Im Südwesten Norwegens musste Andreas Dreitz den Halbdistanz-Ironman auf dem Rad aufgeben. Der Michelauer kam mit der Kälte nicht zurecht.
Während am Sonntag in Frankfurt am Main die Langdistanz-Triathleten um die Europmeisteschaft und die Qualifikation für Hawaii kämpften, war der Michelauer Profi Andreas Dreitz in Norwegen über die halbe Distanz beim Ironman-70.3 am Start - allerdings ohne Erfolg.
Dreitz einer der Favoriten
Der 27-jährige Oberfranke war als Skandinavien-Spezialist in Haugesund als einer der Favoriten an den Start gegangen. Die offensive Radrakete aus Michelau, die 2013 in Haugesund schon einmal Platz 2 belegt hat, bewies mehrfach eine starke Wettkampfform und peilte, nachdem er in Heilbronn vor zwei Wochen noch "geplatzt" war, das nächste Erfolgserlebnis an.
Das wollte auch Nils Frommhold. Nach einem glücklosen Einstieg in die Rennsaison 2016 geht es für den Berliner wieder bergauf.
Mit neuer Motivation und den ersten Erfolgen im Rücken soll beim Ironman 70.3 in Norwegen Selbstvertrauen für die Challenge Roth her.
Den beiden deutschen Favoriten sowie dem Tschechen Filip Ospaly machte allerdings ein Einheimischer einen Strich durch die Rechnung. Der Norweger Gustav Iden gewann bei seinem ersten 70.3-Rennen den Wettbewerb in Südnorwegen.
Dreitz Zehnter nach dem Schwimmen
Iden kam in der Spitzengruppe aus dem Wasser und ließ sich auf dem Rad nicht von den Topfavoriten abhängen. Dreitz, mit einem Rückstand von 1:13 Min. als Zehnter in die Wechselzone gekommen, absolvierte die ersten 30 km auf dem Rad bei Regen noch hervorragend mit einem Schnitt von 42 km/h. Bei der zweiten Zwischenzeit nach 60 km war der Franke aber schon entkräftet und musste frierend aufgeben.
In den sozialen Medien schrieb er: "Ich konnte nicht mit dem Wikinger-Wetter umgehen und mir war schon früh kalt auf dem Fahrrad. Ich fühle mich sehr schlecht, dass ich das Rennen nicht beenden habe, denn es waren, trotz des Regens viele Leute gekommen, um uns anzufeuern."
Den Extra-Motivationsschub durch die Zuschauer bekam offensichtlich Gustav Iden. "Herzlichen Glückwunsch an den jungen Wikinger Gustav Iden, der den Sieg in seiner ersten 70.3 Rennen geholt hat", schrieb Dreitz.
Iden mit starkem Halbmarathon
Iden beendet mit fast zwei Minuten Rückstand auf den Dänen Hyldelund das Radrennen, ehe es auf den Halbmarathon ging. Hier rannte der Norweger los, als ginge es um sein Leben. Nach 10,8 km lag er 1:48 Min. vor Frommhold in Führung. Auf Hyldelund, der einbrach und am Ende Vierter wurde, hatte er zu diesem Zeitpunkt schon sieben Minuten wettgemacht. Doch Frommhold machte es noch einmal spannend und verkürzte den Rückstand. Iden zehrte von seinem Vorsprung und kam am Ende nach 3:44:34 Std. nur noch 29 Sekunden vor Frommhold ins Ziel. Weitere 43 Sekunden später lief Ospaly ins Ziel.