Mit überwältigender Mehrheit wurde der Lichtenfelser Arnt-Uwe Schille am Freitagabend zum Kandidaten der SPD für die Landratswahl gewählt.
Die SPD hat einen Gegner für den amtierenden Landrat Christian Meißner (CSU) gefunden. Sein Name: Arnt-Uwe Schille (51).
Die Nominierung des 51-jährigen Lichtenfelser Stadtrates sollte der Höhepunkt der rund dreistündigen Tagesordnung werden. Ein alternativer Name stand nicht auf den Wahlzetteln, die an 28 Delegierte ausgeteilt wurden. Mit 26 zu zwei Stimmen sprachen diese Schille das Vertrauen aus.
Der durfte sich beglückwünschen lassen vom Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich, von der SPD-Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld und den Funktionären der Kreis-SPD. Die hatte für diesen Abend weitere lokale SPD-Größen entlang einer Achse Neustadt bei Coburg-Kronach-Forchheim mobilisiert. So war Neustadts Bürgermeister Frank Rebhan ebenso gekommen wie Forchheims Oberbürgermeister Uwe Kirschstein.
Dann war es an Schille, sich den Jubelnden zu präsentieren und etwas von dem verlauten zu lassen, wofür er in einem Wahlkampf mit dem CSU-Landrat Christian Meißner einstehen möchte.
Vorteil der Lage nutzen
Der Inhalt seiner Rede war charismatisch, ihre Ausführung noch nicht. Ein wenig steif gab sich Schille, wenngleich ihm Kampfgeist schon aus den Augen zu blitzen schien. Auch er begreift die Landkreise als miteinander in Konkurrenz stehend, will etwas schaffen, "um den Landkreis (von anderen) abzusetzen". Breitbandanbindung und vermeintlich weiche Standortfaktoren wie höhere Familienfreundlichkeit nannte er, auch ein von ihm angeregtes Gründerzentrum, welches vielleicht in Räumen des noch aktuellen Helmut.-G.-Walther-Krankenhauses eingerichtet werden könnte, wenn das Gebäude nach dem Umzug in den Ersatzneubau freigeworden ist. Er unterstrich, er wolle die Vorteile durch die Lage an der A 73 nutzen, "nicht auf Zuwendungen aus München oder Berlin warten", sondern eigene Ideen im Kreis fördern und umsetzen.
Kleiner Landkreis im Vorteil
Dass der Landkreis, um den er sich nun bemühen wird, der kleinste in Bayern ist, sieht Schille als Pluspunkt. "Die geringe Größe hat den Charme, dass wir kurze Wege haben." Damit meint Schille die Wege zu Umsetzungen. "Wünschen - wollen - wagen", so lautet der von ihm selbst erdachte Wahl-Slogan. Und der letzte Satz seiner Rede: "Ich will Landrat werden!"