"Süßer Sieg" für Dreitz in Schweden

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Andreas Dreitz aus Michelau gewinnt die 70.3-Premiere in Jönköping überlegen nach 3:49:45 Std. Schon mit Siegerkranz reißt er das Zielbanner nach oben. Foto: pr
Andreas Dreitz aus Michelau gewinnt die 70.3-Premiere in Jönköping überlegen nach 3:49:45 Std. Schon mit Siegerkranz reißt er das Zielbanner nach oben.  Foto: pr

Der Michelauer Profi gewinnt das Ironman-Halbdistanzrennen in Jönköping mit einer cleveren Renneinteilung überlegen mit fast drei Minuten Vorsprung.

Mit der Startnummer 2 ins Rennen gegangen und als Erster im Ziel. Die Zuschauer in Jönköping feierten ihn mit "Ändi-Ändi"-Rufen nach dem Zieleinlauf. Andreas Dreitz aus Michelau hat die Premiere eines 70.3-Ironman-Rennens in der südschwedischen Stadt souverän gewonnen. Nach 3:49:45 Std. hatte der 27-jährige Oberfranke vom Team Erdinger-alkoholfrei 2:55 Min. Vorsprung vor dem Belgier Frederik Van Lierde, seines Zeichens Ironman-Weltmeister 2013 auf Hawaii. Dritter wurde der Südafrikaner James Cunnama (+3:16 Min.).
Der als Mitfavorit ins Rennen gegangene Timo Bracht wurde lediglich Sechster, musste seinen deutschen Landsleuten Patrik Dirksmeier als Vierter (+ 6:10) und Florian Seifert (+ 6:28) noch den Vortritt lassen.


1,9 km durch den Vättern-See

Auf der zuschauerfreundlichen 1,9 Kilometer langen Schleife im Vättern-See stieg der Österreicher Martin Bader nach 23:04 Min.
aus dem Wasser, ehe gut 30 Sekunden später eine Fünfergruppe mit Dirksmeier, Van Lierde, Cunnama, dem Brasilianer Fabio Carvalho und dem Deutschen Paus Schuster folgte. Timo Bracht (+ 1:13) als Siebter hatte noch 13 Sekunden Vorsprung auf Dreitz, der als Zehnter mit 1:23 Min. Rückstand auf den Führenden in die Wechselzone lief.


Zwei Minuten Rückstand

Dort verlor er sogar noch Zeit, sodass der Michelauer erst über zwei Minuten nach Bader die 90 km auf dem Rad anging.
Bader wurde relativ schnell von Seifert und Van Lierde eingeholt. Leichter Regen machte es den Athleten auf der Strecke nicht leichter, doch war es bei weitem nicht so kalt wie noch vor einer Woche im norwegischen Haugesund, als Dreitz schlotternd vom Rad stieg und aufgab.
Auf dem nur wenige Steigungen aufweisenden Kurs machte sich Dreitz auf die Aufholjagd und hatte nach 26 Kilometern den Rückstand auf Seifert, der eine sechsköpfige Gruppe an der Spitze anführte, auf 56 Sekunden reduziert. 40 Kilometer später lag Dreitz bereits in Führung. Seifert fiel auf Rang 5 zurück. Dem Oberfranken folgte noch Cunnama mit sieben Sekunden Rückstand, 30 Sekunden dahinter Van Lierde.


Lehren aus Heilbronn gezogen

Als Dreitz, der sich vor drei Wochen in Heilbronn auf dem Rad verausgabt hatte, zog daraus offenbar seine Lehren, reduzierte sein Tempo etwas und ließ Cunnama wieder nach vorne. Elf Sekunden hatte der Südafrikaner zwischenzeitlich Vorsprung, ehe gegen Ende des Radrennens der 27-jährige Dreitz wieder auf die Tube drückte und auf den letzten zehn Kilometern sein Polster auf Cunnama von zwölf Sekunden auf 1:41 Min. vergrößerte, eine Minute später folgte Van Lierde.
2:05:59 Std. hatte Dreitz für die 90 km auf dem Rad benötigt, ein Schnitt von fast 43 km/h - mit Abstand die Bestzeit aller Starter.


Starke Laufleistung von Dreitz

An der Reihenfolge der ersten Drei hatte sich auch nach 5,7 km des Halbmarathons nichts geändert. Dreitz, der seinen Vorsprung auf über zwei Minuten ausgebaut hatte, vor Cunnama und Van Lierde. Zur Hälfte der Laufstrecke waren es schon 2:40 Min. Ließ sich das der Michelauer noch nehmen?
Beflügelt durch die vielen Zuschauer an der Strecke flog Dreitz gen Ziel. Der Vorsprung wuchs weiter, sieben Kilometer vor dem Ziel waren es schon 3:17 Min. auf Cunnama, dem Van Lierde im Nacken saß. Dreitz ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Van Lierde hatte auf den letzten Kilometern mehr Körner als Cunnama und überholte den Südafrikaner noch. Um 21 Sekunden distanzierte der Belgier, der sich nach seinem Radsturz im Frühjahr gut erholt präsentierte, den Südafrikaner.


Dank an die Zuschauer vom Sieger

"Der Sieg schmeckt so süß nach den harten Tagen und der Aufgabe in Norwegen zuletzt. Ich bin zurück in der Spur", sagte Dreitz nach dem Sieg. Und der 27-jährige Profi bedankte sich auch beim Publikkum: "Ich bin überwältigt von diesem Rennen und der tollen Unterstützung durch die Zuschauer. "