ausnahmen könne man für Hochzeiten oder ähnliches bei der Stadt beantragen, erklärt Storath. Ein Verstoß habe eine kleinere Ordnungswidrigkeit zur Folge.
Auf der Suche nach dem Sohn
Während die Frau mit dem Auto ihren Sohn suchte, habe es laut Polizeibericht stark geregnet. Die Sicht war sehr schlecht. Deshalb verlor sie wohl die Orientierung und fuhr in der Nähe des Gipfelkreuzes über die Felskante in den Abgrund.
Kiefer federte Sturz ab
Ihr freier Fall wurde nach circa zwölf Metern durch die Krone einer größeren Kiefer abgefedert. Dabei bog sich der Baum ähnlich wie eine Wippe bis zum Boden, so dass der Pkw relativ sanft auf dem Gelände unterhalb der Felsen aufsetzte. Er rollte einmal langsam seitlich um seine eigene Achse und kam auf den Rädern wieder zum Stehen. Anschließend ist er noch circa 50 Meter weiter in das Unterholz gefahren, wo er letztendlich zum stehen kam.
Die Fahrerin habe noch die Handbremse angezogen und den Fahrzeugschlüssel mitgenommen. Sie stieg so gut wie unverletzt aus ihrem Fahrzeug. So steht es im Polizeibericht von Gerald Storath. Auf den Ablauf angesprochen sagt er: "Die Frau muss einen riesen Schutzengel gehabt haben." Er habe selbst mit der 40-Jährigen gesprochen und halte ihre Geschichte für glaubwürdig. Nachdem sie ihr Auto, einen roten VW Caddy, nur mit einigen Kratzern verlassen hatte, sei die Frau nach Hause gegangen und ging zu Bett. Erst am nächsten Morgen habe sie einen Termin mit ihrem Anwalt gehabt, um den Vorfall zu besprechen. Um das Unfallfahrzeug kümmerte sie sich zunächst nicht.
Zwei Hubschrauber im Einsatz
Das entdeckte am späten Mittwochnachmittag eine Wandergruppe. Sie meldeten der Polizei einen roten Pkw in einem Waldstück unterhalb des Staffelbergs. Da die Polizei zu diesem Zeitpunkt Personenschäden nicht ausschließen konnte, wurde ein groß angelegter Sucheinsatz angekurbelt. Neben der Polizei kamen weitere Rettungskräfte von den Feuerwehren aus Bad Staffelstein, Lichtenfels, Uetzing, Unterwallenstadt, Ebensfeld und Michelau zum Einsatz. Ebenso war das BRK, ein Rettungshubschrauber der Deutschen Luftrettung, ein Polizeihubschrauber und ein Einsatzzug der Bayerischen Bereitschaftspolizei, mit rund 30 Beamten an der Unfallstelle.
Weder im Fahrzeug noch in der Umgebung fanden die Einsatzkräfte verletzte Personen. Die 40-jährige Fahrerin des Pkws konnte die Polizei schließlich zuhause antreffen. Anschließend schilderte sie den Unfallhergang.
Polizeihauptkommissar Storath vermutet, dass die Frau nachts und bei Regen gar nicht gemerkt habe, dass sie vom Staffelberg gefahren ist. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet. Den wirtschaftlichen Totalschaden am Auto schätzt die Polizei auf rund 5000 Euro. Bis 21 Uhr am Mittwoch habe die Bergung des Autos aus dem Unterholz gedauert, sagt Lutz Schneider, Kreisbrandmeister und Pressesprecher. In der Art habe auch er so etwas noch nicht erlebt. Ein solcher Einsatz kostet viel Geld. Wer zahlt suchende Hubschrauber, Polizei und Feuerwehr?
Versicherungen müssen prüfen
Es sei ein frühes Stadium für eine Aussage, aber dennoch gibt Stefan Liebl, stellvertretender Pressesprecher der Versicherungskammer Bayern, eine vorsichtige Einschätzung: Der Schaden am Auto werde im Rahmen einer KFZ-Vollkaskoversicherung geprüft. Bei den Kosten der Rettung und Bergung des Autos müsse die Haftpflicht prüfen. Das Befahren der für den Normal-Verkehr gesperrten Wege sieht Liebl nicht als Minderungsgrund. Ob die Versicherungen in diesem kuriosen Fall wirklich zahlt, dazu will Liebl keine Aussage treffen.
...gibt in unserem Land drei Dinge, die leider keine weitere Qualifikation bzw. ein gewisses Maß an Intelligenz erfordern:
1. sich fortzupflanzen,
2. einen Führerschein zu erwerben,
3. zu wählen!
Hoffentlich klappt letzteres ohne größere Einsätze Dritter!
Wer den Staffelfberg nicht kennt, kann sich hier einen schönen Eindruck machen,. http://staffelberg.landkreispanorama.de
Mir ist aber immer noch schleierhaft, wie man das schafft ....
Ein schönes Wochenende.
dass Sie die Nummernschilder nicht schnell noch abgeschraubt hat, sonst würde man die arme Frau heute noch suchen.
warum fällt mir gerade dieses Sprichwort ein? Und bis Mittwoch nachmittag dürfte auch eine durchschnittliche Leber mit ihrer Aufgabe fertig sein. Ich habe immer meinen Anwalt dabei, seit es RTL2 gibt, überlasse ich da nichts dem Zufall.
nachts, bei Regen. Was sie dazu veranlasste kann man nur vermuten, Streit? Zerwürfnis? Ob die Frau womöglich deshalb psychisch sehr angespannt war, könnte ein Grund für die vermeintlich Abgebrühtheit sein!?
Nix gwieß was mer et! Und was ist mit dem Sohn?