Schmöe reizt die Krimi-Fans

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Die beliebte Krimiautorin Friederike Schmöe stellte am Donnerstagabend in der Stadtbücherei ihren jüngsten Weihnachtskrimi vor. Foto: Gerda Völk
Die beliebte Krimiautorin Friederike Schmöe stellte am Donnerstagabend in der Stadtbücherei ihren jüngsten Weihnachtskrimi vor.  Foto: Gerda Völk

Die fränkische Autorin Friederike Schmöe stellte ihren neuen Weihnachtskrimi in der Lichtenfelser Stadtbücherei vor, verriet aber nichts, was der Spannung beim Selber-Lesen einen Abbruch getan hätte.

Ilsa gabelt spät abends an einer Tankstelle in der Fränkischen Schweiz die Jurastudentin Moni auf. Sie nimmt die völlig verstörte, blutbefleckte junge Frau kurzerhand mit in ihr Ferienhaus, in einem einsam gelegenen Ort namens Rothenfels. "Rothenfels gibt es an mehreren Orten in Deutschland, nicht aber in der Fränkischen Schweiz", erklärt Friederike Schmöe. Das hat sie recherchiert, dort nämlich hat sie ihren jüngsten Weihnachtskrimi mit dem Titel "Schaurige Weihnacht überall" angesiedelt. Die Autorin stellte ihr jüngstes Werk auch in Lichtenfels vor - wie auch schon die drei Vorgänger.
Es muss wohl am Wetter gelegen haben, dass diesmal die Stadtbücherei nicht brechend voll war. Die in Coburg geborene und in Bamberg lebende Autorin hat am Obermain eine treue Fangemeinde. Die Angst vor Glatteis dürfte den einen oder anderen dazu bewogen haben, an jenem Abend lieber zuhause zu bleiben.
Wer dennoch in die Stadtbücherei gekommen war, erlebte eine spannende und höchst unterhaltsame Lesung, die Appetit auf mehr machte.
Die Handlung von Friederike Schmöes Weihnachtskrimi ist zeitlich zwischen dem 16. und dem 24. Dezember angesiedelt. Das gängige Krimischema beginne mit einer Leiche; das ist diesmal anders. Wer stirbt, verriet die Autorin nicht. Stattdessen stellte sie auszugsweise ihre Protagonisten vor.
Da ist zum einen die leidenschaftliche Drummerin Ilsa, die, so könnte man sagen, sich gerade in einer nicht ganz einfachen Lebensphase befindet. Zwar hat sie ihre Spielsucht überwunden, aber es droht immer noch ein Rückfall. Dann hat sich ihre Band aufgelöst, und ausgerechnet am 3. Advent teilt ihr Ehemann ihr mit, dass er eine Geliebte hat. Ilsa braucht dringend Ruhe, um ihre Gedanken zu ordnen und fährt in das von den Eltern geerbte Ferienhaus in der Fränkischen Schweiz.

Mitfahrerin ohne Erinnerung

Moni, die sie unterwegs mitnimmt, ist völlig verängstigt, ihr Gedächtnis ist wie ausgelöscht. Das einzige, an das sie sich erinnert, ist, dass sich ein Wagen überschlagen hat und jemand ums Leben kam. Nur wer das ist, darüber hüllt sie sich in Schweigen. Und dann ist da noch ein Typ, der wenige Tage vor Weihnachten um Ilsas einsam gelegenes Ferienhaus schleicht. Von wegen beschauliche Weihnachtszeit. Je mehr Ilsa über ihren sonderbaren Gast herausfindet, desto mulmiger wird ihr zumute. Und welche Rolle spielt Gerolf, Monis Freund?
Während ihrer mehr als einstündigen Lesung verstand es Friederike Schmöe, die Spannung zu halten. Wer jetzt neugierig geworden ist, darf gerne selbst ermitteln. Mit rund seinen rund 250 Seiten hat der Krimi eine überschaubare Größe. Mit ihren beiden Jugendkrimis hat Schmöe inzwischen 20 Bücher geschrieben. Im nächsten Frühjahr erscheint der Sammelband "Wer mordet schon in Franken". Der "kriminelle" Freizeitplaner beinhaltet elf Kurzkrimis und 125 Freizeittipps aus allen fränkischen Regionen. Mit von der Partie wird Privatdetektivin Katinka Palfy sein, die in der Domstadt Bamberg ermittelt, und die Haßfurter Hauptkommissarin Ruth Stein. Der Sammelband erscheint voraussichtlich im März nächsten Jahres. Auch die Fans der Ghostwriterin Kea Laverde, die in der bayerischen Landeshauptstadt München schon so manchen Fall gelöst hat, dürfen sich freuen. Wie Friederike Schmöe auf Nachfrage verriet, schreibt sie aktuell an einem neuen Krimi, der im Herbst nächsten Jahres erscheinen werde. Am Ende der Lesung machten einige Besucher von der Möglichkeit Gebrauch, sich ein Buch signieren zu lassen.