Sieht das neue Wohnheim in Bad Staffelstein wie Kaserne aus?

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Max Gagel kritisierte den Neubau eines barrierefreien Wohnheims als "Kaserne". Foto: Gerda Völk
Max Gagel kritisierte den Neubau eines barrierefreien Wohnheims als "Kaserne".  Foto: Gerda Völk
Bürgermeister Kohmann
Bürgermeister Kohmann
 

Über den Neubau streiten sich die Geister. Die Bilanz des Bürgermeisters hingegen beeindruckt.

In Bad Staffelstein und seinen Ortsteilen hat sich im letzten Jahr viel getan. Was alles geleistet wurde, das erfuhren die Besucher der Bürgerversammlung im Foyer der Adam-Riese-Halle. Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) eröffnete die jährlich stattfindende Veranstaltung mit einigen statistischen Zahlen.
Der Bürgermeister sprach auch das Projekt "In der Heimat wohnen" an, das sich beim kürzlich stattgefundenen Tag der offenen Tür über 500 Besucher freuen durfte. Die ersten Bewohner des zukunftsweisenden und generationsübergreifenden Projekts ziehen ab 1. Mai ein. Anwohner Max Gagel kann dem Projekt wenig bis nichts abgewinnen. Sein Vorwurf: "Hier wurde an engster Stelle eine Kaserne gebaut." Zudem habe man die Wohnungen in den für den Neubau abgerissenen Häusern verkommen lassen. Bürgermeister Kohmann wollte dies nicht kommentieren.

Im letzten Jahr ist die Einwohnerzahl gegenüber 2014 leicht gesunken und beträgt zum Stichtag 31. Dezember 10 176 Personen (Vorjahr 10 184). Den 92 Geburten stehen 122 Sterbefälle gegenüber. Als erfreulich bezeichnete Kohmann die Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Stadtgebiet, die von 4082 im Jahr 2014 auf 4159 anstiegen. Mit 603 316 Übernachtungen konnte die Stadt einen neuen Rekord einfahren. Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste liegt bei 4,2 Tage.


4,7 Millionen investiert

Im letzten Jahr tätigte die Stadt Investitionen in Höhe von gut 4,7 Millionen Euro. Erfreut zeigte sich der Bürgermeister auch über den "historisch" niedrigen Schuldenstand. Seit 2004 wurden die Schulden kontinuierlich abgebaut und lagen Ende 2015 bei knapp 18 Millionen Euro. "Wir haben viel investiert in das Thema Kindergarten und Hort", erläuterte Kohmann. Ein Engagement, das die Stadt auch im laufenden Jahr fortsetzen wird. Gut zwei Millionen Euro sind heuer im Haushalt für die Kinderbetreuung eingeplant. Unter anderen auch für einen neuen Hort in Uetzing mit 20 Plätzen. Weitere 1,1 Millionen Euro plant die Stadt in Schulen und Hort zu investieren. Gut angelegtes Geld, das nicht nur das Betreuungsangebot im gesamten Stadtgebiet verbessert, sondern auch den Wirtschafts- und Wohnstandort Bad Staffelstein stärke.
Auch in die Sanierung der Spielplätze der Stadt wurde viel Zeit und Geld investiert. Im letzten Jahr waren es gut 75 000 Euro. Für heuer sind weitere 94 400 Euro vorgesehen, um das Angebot an Spielgeräten und die Sicherheit der Spielplätze zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang dankte Kohmann den Ortssprechern, der Dorfgemeinschaften und den örtlichen Vereinen, die einen großen Beitrag zum Erhalt der Einrichtungen leisten.
Auch das Thema Energiewende beschäftigt den Stadtrat weiterhin. Neben der sukzessiven Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik wurde im letzten Jahr im Erlebnisbad Aqua Riese ein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Auch die Feuerwehren und der Feuerschutz liegen der Stadt am Herzen. Für heuer sind Ausgaben in Höhe von 513 900 Euro eingeplant.


Kirchenumfeld umgestaltet

Auch in Sachen Dorferneuerung hat sich im letzten Jahr einiges getan. Mit der Umgestaltung des Kirchenumfeldes, des Jugendheimes und des Spielplatzes wurde die Dorferneuerungsmaßnahme in Wiesen zum Abschluss gebracht. In Romansthal soll der Dorfplatz, das Gemeindehaus und der Betsaal saniert werden und in Stublang die Ufermauer und das Kirchenumfeld.
Auch dem Straßen und Wegebau wurde im letzten Jahr wieder besondere Bedeutung beigemessen, sagte der Bürgermeister. Die Stadt hofft, dass bis Pfingsten die Arbeiten am dritten Bauabschnitt der Bahnhofstraße abgeschlossen sind. Die Johann-Dientzenhofer-Straße wurde neu gestaltet, die Kirchstraße in Stublang erschlossen und in Weisbrem die Bachufermauer saniert und das Bachgeländer erneuert. Mit der Wendeschleife in der St. Georg Straße wurde ein wichtiger Beitrag zu Schulwegsicherheit geleistet. Was Kohmann am meisten freute ist, dass die Außenbeleuchtung von Kloster Banz umgesetzt wurde.
In die Wasserversorgung der Stadt fließend heuer Investitionen in Höhe von 1,45 Millionen Euro, für die Abwasserbeseitigung stehen Mittel in Höhe von 1,68 Millionen Euro bereit. In einer Sondersitzung am 27. April um 19 Uhr im Mehrzweckraum der Adam-Riese-Halle wird sich der Stadtrat mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplan beschäftigen. "Es geht um die Schaffung von Bauland", erläuterte der Bürgermeister. Im Rahmen einer Busfahrt hat sich der Stadtrat schon mal darüber informiert, wo möglicherweise Bauplätze ausgewiesen werden könnten. Als künftige Ziele nannte der Rathauschef die Fertigstellung der Bahnhofstraße bis 2019 und eine Entlastung der Innenstadt vom Schwerlastverkehr.


Urnenwand gefragt

Mit dem am Friedhof fertiggestellten Kolumbarium kann die Stadt eine weitere Bestattungsform anbieten. Wie Kohmann erläuterte, gibt es eine rege Nachfrage nach Plätzen in der Urnenwand. Bei Bedarf kann das Kolumbarium erweitert werden. Lob für die geleistete Arbeit erhielten Bürgermeister, Verwaltung und Stadtrat von Ludwig Müller. Der umfangreiche Bericht habe gezeigt, wie gut in der Stadt gearbeitet werde.